Nach Depot-Update

Diese 20 Dividenden-Aktien könnte Warren Buffett jetzt noch auf seinem Einkaufzettel haben

07.03.21 17:04 Uhr

Diese 20 Dividenden-Aktien könnte Warren Buffett jetzt noch auf seinem Einkaufzettel haben | finanzen.net

Kaum eine Portfolio-Bekanntmachung sorgt regelmäßig für so viel Aufsehen an der Wall Street wie die von Warren Buffett. Aus dem Depot-Update, welches am 16. Februar 2021 veröffentlicht wurde, lassen sich nun sogar noch 20 weitere Aktien ableiten, die vielleicht bald ihren Weg ins Buffett-Portefeuille finden.

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Aktien

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41,00 EUR 0,41 EUR 1,00%

40,51 EUR 0,86 EUR 2,17%

56,77 EUR 1,47 EUR 2,66%

Rohstoffe

74,84 USD 0,47 USD 0,63%

70,80 USD 0,68 USD 0,97%

Devisen

1,0396 USD -0,0080 USD -0,76%

0,9618 EUR 0,0073 EUR 0,76%

Indizes

5.962,5 PKT 13,8 PKT 0,23%

• Altmeister trennt sich von Gold- und setzt auf Öl-Aktie
• Erfolgreiche Investoren kopieren die Strategie, nicht die Transaktion
• Berkshire nachzuahmen führt nicht zwingend zum Erfolg

Gerade Privatanleger dürften sehr darüber erfreut sein, dass die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC allen institutionellen Anlegern und Hedgefondsmanagern mit einem verwalteten Vermögen von über 100 Millionen US-Dollar vorgibt, jedes Quartal ein sogenanntes 13F-Formular einzureichen. Aus diesem Formular lässt sich nämlich unmittelbar ablesen, welche Positionen der jeweilige Fonds oder Investor bis zu einem gewissen Stichtag im Portfolio hatte.

Depot-Updates sorgen regelmäßig für Aufsehen

Egal ob Mohnish Pabrai, Carl Icahn, George Soros oder Ray Dalio: Wenn die Wall Street-Profis der Öffentlichkeit einen Blick in ihre Bücher gewähren, sorgt dies sehr häufig für Nachahmer-Effekte. Eine derartige Auswirkung lässt sich auch stets nach der 13F-Veröffentlichung von Berkshire Hathaway bzw. Warren Buffetts-Portefeuille feststellen. So führt Buffetts Depot-Update, in der Regel bei größeren Umschichtungen, häufig zu einer erhöhten Volatilität der jeweiligen Wertpapiere.

Demnach folgten auch den neusten Käufen und Verkäufen des Star-Investors unzählige Trittbrettfahrer, welche die entsprechenden Aktien direkt nach der Bekanntmachung in eine bestimmte Richtung lenkten.

Wenn Buffett eine neue Aktie kauft, werden viele Anleger hellhörig

Warren Buffett und Berkshire Hathaway bekommen, vornehmlich von Value-Investoren, einen so großen Vertrauensvorschuss, dass neue Anlagepositionen des US-Milliardärs häufig fast blind übernommen werden. Dies geschah auch nachdem Berkshire Hathaway am 16. Februar 2021 bekanntgab, dass sich mit Verizon und Chevron zwei neue Positionen im Portfolio befinden.

So kletterten die Anteilsscheine der beiden Dividendenwerte alleine zu Beginn des darauffolgenden Handelstages um 3 und 3,5 Prozent. Mit dem Kauf von insgesamt über 146 Millionen Verizon-Aktien und über 48 Millionen Chevron-Anteilen ließ Buffett in diesem Zusammenhang jedoch auch keinen Zweifel an seinem großen Interesse.

Ähnliche Effekte waren darüber hinaus auch bei AbbVie, Merck, Bristol-Myers Squibb, Kroger und T-Mobile US festzustellen, da Buffett seine Beteiligung auch an diesen Unternehmen stark ausgebaut hat. Anleger, die jedoch immer erst dann in ein Unternehmen investieren, nachdem Berkshire investiert hat, laufen langfristig Gefahr, dem Trend immer etwas hinterher zu hetzen, was sich zwangsläufig nicht sehr positiv auf die Gesamtrendite auswirkt.

