Nach Rally

Experten warnen vor einem deutlichen Einbruch der Tesla-Aktie

15.01.20 19:56 Uhr

Experten warnen vor einem deutlichen Einbruch der Tesla-Aktie | finanzen.net

Die Tesla-Aktie eilt momentan von einem Hoch zum nächsten und lässt somit selbst die ambitioniertesten Kursziele allmählich realistisch erscheinen. Doch einige Experten mahnen, dass auf den Höhenflug ein tiefer Fall folgen dürfte.

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• Tesla-Aktie auf Rekordjagd
• Historische Daten lassen tiefen Fall erwarten
• Analyst hält Aktie für "sehr, sehr überkauft"

Der Tesla-Aktie ist nach dem fulminanten Jahresstart offenbar noch nicht die Luft ausgegangen. Das Papier unterbrach Ende der vergangenen Woche seine Rekordjagd zwar kurzfristig, allerdings nur, um in der neuen Woche auf neue Höchststände zu klettern und dabei sogar die Marke von 500 US-Dollar mühelos zu überspringen. In der Spitze kletterte die Aktie des Elektroautobauers an der US-Technologiebörse NASDAQ am Dienstag auf einen neuen Rekordwert von 547,41 US-Dollar. In den letzten drei Monaten hat sich der Tesla-Kurs damit in etwa verdoppelt, allein in den letzten sieben Tagen legte die Aktie rund 20 Prozent an Wert zu. Bei dieser Entwicklung rückt nun sogar das höchste, derzeit an der Wall Street aufgestellte Kursziel für den Konzern rund um Elon Musk in greifbare Nähe. Doch allmählich mehren sich auch die Stimmen, die ein Ende des Rekordlaufs der Tesla-Aktie voraussagen.

Expertin sagt für Tesla tiefen Fall voraus

Bereits in der vergangenen Woche stuften die Analysten von Baird und CFRA die Tesla-Aktie ab, nun äußerte sich auch Gina Sanchez von der Investment-Consulting-Firma Chantico Global gegenüber "CNBC" äußerst pessimistisch über die weiteren Aussichten des Elektroautobauers und empfahl Anlegern, "einen Schritt zurückzutreten". Laut ihrer Einschätzung würden die Kursgewinne bei Tesla nur zu einem Teil auf tatsächlichen Daten wie etwa den überraschend erreichten Auslieferungszielen für 2019 basieren. Der Hauptgrund für das kräftige Kursplus sei jedoch, dass die Tesla-Anleger diese Zahlen bis weit in die Zukunft hochgerechnet hätten - und das ist laut Sanchez ein Grund zur Vorsicht.

Wie die Chantico-Global-Gründerin außerdem gegenüber "CNBC" erklärte, folgte bei Tesla bereits in der Vergangenheit auf einen starken Anstieg immer auch ein tiefer Fall. "Diese Aktie hat einfach eine Tradition, sich selbst vorauszueilen und dann in tiefen Pessimismus abzutauchen und sich dann wieder selbst vorauszueilen und dann in tiefen Pessimismus abzutauchen", so Sanchez. "Daher würde ich sagen, wir befinden uns in der ersten Phase und steuern irgendwann auf die zweite zu, weil das immer zu passieren scheint."

Zuletzt hatte die Tesla-Aktie Anfang 2019 stark nachgegeben. Im Dezember 2018 hatte sie zeitweise noch bei 370 US-Dollar notiert, bevor sich offenbar der "tiefe Pessimismus" breitmachte und das Papier bis Juni 2019 auf 177 US-Dollar drückte. Allerdings gingen dem tiefen Fall hier mehrere Monate voraus, in denen die Tesla-Aktie von einem hohen Niveau aus immer wieder kleinere Einbrüche erlitt, von denen sie sich jedoch schnell wieder erholte.

Tesla-Aktie in "heikler Lage"

Auch weitere Experten sehen mittlerweile schwere Zeiten auf die Tesla-Aktie zukommen. Analyst Matt Maley vom Asset-Manager Miller Tabak sprach gegenüber "CNBC" ebenfalls von einer "heiklen Lage" für den Anteilsschein. "Die Aktie ist mittlerweile sehr, sehr überkauft", so Maleys Einschätzung. Der Marktexperte, der das Tief im vergangenen Jahr sowie die anschließende Erholung korrekt vorhergesagt hatte, warnte nun vor einem erneuten Rücksetzer und verwies gegenüber dem US-Nachrichtenportal auf den RSI-Chart von Tesla. Der Relative-Stärke-Index (RSI) habe bei Tesla in den vergangenen Tagen zeitweise einen Wert von 87 Prozent erreicht, so der Experte. Allgemein gilt eine Aktie als überkauft, wenn der RSI über 70 Prozent liegt. "Die letzten sechs oder sieben Mal als in den vergangenen drei Jahren dieses Level erreicht wurde, hat die Aktie einen bedeutenden Rücksetzer erlebt", so Maley. Der Analyst rät zwar davon ab, die Tesla-Aktie deshalb direkt zu shorten, doch Anleger "sollten einige Chips vom Tisch nehmen" und so zumindest einen Teil ihrer Gewinne einstreichen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: jvd-wolf / Shutterstock.com

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