MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa -2-

02.12.24 07:29 Uhr

Der Dollar zieht am Morgen gegenüber den meisten G-10- und asiatischen Währungen an. Der Dollar-Index gewinnt 0,5 Prozent. Befeuert wird der Greenback durch die Drohung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, 100 Prozent Zölle auf BRICS-Länder zu erheben. Zölle stärken in der Regel die nationale Währung.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,41 68 +0,6% +0,41 -2,2%

Brent/ICE 72,23 71,84 +0,5% +0,39 -2,3%

Die Ölpreise zeigten sich knapp im Minus (-0,3%). Russland könnte wegen der Rubel-Schwäche gezwungen sein, zur Finanzierung des Krieges in der Ukraine mehr Öl zu fördern, hieß es.

METALLE

·METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

·Gold (Spot) 2.627,92 2.650,64 -0,9% -22,72 +27,4%

·Silber (Spot) 30,16 30,63 -1,5% -0,47 +26,9%

·Platin (Spot) 940,83 948,45 -0,8% -7,63 -5,2%

·Kupfer-Future 4,05 4,08 -0,7% -0,03 +2,5%

·YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

Der Goldpreis für die Feinunze erhöhte sich am Freitag um 0,9 Prozent. Marktteilnehmer verwiesen wie schon am Rentenmarkt auf die anhaltende Nachfrage nach sicheren Anlagehäfen angesichts des unsicheren geopolitischen Umfelds. Auch die gefallenen Marktzinsen stützten.

+++++ MELDUNGEN SEIT Freitag 17.30 UHR +++++

BONITÄT FRANKREICH

S&P Global hat die Bonitätsnoten Frankreichs für die lang- und kurzfristigen Fremd- und Lokalwährungsverbindlichkeiten mit "AA- bzw. A-1+" bestätigt. Der Ausblick bleibt stabil und spiegele ausgewogene Risiken und Stärken wider. Steigende politische Zersplitterung erschwere die finanzpolitische Steuerung - vor allem durch die Verzögerung der Verabschiedung eines glaubwürdigen Haushalts für 2025, so die Bonitätswächter.

KONJUNKTUR CHINA

Die chinesischen Einkaufsmanagerindizes haben sich im November gegenüber Oktober in engen Grenzen uneinheitlich entwickelt. Der Index für das verarbeitende Gewerbe legte den zweiten Monat in Folge zu und zwar auf 50,3 von 50,1. Ökonomen hatten einen Stand von 50,2 prognostiziert. Der Einkaufsmanagerindex für das Dienstleistungsgewerbe sank unterdessen im November auf 50,0, verglichen mit 50,2 im Oktober.

Der von Caixin und S&P Global ermittelte Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor erhöhte sich auf 51,5 (Oktober: 50,3) Punkte. Der Index beruht auf einer Umfrage unter rund 400 Unternehmen, wobei auch kleinere, in Privatbesitz befindliche Firmen stärker berücksichtigt sind.

AUTOMOBILBRANCHE CHINA

Die monatlichen Auslieferungen von Elektrofahrzeugen bei den chinesischen Herstellern Nio, XPeng und Li Auto haben im November deutlich zweistellige Prozentwachstumsraten verzeichnet. Für Dezember wird eine weitere Beschleunigung erwartet. Die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen bleibt in China weiterhin hoch, das Umfeld für die Preisgestaltung ist jedoch sehr wettbewerbsintensiv und die Kapazitätsauslastung niedrig.

INNENPOLITIK DEUTSCHLAND

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) kann in der Direktwahlfrage gegenüber seinem Herausforderer Friedrich Merz (CDU) deutlich Boden gut machen. Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA würden 22 Prozent Scholz direkt zum Kanzler wählen, das sind sieben Prozentpunkte mehr als in der Vorwoche. 30 Prozent würden sich für Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz entscheiden (minus 1 zur Vorwoche), 16 Prozent für Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck (minus 2).

Im neuen INSA-Sonntagstrend kann die SPD zur Vorwoche 1 Punkt auf 15 Prozent zulegen, die Grünen gewinnen 2 Punkte auf 13 Prozent. Klar in Führung liegen CDU/CSU mit unverändert 32 Prozent, gefolgt von der AfD mit 18 Prozent (minus 1). Das BSW erreicht 8 Prozent (plus 1), die FDP unverändert 5 Prozent, die Linke verliert 1 Punkt auf 3 Prozent.

