Mode als Wachstumstreiber

LVMH-Aktie stabil: LVMH nach starkem Schlussquartal optimistisch gestimmt

27.01.23 17:54 Uhr

LVMH-Aktie stabil: LVMH nach starkem Schlussquartal optimistisch gestimmt | finanzen.net

Der Luxusgüterkonzern LVMH hat sich nach einem starken Schlussquartal zuversichtlich mit Blick auf das laufende Jahr gezeigt.

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Getrieben vom Kerngeschäft Mode steigerte die LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SE die Erlöse im vierten Quartal 2022 um währungsbereinigt 9 Prozent auf 22,7 Milliarden Euro, und schnitt damit besser ab als von Analysten mit im Mittel 22,26 Milliarden Euro erwartet. Im Gesamtjahr 2022 übertraf der Umsatz mit 79,18 Milliarden Euro den Vorjahreswert sogar um 17 Prozent.

Das Hauptgeschäftsfeld Mode, zu dem die Marken Louis Vuitton und Dior gehören, übertraf im vierten Quartal mit einem Umsatzanstieg von 10 Prozent das Wachstum des Gesamtkonzerns. Laut LVMH überstieg der Umsatz von Louis Vuitton im Gesamtjahr zum ersten Mal die Marke von 20 Milliarden Euro. Tiffany habe erstmals die Marke von 1 Milliarde Euro beim operativen Ergebnis übertroffen. Der Bereich Uhren und Schmuck verzeichnete mit 3 Prozent das geringste Wachstum im Berichtsquartal.

Operativ verdiente der französische Konzern im vergangenen Jahr 21,06 Milliarden Euro. Das entspricht einem währungsbereinigten Anstieg um 23 Prozent. Der Nettogewinn legte um 17 Prozent auf 14,08 Milliarden Euro zu.

Mit Blick auf die Zukunft sagte LVMH-Gründer und Konzernchef Bernard Arnault, der Konzern sei zuversichtlich, in diesem Jahr weiter wachsen zu können, bleibe angesichts der globalen Unsicherheit aber wachsam.

Luxusgüterkonzern LVMH mit Spitzenjahr - Aktie zeitweise auf Rekordhoch

Von Konsumflaute keine Spur: Dem Luxusgüter-Konzern LVMH ist 2022 ein Rekordjahr gelungen. Umsatz und Gewinn legten prozentual zweistellig zu. Vor allem die Nachfrage in Europa, in den USA sowie Japan habe deutlich zugenommen, teilte das Unternehmen am Vorabend in Paris mit. Zugute kommt LVMH dabei das sich wieder normalisierende Reisegeschäft. Unter den vielen Marken des Konzerns stach Louis Vuitton hervor. Mit dem operativen Gewinn des Konzerns waren Analysten zwar nicht ganz zufrieden. Die im Eurozonen-Leitindex EURO STOXX 50 notierte LVMH-Aktie notierte an der EURONEXT Paris letztlich marginale 0,07 Prozent tiefer bei 801,00 Euro - zuvor hatte sie zeitweise zulegen und ein weiteres Rekordhoch über 808 Euro erreichen können.

Im vergangenen Jahr steigerte LVMH den Umsatz um fast ein Viertel auf rund 79,2 Milliarden Euro. Analysten hatten hier mit weniger gerechnet. Vor allem das wichtigste Segment rund um Mode- und Lederwaren legte zu: Aus eigener Kraft steigerte LVMH den Erlös mit Marken wie Louis Vuitton, Marc Jacobs und Rimowa um ein Fünftel. Auch alle anderen Unternehmensteile erreichten ein prozentual zweistelliges Umsatzplus.

Die Zahlen zeigen, welche Anziehungskraft vor allem die Marke Louis Vuitton auf die Kunden ausübt. Mit mehr als 20 Milliarden Euro - nach Unternehmensangaben das erste Mal - macht sie ein Viertel des Konzernerlöses aus. Im Mode- und Lederwarensegment entfällt mehr als die Hälfte des Umsatzes auf Louis Vuitton. Die restlichen rund 18 Milliarden Euro steuern die vielen anderen Marken wie Loewe, Fendi, Christian Dior, Kenzo und Givenchy bei.

Kräftig legte auch das Einzelhandelssegment (Selective Retailing) zu, in dem LVMH unter anderem seine Parfümeriekette Sephora und die Duty-Free-Shops der DFS Gruppe zusammenfasst. Letztere konzentrieren sich auf den asiatischen und pazifischen Raum. Nachdem sich der internationale Flugverkehr wieder normalisiert hat, reisen wieder mehr Menschen und gehen dabei kurz vor dem Abflug noch auf Einkaufstour.

Dabei entwickelte sich der operative Gewinn der Sparte überraschend stark: Mit 788 Millionen Euro lag das Ergebnis fast anderthalbmal so hoch wie im Vorjahr. Noch besser wäre es nach Überzeugung des Managements ohne die strikten Corona-Maßnahmen in China gelaufen: Vor allem bei den Läden in Hongkong und Macau habe sich der fehlende Tourismus bemerkbar gemacht.

Der operative Gewinn von LVMH kletterte 2022 um knapp ein Viertel auf rund 21 Milliarden Euro. Hier hatten sich Analysten noch mehr ausgerechnet. Allerdings schulterte das Unternehmen höhere Marketing- und Vertriebskosten. Als einziges Segment erlitt das Geschäft mit Parfüm einen Gewinnrückgang. Das lag den Angaben zufolge aber vor allem daran, dass LVMH seine Duftkreationen nur noch in ausgewählten Shops verkaufen möchte.

Diese Strategie hatte das Unternehmen bereits nach der Übernahme des Kölner Reisegepäckherstellers Rimowa genutzt: Waren die markanten Aluminiumkoffer zuvor auch in Einkaufszentren und normalen Reisegepäckshops zu erwerben, können sie mittlerweile nur noch in wenigen Boutiquen oder online beim Hersteller selbst gekauft werden.

Unter dem Strich verdiente LVMH knapp 14,1 Milliarden Euro und damit 17 Prozent mehr als noch 2021. Sowohl beim operativen Gewinn als auch dem Nettoergebnis hatten sich Analysten jedoch etwas mehr erhofft. LVMH schlägt eine Dividende von 12 Euro pro Schein vor. Nach der bereits bezahlten Zwischendividende in Höhe von 5 Euro je Aktie soll der Rest Ende April ausgeschüttet werden.

LVMH bringt es an der Börse derzeit auf eine Marktkapitalisierung von rund 406 Milliarden Euro und ist damit der mit Abstand wertvollste Konzern der Eurozone. Dahinter folgt der Chipausrüster ASML (ASML NV) mit knapp 248 Milliarden Euro. Die Unternehmensentwicklung sorgte dafür, dass LVMH-Mitgründer und Konzernchef Bernard Arnault mittlerweile der reichste Mensch der Welt ist.

Dow Jones Newswires / PARIS (dpa-AFX)

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