MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
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+++++ TAGESTHEMA +++++
ASML erwartet, dass die Auswirkungen der aktualisierten Exportbeschränkungen im Rahmen des Ausblicks für 2025 liegen werden. Der niederländische Anbieter von Lithographiesystemen für die Halbleiterindustrie reagierte mit dieser Aussage auf eine aktualisierte Version der "Advanced Computing and Semiconductor Manufacturing Equipment Rule" der US-Behörden, die Lieferanten zusätzliche Beschränkungen für den Export von Chipfertigungstechnologie auferlegt. Für 2024 erwartet ASML keine direkten materiellen Auswirkungen, 2025 sollen sie im Rahmen dessen liegen werden, was man zum Zeitpunkt des Ergebnisses für das dritte Quartal 2024 mitgeteilt habe, nämlich dass der Gesamtumsatz zwischen 30 und 35 Milliarden Euro erwartet und das China-Geschäft etwa 20 Prozent des Gesamtumsatzes für dieses Jahr ausmachen werde. Langfristig dürften die ASML-Szenarien für die Nachfrage in der Halbleiterindustrie voraussichtlich nicht durch die neuen Vorschriften beeinträchtigt werden.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
20:00 US/AT&T Inc, Capital Markets Day
22:05 US/Salesforce.com Inc, Ergebnis 3Q
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- CH
08:30 Verbraucherpreise Schweiz November
PROGNOSE: k.A.
zuvor: -0,1% gg Vm/+0,6% gg Vj
- US
16:00 Anzahl offener Stellen, Kündigungen und Entlassungen (Jolts)
Oktober
Anzahl offener Stellen
PROGNOSE: 7,5 Mio
zuvor: 7,4 Mio
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell:
INDEX Stand +/-
DAX-Future 19.968,00 +0,0%
E-Mini-Future S&P-500 6.065,00 +0,1%
E-Mini-Future Nsdq-100 21.233,00 +0,1%
Nikkei-225 39.319,83 +2,1%
Schanghai-Composite 3.377,73 +0,4%
Hang-Seng-Index 19.683,40 +0,7%
+/- Ticks
Bund -Future 135,24% -14
Montag:
Schluss +/-
DAX 19.933,62 +1,6%
DAX-Future 19.961,00 +1,3%
XDAX 19.919,09 +1,3%
MDAX 26.302,94 -0,1%
TecDAX 3.457,74 +0,8%
EuroStoxx50 4.846,73 +0,9%
Stoxx50 4.364,00 +0,8%
Dow-Jones 44.782,00 -0,3%
S&P-500-Index 6.047,15 +0,2%
Nasdaq-Comp. 19.403,95 +1,0%
EUREX zuletzt +/- Ticks
Bund-Future 135,38% +49
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Mit einem verhaltenen Start rechnen Händler. Zwar wird beim DAX mit dem Überschreiten der spektakulären 20.000er-Marke gerechnet, europaweit herrscht jedoch eher Zurückhaltung. Die Lage in Frankreich macht immer größere Sorgen. Angesichts der hohen Staatsverschuldung fürchten Skeptiker sogar eine neue Euro-Schuldenkrise. Die Vorgaben aus den USA und Asien sind derweil positiv und dürften die Börsen auch hierzulande stützen. Gesucht waren vor allem konsumnahe Aktien und Technologietitel. Die zinssensiblen Immobilien- und Versorger-Aktien standen an Wall Street jedoch ganz weit hinten. Sie dürften zumindest bis zum Nachmittag weiter unter Druck stehen, bis die Jolts-Daten aus den USA veröffentlicht werden. Sollten jedoch auch diese wie der ISM-Index am Vortag einen stärkeren US-Arbeitsmarkt anzeigen, könnten Zinssenkungshoffungen weiter nach hinten verschoben werden. Im Fokus stehen daher auch zahlreiche Reden von Fed-Sprechern.
Rückblick: Fester - Neben der sich verfestigenden Hoffnung auf eine Weihnachtsrally stützte die Aussicht auf weitere Zinssenkungen durch EZB und US-Notenbank. Hinzu kamen einigermaßen solide ausgefallene Wirtschaftsdaten aus China. Der französische Aktienmarkt hinkte wegen des dortigen Haushaltsstreits und eines sich abzeichnenden Misstrauensvotums gegen die Minderheitsregierung hinterher. Fest lagen Luxusaktien im Markt: Kering, LVMH, Richemont und Hermes gewannen bis zu 4,7 Prozent. Händler begründetet das mit den neuen Konjunkturdaten aus dem wichtigen Abnehmerland China. Dazu trieben die laufenden Sonderverkaufsaktionen wie Black Friday oder Cyber Monday die Kurse von Einzelhandels- und Haushaltsgüteraktien. Die beiden Sektorindizes waren mit jeweils plus 1,7 Prozent Tagessieger. Stellantis knickten um 6,3 Prozent ein - belastet vom Abgang von CEO Carlos Tavares. Berichte über ein Übernahmeinteresse ließen Worldline um 14 Prozent nach oben schießen.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Sehr fest- Der DAX schloss mit einem Allzeithoch. Getrieben wurde er laut Marktexperten von einem charttechnischen Ausbruch, nachdem die 19.000er-Marke über Wochen nach unten verteidigt worden war. VW (-0,1%) hinkten hinterher, weil es bei dem Autohersteller Warnstreiks gab. Delivery Hero brachen um 10,6 Prozent ein. Die spanische Tochter Glovo stellt ihr Beschäftigungsmodell für Lieferfahrer wegen eines Rechtsstreits in ein anstellungsbasiertes Modell um, weshalb sich die Eventualverbindlichkeiten bei der Mutter erhöhen. Lanxess gewannen 9,3 Prozent, getrieben vom Einstieg des Hedgefonds von David Einhorn mit rund 5 Prozent. Covestro stiegen zwar um 0,3 Prozent auf 57,92 Euro, blieben damit aber weiter unter dem Adnoc-Gebotspreis von 62 Euro je Aktie. Dem Staatskonzern aus Abu Dhabi wurden knapp 70 Prozent des Covestro-Kapitals angedient, womit eine Vorbedingung der Übernahme erfüllt war. Es blieben freilich regulative Hürden.