AUTOMOBILBRANCHE DEUTSCHLAND

Die drei deutschen Autokonzerne haben im abgelaufenen dritten Quartal massive Einbußen bei Umsatz und Gewinn vermeldet. Ihr Umsatz schrumpfte um sechs Prozent, der Pkw-Absatz um neun Prozent, der Gewinn sogar um 50 Prozent, wie EY in einer Analyse der 16 größten Autokonzerne der Welt ermittelt hat. Während die deutschen Autobauer den Rückwärtsgang eingelegt hätten, könnten andere Herstellernationen zumindest beim Umsatz weiter zulegen. So sei der Umsatz der US-Autokonzerne insgesamt um 8 Prozent, der der japanischen Hersteller um 1 Prozent gewachsen. Die meisten großen Konzerne verkauften allerdings weniger Neuwagen als ein Jahr zuvor. Vorbei seien auch die Zeiten, in denen die deutschen Autobauer zu den profitabelsten weltweit gezählt hätten. Aufgrund des Gewinneinbruchs habe sich die Marge der deutschen Autobauer insgesamt von 9,1 auf 4,9 Prozent fast halbiert.

HALBLEITERBRANCHE DEUTSCHLAND

Das Bundeswirtschaftsministerium plant, den Aufbau weiterer Chipproduktionen in Deutschland mit insgesamt 2 Milliarden Euro zu unterstützen. Das erfuhr das Handelsblatt aus Industrie- und Regierungskreisen. Eine Ausschreibung mit den Anforderungen hat das Ministerium von Robert Habeck (Grüne) kürzlich im Bundesanzeiger veröffentlicht. Die deutsche Wirtschaft benötige "eine leistungsstarke und breit aufgestellte Mikroelektronik-Branche", heißt es darin.

PAPIERBRANCHE DEUTSCHLAND

Die IGBCE und die Arbeitgeber haben sich auf einen Tarifabschluss für die papiererzeugende Industrie geeinigt. Für 46.000 Beschäftigten steigen die Entgelte um stufenweise insgesamt 5,9 Prozent.

LUFTHANSA

hat für die Übernahme von ITA Airways die letzte Hürde der EU genommen. Die EU-Kommission hat die Konkurrenten Easyjet, International Airlines Group (IAG) und Air France-KLM als passende Profiteure der Zugeständnisse der Lufthansa genehmigt. Diese Genehmigung der EU war die noch letzte Bedingung für den Lufthansa-ITA-Deal aus Sicht Brüssels. Die Transaktion könne nun umgesetzt werden, so die Kommission.

BAYWA

Ein Sanierungsgutachter hat in seinem zweiten Entwurf die Sanierungsfähigkeit auf Basis eines nunmehr vorliegenden, konkretisierten Transformationskonzepts des Handels- und Dienstleistungskonzerns bestätigt. Das Transformationskonzept sehe eine organisatorische Verschlankung und zahlreiche operative Einsparungsmaßnahmen sowie die Veräußerung von bestimmten wesentlichen, insbesondere internationalen Beteiligungen unter grundsätzlicher Fortführung der vier Kerngeschäftsbereiche Agrar, Baustoffe, Energie und Technik vor, teilte Baywa mit.

HOLCIM

verkauft ihr Nigeria-Geschäft. Eine Vereinbarung mit Huaxin Cement Ltd sieht vor, die kompletten 83,8 Prozent an Lafarge Africa auf 100-Prozent-Basis für 1 Milliarde Dollar abzugeben. Die Transaktion soll 2025 abgeschlossen werden.

OPEL

drosselt in seinem Stammwerk in Rüsselsheim die Fahrzeugproduktion. Laut einem internen Rundschreiben des örtlichen Betriebsrates, das dem Handelsblatt vorliegt, plant der Autobauer bis auf Weiteres nur noch eine Schicht in der Fabrik. Bisher wird in zwei reduzierten Schichten gearbeitet.

GAMESTOP

Die 69 deutschen Filialen des Videospiel-Einzelhändlers Gamestop sollen bis 31. Januar 2025 geschlossen werden. Darüber berichtete das Branchenportal "Gameswirtschaft".

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/err/flf

(END) Dow Jones Newswires

December 02, 2024 01:30 ET (06:30 GMT)