Blinde Nachahmung kann teuer werden

Während die Papiere, die Buffett neu in sein Depot aufnimmt, spätestens nach der Veröffentlichung des 13F-Formulars, an Beliebtheit gewinnen und somit im Preis steigen, fallen die Aktien, welche von Berkshire abgestoßen wurden.

Dass es gerade für Privatanleger nicht unbedingt sinnvoll ist, das Portfolio von Buffett komplett zu kopieren, lässt sich dabei beispielsweise an der Barrick Gold-Aktie erkennen. Als nach dem zweiten Quartal 2020 bekannt wurde, dass Warren Buffett insgesamt rund 20 Millionen Aktien des kanadischen Goldbergbauunternehmens erstanden hat, begannen nämlich auch viele Privatanleger, Anteilsscheine des Unternehmens aufzukaufen.

Das Papier des Goldproduzenten, welches im April noch unter 16 US-Dollar notierte, kostete zum Zeitpunkt der Veröffentlichung jedoch schon über 26 US-Dollar. Anleger, welche die Anteilsscheine der Goldmine also erst nach der Depot-Veröffentlichung von Berkshire kauften, verpassten die gesamte Rally. Dass Warren Buffett die gesamte Position, die erst im zweiten Quartal 2020 gekauft wurde, bis zum Jahresende 2020 wieder komplett veräußert hat, wurde jedoch erst am 16. Februar 2021 bekannt. Zu diesem Zeitpunkt notierte die Aktie allerdings wieder bei unter 22 US-Dollar.

Während Warren Buffett mit den Anteilsscheinen von Barrick Gold, sofern er diese im April für rund 16 US-Dollar gekauft und in November für knapp 29 US-Dollar verkauft hat, eine Rendite von fast 80 Prozent erzielen konnte, mussten einige Trittbrettfahrer ordentliche Verluste verbuchen. Investoren, die den 13F-Veröffentlichungen folgten, kaufen die Anteilsscheine nämlich erst Mitte August 2020 und verkauften sie dann wiederum Mitte Februar 2021. Der Kurs der Gold-Aktie generierte in diesem Zeitfenster jedoch keinen Gewinn, sondern einen Verlust von knapp 20 Prozent.

Warren Buffett einen Schritt voraus

Das einfache Beispiel rund um die Anteilsscheine von Barrick Gold zeigt deutlich, dass die Pflichtveröffentlichungen von Berkshire Hathaway, aufgrund der enormen Zeitspanne zwischen Kauf bzw. Verkauf und Bekanntmachung, stets mit Vorsicht zu genießen sind.

Folglich kann es für Investoren mehr Sinn machen, die neusten Aktienpositionen zum Anlass zu nehmen, um weitere chancenreiche Unternehmen ausfindig zu machen, die ähnliche Kennzahlen und Merkmale aufweisen.

Ausgehend von den Eigenschaften von Verizon und Chevron können im S&P 500 somit insgesamt 20 Unternehmen aus eher konservativen Branchen gefunden werden, die allesamt eine sehr hohe Dividendenrendite bieten, welche wiederum komplett vom Free-Cash-Flow abgedeckt ist.

Fünf Öl-Aktien fürs Berkshire-Portefeuille

Äquivalent zu Chevron könnten somit aktuell auch ONEOK, Williams, Kinder Morgan, Phillips 66 und Marathon Petroleum auf der Aktieneinkaufsliste von Warren Buffett stehen. Denn alle fünf Unternehmen profitieren derzeit nicht nur von den gestiegenen Gas- und Ölpreisen, sondern bieten auch Ausschüttungsrenditen von jeweils mindestens 4,5 Prozent.

