Nach dem Rausschmiss

Dow Jones: Das zweite Leben der Absteiger

15.10.13 09:30 Uhr

Alcoa ist aus dem Dow Jones geworfen worden. Die Geschäftszahlen aber verbessern sich. Der Aktienkurs hat noch Potenzial.

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von Sven Parplies, Euro am Sonntag

Für den Aluminiumhersteller Alcoa war es bislang ein hartes Jahr. Die Aktie liegt entgegen dem großen Trend im Minus, das Unternehmen wurde aus dem Dow Jones geworfen. Doch zumindest wenn es um die fundamentale Situation von Alcoa geht, gibt es jetzt erfreu­liche Nachrichten: Der Konzern hat im dritten Quartal überraschend einen Gewinn erwirtschaftet.

Nach einem Verlust von 143 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum blieb dieses Mal ein Überschuss von 24 Millionen. Ohne Restrukturierungskosten und andere Sonderposten liegt das Plus sogar bei 120 Millionen Dollar.
Der vom ehemaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geführte Konzern profitiert von steigender Nachfrage von Flugzeugbauern wie Boeing oder auch Lkw-Herstellern, die in der Herstellung verstärkt auf Aluminium setzen, um das Gewicht ihrer Vehikel zu reduzieren. Das ist ein wichtiges Verkaufsargument, da leichtere Fahr- und Flugzeuge weniger Sprit schlucken. Kleinfeld baut diesen Geschäftsbereich aus.

Wie viele Unternehmen der Rohstoffbranche leidet Alcoa unter Preisdruck. Seit Mitte 2008 haben sich die Aluminiumpreise in etwa halbiert. Der wesentliche Grund: Überkapazitäten. Laut Daten des Finanzdienstes Bloomberg wird die weltweite Produktion die Nachfrage 2013 das neunte Jahr in Folge übertreffen. Kein Wunder also, dass der Umsatz von Alcoa im dritten Quartal gesunken ist.

Dennoch: Kleinfeld sieht den Konzern auf dem richtigen Weg. Die Neupositionierung sei noch nicht im Aktienkurs verarbeitet, warb der Deutsche in einer für einen Konzernchef ungewöhnlich direkten Art für die Aktie. Ausgerechnet der Rauswurf aus dem ehrwürdigen Aktienindex Dow Jones könnte ihm recht geben.

Zahlen sprechen für Absteiger
Folgt man einer Untersuchung des Pomona College Kalifornien, sind Absteiger aus dem Dow Jones gute Investments. Für die Studie wurde die Kursentwicklung von 50 Unternehmen untersucht, die in den Jahren 1929 bis 2005 aus dem berühmten US-Index verbannt wurden.

Ergebnis: Die Absteiger haben sich im Schnitt deutlich besser entwickelt als die Aufsteiger. Über einen Zeitraum von zwölf Monaten kommen die Absteiger auf ein Kursplus von 19 Prozent, die Aufsteiger nur auf drei Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren ist das Verhältnis 173 zu 65. Das deutliche Ergebnis lässt sich rational erklären. Indizes funktionieren im Grunde nach zyklischen Gesetzen. Beim DAX ist der Börsenwert das wichtigste Kriterium. Aufsteiger haben daher eine Phase mit überdurchschnittlicher Kursentwicklung hinter sich, Absteiger befinden sich in einer Schwächeperiode.

Geht man davon aus, dass jedes Unternehmen irgendwann in Krisensituationen gerät, aber genug Substanz hat, sich wieder zu fangen, sind Schwächephasen für geduldige Anleger gute Kaufgelegenheiten. Das dürfte in einem noch stärkeren Maß für den Dow Jones gelten. Der US-Index ist einer der ältesten und deshalb prestigeträchtigsten der Welt. Die Regeln für die Zusammensetzung sind aber antiquiert.

Wer reinkommt und rausfliegt, entscheiden die Herausgeber der Wirtschaftszeitung „Wall Street Journal“. Ohne verbindliche Vorgaben steigt das Risiko, dass sich die Indexentscheider von Trends und Stimmungen leiten lassen und damit extrem zyklisch handeln.

Ein Blick auf den Verlauf der Alcoa-Aktie zeigt, dass der Kurs 55 Prozent unter dem Fünfjahreshoch liegt. Seit Mitte 2012 hat sich der Wert in der Region von acht Dollar eingependelt. Deutlicher auf Erholungskurs befinden sich die beiden anderen Titel, die im September aus dem Dow Jones geworfen worden sind. Der unter dramatisch sinkenden PC-Verkäufen leidende Computerkonzern Hewlett-Packard (HP) meldet, dass sich das Geschäft im kommenden Jahr zumindest stabilisieren werde. 2015 erwartet HP dann erstmals wieder Wachstum. Die Aktie hat bereits Ende des vergangenen Jahres nach oben gedreht, ist aber noch deutlich vom Fünfjahreshoch entfernt. Die Aktie der Bank of America war in der Immobilienkrise von 55 auf weniger als zwei Dollar kollabiert, ist inzwischen immerhin wieder auf 15 Dollar gestiegen. Auch die aktuellen Dow-Absteiger — Alcoa, HP und Bank of America — sind Spekulationen auf eine Trendwende und damit riskant. Wer die drei Aktien im Paket kauft, kann das Risiko doppelt minimieren: Er streut sein Geld über mehrere Titel und in diesem Fall auch sehr verschiedene Branchen. 

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