NACHBÖRSE
ASML wurden gegenüber dem Schlusskurs in Amsterdam bei Lang & Schwarz und auf Tradegate 1 bis 2 Prozent höher gestellt. Der niederländische Ausrüster der Halbleiterhersteller hatte am Abend Entwarnung gegeben und mitgeteilt, dass er die Auswirkungen der aktualisierten strengeren Exportbeschränkungen als im Rahmen des Ausblicks für 2025 liegend sieht.
USA - AKTIEN
Etwas fester - Nachdem bereits am Freitag Dow-Jones- und S&P-500-Index Allzeithochs erreicht hatten, zogen zum Wochenstart die als technologielastiger geltenden Nasdaq-Indizes nach. Für etwas Rückenwind sorgten neue Konjunkturdaten. Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende US-Gewerbe fielen im November deutlich besser aus als erwartet, sie blieben allerdings im Kontraktion anzeigenden Bereich. Für Intel ging es nach lange Zeit kräftigen Gewinnen um 0,5 Prozent nach unten. Nachdem CEO Pat Gelsinger seinen Posten niedergelegt hatte, erklärten Teilnehmer die zunächst positive Kursreaktion mit der in diesem Jahr unter Gelsinger extrem schwachen Kursentwicklung von minus 52 Prozent. Später habe dann die Unsicherheit über die Zukunft des Chipriesen die Oberhand gewonnen. Stellantis sackten um 6,3 Prozent ab nach dem Abgang von CEO Carlos Tavares. Super Micro Computer haussierten um 28,7 Prozent. Beim Serverhersteller hatten Sonderprüfungen der Bilanz keine Beweise für Betrug oder Fehlverhalten des Managements erbracht.
US-ANLEIHEN
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,18 +3,1 4,15 -23,8
5 Jahre 4,09 +3,3 4,06 8,8
7 Jahre 4,14 +4,2 4,10 16,7
10 Jahre 4,19 +2,0 4,17 31,2
30 Jahre 4,36 +0,2 4,36 39,2
Die Renditen zogen nach gestiegenen, aber weiter im Kontraktionsbereich liegenden Einkaufsmanagerindizes an - allerdings nicht so stark, wie sie am Freitag gesunken waren.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:03 % YTD
EUR/USD 1,0489 -0,1% 1,0497 1,0465 -5,0%
EUR/JPY 157,49 +0,3% 156,99 156,87 +1,2%
EUR/CHF 0,9318 +0,1% 0,9311 0,9295 +0,4%
EUR/GBP 0,8293 -0,0% 0,8295 0,8291 -4,4%
USD/JPY 150,15 +0,4% 149,55 149,90 +6,6%
GBP/USD 1,2648 -0,1% 1,2654 1,2622 -0,6%
USD/CNH 7,2994 +0,2% 7,2854 7,2950 +2,5%
Bitcoin
BTC/USD 96.089,70 +0,7% 95.426,30 97.059,80 +120,7%
Der Dollar zog kräftig an, der Euro fiel um 0,5 Prozent. Der designierte Präsident Donald Trump hatte den BRICS-Staaten mit Zöllen gedroht, sollten sie eine eigene BRICS-Währung schaffen gegen den Dollar als Weltleitwährung. "Dies scheint ein weiterer Hinweis darauf zu sein, dass die neue Regierung einen starken Dollar anstrebt (...)", kommentierte Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank. Im Handel war aber auch von einer Euro-Schwäche die Rede angesichts der politisch wackligen Lage in Frankreich.
Der Euro neigt mit der Entwicklung in Frankreich am Morgen weiter zur Schwäche. "Die wesentliche Auswirkung der politischen Turbulenzen besteht darin, dass das französische Haushaltsdefizit voraussichtlich steigen wird und Frankreich mehr zahlen müsste, um dieses Defizit zu finanzieren", erläutern die Analysten von Maybank.
++++ ROHSTOFFE +++++
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,21 68,1 +0,2% +0,11 -2,5%
Brent/ICE 71,96 71,83 +0,2% +0,13 -2,7%
Die Ölpreise gingen kaum verändert aus dem Tag, wobei der feste Dollar gebremst haben dürfte. Solide ausgefallene Konjunkturdaten aus China und die Erwartung, dass die Opec+ ihre geplante Fördermengenerhöhung weiter hinauszögern dürfte, hatten die Preise nur anfänglich leicht gestützt.
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 03, 2024 01:31 ET (06:31 GMT)