Nach Angriff auf die Ukraine

RWE-Aktie verteuert sich: RWE-Chef erwartet noch mehrere Jahre hohe Gas- und Strompreise - Koop mit Commerzbank

20.06.22 16:03 Uhr

RWE-Aktie verteuert sich: RWE-Chef erwartet noch mehrere Jahre hohe Gas- und Strompreise - Koop mit Commerzbank | finanzen.net

Der Vorstandschef des Essener Energiekonzerns RWE, Markus Krebber, rechnet nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine noch jahrelang mit hohen Gas- und Strompreisen.

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"Es wird vermutlich drei bis fünf Jahre dauern", sagte der Manager der "Süddeutschen Zeitung" (Montag) zu den Energie-Engpässen in Deutschland. "Denn es braucht Zeit, bis neue Kapazitäten geschaffen sind und andere Staaten zusätzliche Energie liefern können." Krebber begrüßte die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), Kohlekraftwerke wieder hochzufahren, um dadurch Erdgas zu sparen. "Überall, wo man auf andere Energieträger umstellen kann, sollte das erfolgen."

Die Drosselung von Gaslieferungen aus Russland wirke sich bereits aus. "Auch wir bekommen deutlich weniger als die vereinbarten Mengen", sagt der RWE-Chef. Der Konzern, der Gas- und Kohlekraftwerke in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden betreibt, müsse den Brennstoff nun "zu deutlich höheren und weiter steigenden Preisen kaufen". Ein Weiterbetrieb der letzten Atomkraftwerke in Deutschland über Ende 2022 hinaus schloss Krebber aus. Allerdings setze RWE wie geplant auf die Erweiterung des Braunkohle-Tagebaus Garzweiler II im Rheinland. "Der planmäßige Tagebaufortschritt ist wichtig - vor allem, wenn wir uns auf Szenarien vorbereiten, in denen Gas gespart werden soll."

RWE und Commerzbank kooperieren bei Offshore-Strom für Mittelstand

RWE und Commerzbank wollen zusammen über einen "Grünen Mittelstandsfonds" mittelständischen Industrieunternehmen in Deutschland Zugang zu Ökostrom aus Offshore-Windkraftanlagen ermöglichen. Eine entsprechende Absichtserklärung sei unterzeichnet worden, wie beide Unternehmen mitteilten.

Den Unternehmen sollen zwei Optionen angeboten werden. Zum einen können sie sich mit Eigenkapital direkt an dem dafür geplanten Offshore-Windpark beteiligen. Zum anderen können sie sich über langfristige Stromlieferverträge, sogenannte Power Purchase Agreements (PPAs), langfristig grünen Strom sichern. Beide Möglichkeiten sind miteinander kombinierbar.

RWE wird den Windpark entwickeln, bauen und betreiben. An dem Windpark selbst werde RWE 51 Prozent halten, die verbleibenden 49 Prozent sollen über den Grünen Mittelstandsfonds durch die Commerzbank interessierten Unternehmen angeboten werden.

Der Fonds soll mittelständischen Unternehmen bereits ab einer Leistung von 5 Megawatt die Möglichkeit bieten, sich erneuerbaren Strom über PPAs zu sichern.

Um die Fläche für den Windpark wollen sich RWE und Commerzbank im Rahmen der Ausschreibungen der geplanten Novelle des Windenergie-auf-See-Gesetzes bewerben. Diese werden voraussichtlich 2023 stattfinden.

Für die RWE-Aktie geht es am Montag via XETRA zeitweise um 3,37 Prozent auf 38,65 Euro hoch. Commerzbank-Aktien steigen derweil um 4,15 Prozent auf 8,18 Euro.

MÜNCHEN / FRANKFURT (dpa-AFX / Dow Jones Newswires)

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Bildquellen: Dennis Diatel / Shutterstock.com

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