Ob Buffett nach seiner 4,1 Milliarden US-Dollar teuren Chevron-Beteiligung nun noch weitere Öl-Firmen auf der Kaufliste hat, bleibt dennoch ungewiss. Da jedoch selbst die Großbank Goldman Sachs von einem neuen Superzyklus am Rohstoffmarkt ausgeht, stehen die Chancen gut, dass auch Buffett weitere Aktien aus dem Sektor erwirbt. "Anleger, die auf fünf bis zehn Jahre Geld investieren wollen, können sich jetzt durchaus den Ölsektor ansehen. […] Wenn das Interesse an einer Branche gerade erst aufkommt, wie jetzt im Ölsektor, lohnt es sich häufig, wenn man auf die großen Firmen setzt", so die Einschätzung des comdirect-Marktexperten Andreas Lipkow in einem Interview mit Business Insider.

Acht REITs nach Buffetts Geschmack

Hohe Cashflows werden derzeit aber nicht nur in der Ölindustrie generiert, sondern auch im US-Immobiliensektor. Entsprechend lassen sich im S&P 500 insgesamt acht REITs (Real Estate Investment Truts) ausfindig machen, die Buffetts Geschmack entsprechen dürften. Dividendenrenditen von mindestens 4 Prozent gibt es in diesem Zusammenhang bei Iron Mountain, SL Green Realty, Vornado Realty, Simon Property, Realty Income, Regency Centers, Boston Properties und Federal Realty.

Zwar macht das aktuelle Berkshire-Portfolio klar, dass Immobilien-Aktien nicht unbedingt zu den Lieblingsanlagen von Buffett zählen, dies könnte sich in Zukunft aber ohne weiteres ändern. Denn die genannten REITs bieten allesamt hohe Cashflows, welche die Ausschüttungen zuverlässig übersteigen.

Von AT&T bis Kellogg - sieben weitere Kandidaten für Buffett

Nach der umfassenden Investition in den US-amerikanischen Telekommunikationskonzern Verizon, könnte nun auch Lumen Technologies und AT&T auf der Einkaufsliste des US-Milliardärs zu finden sein. Beide Unternehmen bieten derzeit sehr hohe Ausschüttungen und niedrige Bewertungsfaktoren.

Ebenso ist es nicht ausgeschlossen, dass sich das Orakel von Omaha in den kommenden Wochen und Monaten an den Spezialchemiefirmen Dow und Lyondellbasell beteiligt. Die beiden S&P 500-Werte sind sehr solide aufgestellt und bieten einen hohe Dividendenrendite im Bereich von vier Prozent.

Neben Telekommunikation und Chemie könnte die Value-Investment-Legende bald vielleicht auch ein Auge auf die Verpackungsindustrie werfen. In diesem Zusammenhang dürfte Buffetts Blick wahrscheinlich auf die Aktien Amcor und International Paper fallen. Neben niedrigen Kurs-Gewinn-Verhältnissen in Höhe von 15 und 13 bieten beide Unternehmen eine Ausschüttungsrendite von ebenfalls rund vier Prozent.

Des Weiteren dürfte auch die Aktie des Frühstücksflockengiganten Kellogg mittlerweile die Aufmerksamkeit von Buffett geweckt haben. Denn mit einem Aktienkurs von unter 60 US-Dollar bietet der Corn Flakes-Konzern nicht nur eine Dividendenrendite von gut vier Prozent, sondern auch ein KGV von unter 15 sowie ein KCV von knapp zehn.

Buffetts Anlagestrategie: Oft kopiert doch nie erreicht

Grundsätzlich sollten sich Anleger nicht fragen, welche Aktie Warren Buffett als nächstes kauft, sondern vielmehr, welche Aktie sie selbst für attraktiv und rentierlich halten. Natürlich bietet es sich in diesem Zusammenhang an, die Bewertungsmethoden des Altmeisters zu verwenden, lediglich alle drei Monate mit Hilfe eines 13F-Formulars die Orders von Buffett zu kopieren ist hingegen weniger praktikabel, da das richtige Timing ebenfalls sehr entscheiden ist.

Für echte Buffett-Fans dürfte es sich nämlich höchstwahrscheinlich mehr lohnen, ihr eigenes Portfolio mit Berkshire Hathaway-Aktien zu bestücken, anstatt den Orders von Warren Buffett hinterher zu hetzen.

Pierre Bonnet / Redaktion finanzen.net


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Bildquellen: Bill Pugliano/Getty Images

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