MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-
Hellofresh gaben um gut 11 Prozent auf rund 8,90 Euro nach bei Brokern wie Tradegate oder Lang & Schwarz. Hellofresh hatte mitgeteilt, sein Sparprogramm zeitlich auszuweiten und mit niedrigeren Umsätzen zu rechnen, während Analysten im Konsens bislang mit höheren Erlösen 2025 kalkulierten.
USA - AKTIEN
Sehr schwach - Die Anleger trennten sich in Scharen von Aktien, nachdem US-Präsident Trump gesagt hatte, im Rahmen seines Wirtschaftsprogramm sei eine vorübergehende Rezession nicht auszuschließen. Das schürte die angesichts der sprunghaften Zollpolitik Trumps ohnehin schon herrschende Unsicherheit weiter. Derweil reagierte die kanadische Provinz Ontario auf die Zölle seitens der USA mit einem Aufschlag von 25 Prozent auf all ihre Stromexporte in die USA. In Sachen Zollpolitik hieß es seitens S&P Global, Zölle und Anti-Immigrationspolitik dürften die US-Inflation über dem von der Notenbank angepeilten Niveau halten. Die Nasdaq-Indizes lagen teilweise über 5 Prozent im Minus. Rasant abwärts ging es für den einstigen Highflyer Tesla, der Kurs brach um 15,5 Prozent ein. Enttäuschende Verkaufszahlen und Bedenken über die Rolle von Firmenchef Elon Musk in der Trump-Regierung setzten der Aktie weiter zu, hieß es. Es gebe Bedenken, dass Musk sich nicht auf Tesla konzentriere und einen Großteil der Zeit der Leitung der Abteilung für Regierungseffizienz widme. Für Gegenwind sorgte auch eine deutlich gesenkte Absatzprognose der UBS. Weiter abwärts ging es auch mit den Kursen im Halbleitersektor. Das Schwergewicht Nvidia büßte 5,1 Prozent ein, Broadcom 5,3 Prozent und AMD 3,7 Prozent ein. Zum einen entwich hier weiter KI-Fantasie, die die Kurse in den vergangenen Monaten in immer neue Höhen getrieben hatte, zum anderen werden die Sorgen über das Wirtschaftswachstum und Unsicherheiten über Trumps Handelspolitik als Belastungsfaktoren genannt. Sehr stark unter Druck stand im Technologiebereich auch das Apple-Papier (-5,4%).
USA - ANLEIHEN
Die Rezessionssorgen spiegelten sich am Rentenmarkt in stark nachgebenden Renditen wider. Im Zehnjahresbereich sank sie um 11 Basispunkte auf 4,21 Prozent. Am Zinsterminmarkt stieg die Erwartung einer Zinssenkung in den USA im Mai im Vergleich zum Freitag um 7 Prozentpunkte auf 50 Prozent. Mit 74-prozentiger Wahrscheinlichkeit wird am Zinsterminmarkt im laufenden Jahr mit mindestens drei Zinssenkungen gerechnet, Wirtschaftsexperten glauben aber, dass die Inflation eine so schnelle Senkung nicht zulassen wird.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Schluss Vortag Do, 17:00 % YTD
EUR/USD 1,0858 +0,2% 1,0835 1,0818 +4,7%
EUR/JPY 159,9985 +0,4% 159,3100 160,3450 -1,6%
EUR/CHF 0,9555 +0,1% 0,9543 0,9586 +2,0%
EUR/GBP 0,8424 +0,1% 0,8416 0,8393 +1,4%
USD/JPY 147,3555 +0,2% 147,0290 148,2140 -5,9%
GBP/USD 1,2889 +0,1% 1,2875 1,2889 +3,0%
USD/CNY 7,1599 -0,2% 7,1721 7,1517 -0,6%
USD/CNH 7,2447 -0,2% 7,2619 7,2440 -1,2%
AUS/USD 0,6270 -0,1% 0,6274 0,6351 +1,6%
Bitcoin USD 80.320,65 +1,0% 79.521,35 90.804,45 -7,0%
Mit den sinkenden Marktzinsen blieb der Dollar gedrückt, der Euro verteidigte mit zuletzt 1,0830 Dollar die 1,08-Dollar-Marke. Der Kurs des Bitcoin rauschte mit der allgemeinen Risikoscheu um rund 9 Prozent nach unten auf gut 78.000 Dollar.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 65,92 66,03 -0,2% -0,11 +0,1%
Brent/ICE 69,34 69,14 +0,3% 0,20 -5,9%
Die Erdölpreise fielen mit dem präsidialen Dämpfer für die Konjunkturaussichten um gut 1,5 Prozent.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.895,14 2.884,71 +0,4% 10,44 +10,9%
Silber (Spot) 29,62 29,58 +0,1% 0,04 +7,6%
Platin (Spot) 882,66 885,28 -0,3% -2,62 +1,9%
Das Gold verbilligte sich um 24 auf 2.888 Dollar je Feinunze.
