Sixt-Finanzchef: "US-Geschäft wird 2017 profitabel"

von Wolfgang Ehrensberger, Euro am Sonntag

€uro am Sonntag: Sie halten trotz guter Quartalszahlen wegen der Terrorgefahr an Ihrer vorsichtigen Prognose für 2016 fest. Wie haben sich die Anschläge in Nizza oder Brüssel in den Stationen ausgewirkt?
Julian zu Putlitz: Der furchtbare Anschlag in Nizza hatte keine nennenswerten Auswirkungen auf unser Geschäft. In Brüssel musste unsere Flughafenstation nach dem Anschlag einige Tage geschlossen bleiben. Diesen negativen Effekt konnten wir durch starkes Wachstum in Belgien insgesamt mehr als kompensieren.

Wie stellen Sie sich auf Terrorgefahren ein?
Wir beobachten Änderungen im internationalen Reiseverkehr genau. Die Autovermietung ist ein Tag-zu-Tag-Geschäft, bei dem Anschläge unmittelbare Folgen auf das Reiseverhalten haben können. Bisher können wir aber keine Eintrübung des ­Geschäfts von Sixt erkennen.

Touristen meiden die Türkei und arabische Länder, steuern europäische Ziele an. Welche Effekte hat das?
Wir profitieren dank unserer flächen­deckenden Präsenz in Europa. Sixt ist im ersten Halbjahr 2016 in Spanien und Frankreich mit deutlich zweistelligen ­Raten gewachsen. Auch in Griechenland haben wir hohe Zuwächse.

Bislang haben Sie stets eine Prognose vermieden, wann Ihr wichtiges US-Geschäft profitabel sein wird. Wann ist es so weit?
Wir investieren in Zukunftsmärkte mit der Maßgabe, dass alle neuen Aktivitäten das Potenzial haben, in absehbarer Zeit profitabel zu werden. Unser Carsharing- Joint-Venture DriveNow im Kernmarkt Deutschland arbeitet bereits seit gut zwei Jahren mit Gewinn. Für das Vermietgeschäft in den USA, das wir seit 2011 aufbauen, planen wir 2017 erstmals auf Ganzjahresbasis einen positiven operativen ­Ergebnisbeitrag.