Aktien legen zu: BNP Paribas offenbar an Übernahme von ABN Amro interessiert - Übernahmephantasie treibt Bankaktien
Die französische Großbank BNP Paribas hat Insidern zufolge ein Auge auf die niederländische Konkurrentin ABN Amro geworfen.
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Die Franzosen hätten jüngst mit der niederländischen Regierung über eine mögliche Übernahme der seit der Finanzkrise verstaatlichten Bank sprechen wollen, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg am Freitag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Allerdings habe die Regierung aktuell wohl kein Interesse an einem Komplettverkauf. Sie könnte vielmehr erwägen, Aktien am Markt zu veräußern, um Geld einzuspielen, aber auch eine gewisse Kontrolle über das Finanzinstitut zu behalten. Zudem hätten auch andere Banken schon Interesse an ABN Amro bekundet. Ob es zu offiziellen Offerten kommen werde, sei aber noch nicht entschieden. Weder die BNP Paribas noch ABN Amro wollten sich Bloomberg gegenüber äußern.
Übernahmephantasie treibt Bankaktien - ABN Amro mögliches Ziel
Übernahmespekulationen haben am Freitag die europäischen Bankenwerte angetrieben. Der Sektorindex hatte zwischenzeitlich sogar im Branchenvergleich die Nase vorn. Zuletzt verzeichneten Bankaktien noch ein überdurchschnittliches Plus von 0,9 Prozent. Der Gesamtmarkt (Stoxx Europe 600) trat nahezu auf der Stelle.
Für Fantasie im Sektor sorgte die Nachricht, dass die französische Großbank BNP Paribas Insidern zufolge ein Auge auf die niederländische Konkurrentin ABN Amro geworfen hat. Die Franzosen hätten jüngst mit der niederländischen Regierung über eine mögliche Übernahme der seit der Finanzkrise verstaatlichten Bank sprechen wollen, schrieb die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen.
Allerdings habe die Regierung aktuell wohl kein Interesse an einem Komplettverkauf, hieß es in dem Bericht weiter. Sie könnte vielmehr erwägen, Aktien am Markt zu veräußern, um Geld einzuspielen, aber auch eine gewisse Kontrolle über das Finanzinstitut zu behalten. Zudem hätten auch andere Banken schon Interesse an ABN Amro bekundet. Ob es zu offiziellen Offerten komme, sei aber noch nicht entschieden. Weder die BNP Paribas noch ABN Amro wollten sich Bloomberg gegenüber äußern.
Die Anleger von ABN Amro reagierten zunächst euphorisch auf die Nachricht: Die Anteilsscheine sprangen in Amsterdam um bis zu 18,4 Prozent in die Höhe und schlossen zeitweise die am 18. Mai gerissene Kurslücke, als die Aktien deutlich unter ihrem Tiefkurs vom Vortag in den Handel gestartet und danach immer weiter unter Druck geraten waren.
An diesem Freitag nun sprangen die Anteilsscheine von ABN Amro im Tageshoch bis fast an die 200-Tage-Durchschnittslinie heran, die den langfristigen Trend beschriebt. Im weiteren Handelsverlauf aber nahm der Schwung ab, sodass zuletzt noch ein Plus von gut sechs Prozent zu Buche stand.
Auch die Aktien von BNP Paribas reagierten zwischenzeitlich sehr positiv auf die Nachricht und zogen um mehr als 3 Prozent an. An der Börse in Paris blieb davon zuletzt noch ein Plus von 0,7 Prozent.
Mit Blick auf eine etwaige Beteiligung von BNP Paribas an ABN Amro schrieb Analystin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC, ein derart großer Deal würde sie überraschen. Hinsichtlich der geografischen Ausrichtung und des Geschäftsmodells würde ABN aber in das Portfolio von BNP Paribas passen. Mit größeren Kosteneinsparungen sei zwar nicht zu rechnen, das wiederum würde allerdings die Ausführung eines solchen Deals vereinfachen.
In Frankfurt profitierten die Anteilsscheine der Commerzbank am deutlichsten und stiegen bis zum späten Nachmittag noch um 3,7 Prozent. Insbesondere die Commerzbank wurde in den vergangenen Jahren immer wieder als mögliches Ziel im Zuge einer europäischen Branchenkonsolidierung genannt. Für die Papiere der Deutschen Bank ging es um 0,7 Prozent nach oben.
RBC belässt BNP Paribas auf 'Outperform' - Ziel 65 Euro
Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für BNP Paribas mit Blick auf eine etwaige Beteiligung an ABN Amro auf "Outperform" mit einem Kursziel von 65 Euro belassen. Ein derart großer Deal würde sie überraschen, schrieb Analystin Anke Reingen in einer am Freitag vorliegenden Studie. Hinsichtlich der geographischen Ausrichtung und des Geschäftsmodells würde ABN aber in das Portfolio von BNP Paribas passen. Mit größeren Kosteneinsparungen sei zwar nicht zu rechnen, das wiederum würde allerdings die Ausführung eines solchen Deals vereinfachen.
/bek/la
Veröffentlichung der Original-Studie: 17.06.2022 / 09:42 / EDT
Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: 17.06.2022 / 09:42 / EDT
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