+++++ MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR +++++
UKRAINE-KRIEG
Die US-Regierung könnte die nachrichtendienstliche und militärische Unterstützung für die Ukraine wieder aufnehmen, wenn die Gespräche zwischen amerikanischen und ukrainischen Politikern über einen möglichen Friedensprozess am Dienstag Fortschritte machen. "Ich hoffe, dass wir morgen ein wirklich gutes Treffen haben werden, und dass wir sehr bald an einem anderen Ort sein werden", sagte US-Außenminister Marco Rubio.
KONJUNKTUR JAPAN
Die japanische Wirtschaft ist im Zeitraum Oktober-Dezember langsamer gewachsen als zunächst gemeldet. Das reale Bruttoinlandsprodukt stieg im vierten Quartal 2024 auf Jahresbasis um 2,2 Prozent, wie veröffentlichte Regierungsdaten zeigen. Nach den im Februar veröffentlichten vorläufigen Schätzungen hatte das Wachstum bei 2,8 Prozent gelegen. Zum vorangegangenen Quartal betrug das Wachstum der japanischen Wirtschaft 0,6 Prozent. Trotz der Abwärtsrevision handelt es sich um das dritte Quartal mit Wachstum in Folge. Das stützt verbreitete Erwartungen, wonach die Bank of Japan ihren Kurs der Zinserhöhungen beibehalten könnte.
HENKEL
hat ein neues Aktienrückkaufprogramm im Volumen von bis zu 1 Milliarde Euro beschlossen. Wie der Konzern mitteilte, sollen Vorzugsaktien im Gesamtwert von bis zu 800 Millionen Euro und Stammaktien im Wert von bis zu 200 Millionen Euro zurückgekauft werden. Das entspricht einem Anteil von rund 2,7 Prozent des Grundkapitals. Starten soll das Programm voraussichtlich im Verlauf des kommenden Monats. Die zurückgekauften Aktien will Henkel zunächst als eigene Aktien zu halten; eine Einziehung und eine entsprechende Herabsetzung des Grundkapitals bleiben den weiteren Angaben zufolge vorbehalten.
REDCARE PHARMACY
plant auch in diesem Jahr mit starkem Wachstum. Der Umsatz dürfte 2025 um mindestens 25 Prozent steigen, teilte der Online-Apothekenkonzern mit, dessen Versandapotheken in Deutschland und Österreich unter dem Namen Shop Apotheke geführt werden. Als ein Treiber wird erneut das E-Rezept in Deutschland gesehen. Letzteres hatte Redcare schon im vergangenen Jahr beflügelt. Für das Gesamtjahr wurden folgende Eckdaten bekannt gegeben (in Millionen Euro, Marge in Prozent, Bilanzierung nach IFRS):
. BERICHTET
GESAMTJAHR Gj24 ggVj Gj23
Umsatz 2.371 +32% 1.799
Non-Rx Umsatz* 1.621 +21% 1.341
EBITDA bereinigt 33 -38% 54
EBITDA-Marge bereinigt 1,4 -- 3,0
Ergebnis nach Steuern/Dritten -46 -- -12
Ergebnis je Aktie -2,27 -- -0,73
* nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel
ORACLE
hat den Umsatz im dritten Quartal des Geschäftsjahres gesteigert und erwartet weiteres Wachstum. Angesichts einer Kundennachfrage auf Rekordniveau will der Soft- und Hardwarehersteller seine Rechenzentrumskapazität verdoppeln. Das Unternehmen meldete einen 22 Prozent höheren Nettogewinn von 2,94 (Vorjahr: 2,4) Milliarden Dollar. Unter Ausschluss von Einmaleffekten belief sich der Gewinn pro Aktie auf 1,47 Dollar, weniger als von Factset befragte Analysten mit 1,49 Dollar erwartet hatten. Der Umsatz stieg um 6,4 Prozent auf 14,13 Milliarden Dollar. Der Analystenkonsens lautete auf 14,38 Milliarden. Zum Ausblick sagte Oracle-Chefin Safra Catz, der Auftragsbestand in Höhe von 130 Milliarden Dollar dürfte dazu beitragen, den Gesamtumsatz im nächsten Geschäftsjahr, das im Juni dieses Jahres beginnt, um 15 Prozent zu steigern. Analysten gingen laut Factset bislang von einem Anstieg von rund 13 Prozent aus.
TESLA
Elon Musk hat in einem Interview "große Schwierigkeiten" bei der Führung seiner Unternehmen neben der neuen Rolle als Berater Donald Trumps eingestanden.
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March 11, 2025 02:29 ET (06:29 GMT)