Nach Shortseller-Vorwürfen

IEP-Aktie springt an der NASDAQ zweistellig an: Carl Icahn entkoppelt Privatvermögen nach Shortseller-Attacke von IEP

10.07.23 17:50 Uhr

IEP-Aktie springt an der NASDAQ zweistellig an: Carl Icahn entkoppelt Privatvermögen nach Shortseller-Attacke von IEP | finanzen.net

Nachdem der Shortseller Hindenburg Research Carl Icahn und Icahn Enterprises (IEP) heftig kritisierte, lenkte der Starinvestor nun ein und löste sein persönliches Vermögen von der IEP-Aktie. An der Börse stößt er damit auf Begeisterung.

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• Leerverkäufer erhebt schwere Vorwürfe gegen Icahn
Schneeballsystem?
• Kreditrückzahlung bis 2026 vereinbart

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Hindenburg Research schießt gegen Icahn

Im Mai gerieten Starinvestor Carl Icahn und dessen Mischkonzern Icahn Enterprises (IEP) ins Visier des Leerverkäufers Hindenburg Research. Die Vorwürfe, die in einem Bericht detailliert dargelegt wurden: Das Unternehmen soll seine Beteiligungen zu hoch bewertet haben. Der unternehmenseigene Nettoinventarwert wurde von IEP mit 5,6 Milliarden US-Dollar veranschlagt, Hindenburg zufolge seien 4,4 Milliarden US-Dollar jedoch deutlich realistischer. Besonders weniger liquide Beteilungen des von Icahn kontrollierten Konzerns sollen dabei höher bewertet worden sein.

Darüber hinaus habe Icahns liquides Portfolio 2023 deutliche Verluste generiert, das Unternehmen weise außerdem seit 2014 einen negativen Cashflow auf. Trotzdem habe IEP seitdem insgesamt 1,5 Milliarden US-Dollar an Dividende ausgeschüttet. Um die Dividendenzahlungen zu gewährleisten, habe Icahn immer wieder Unternehmensanteile an der Börse verkauft - was nichts anderem als einem Schneeballsystem entspreche. Außerdem sei es riskant, dass er sich etwa 60 Prozent seines IEP-Anteils als Sicherheit für Nachschussdarlehen geliehen habe, schließlich könnten sinkende Kurse zu Nachschussforderungen führen.

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Icahn weist Vorwürfe von sich

Als Reaktion auf die Vorwürfe brach der Kurs der IEP-Aktie deutlich ein. Alleine am 2. Mai 2023, dem Tag der Veröffentlichung des Berichts, verlor die IEP-Aktie an der NASDAQ letztlich 19,95 Prozent auf 40,36 US-Dollar - den tiefsten Stand seit Ende März 2020. Icahn selbst wies die Anschuldigungen jedoch zurück. "Wir glauben, dass der heute von Hindenburg Research veröffentlichte eigennützige Leerverkäuferbericht ausschließlich dazu gedacht war, Gewinne aus der Short-Position von Hindenburg auf Kosten der langfristigen Anteilseigner von IEP zu erzielen", wehrte sich der aktivistische Investor in einer Unternehmensmitteilung.

Entkopplung von Privatvermögen

Zwei Monate und weitere Kursverluste später kommt nun Bewegung in die Sache. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, habe sich Icahn mit Kredithäusern darauf geeinigt, dass die Privatkredite des Milliardärs vom Handelspreis von Icahn Enterprises entkoppelt werden sollen. Demnach will Icahn Sicherheiten in Höhe von etwa 6 Milliarden US-Dollar bereitstellen, von denen 2 Milliarden US-Dollar aus dem Privatvermögen des Großinvestors stammen sollen. Innerhalb von drei Jahren sollen die Kredite außerdem abbezahlt sein, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber dem Blatt erklärten. Die erste Zahlung ist für September geplant und soll 500 Millionen US-Dollar umfassen, gefolgt von acht vierteljährlichen Zahlungen in Höhe von 87,5 Millionen US-Dollar. Die übrigen 2,5 Milliarden US-Dollar seien schließlich 2026 fällig.

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Katastrophe wohl abgewendet - IEP-Aktie vorbörslich gesucht

Damit könnte Icahn eine mögliche Nachschussaufforderung abgewendet haben, wie das Wall Street Journal weiter schreibt. Einzig und allein wenn sich der Nettoinventarwert der IEP-Investitionen verändere, könne es noch zum Katastrophenfall kommen. Anleger scheinen dieses Szenario jedoch nicht für besonders wahrscheinlich zu halten: Im NASDAQ-Handel steigt die IEP-Aktie am Montag zeitweise um 18,61 Prozent auf 34,23 US-Dollar.

Dennoch hat das Papier seit Jahresbeginn bereits 43,02 Prozent verloren. Um die durch den Hindenburg-Bericht ausgelösten Kursverluste wieder zu kompensieren, muss die Icahn-Aktie also noch deutlich zulegen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: IgorGolovniov / Shutterstock.com, Heidi Gutman/CNBC/NBCU Photo Bank via Getty Images

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