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AstraZeneca-Aktie dennoch leichter: Impfungen werden in Deutschland wieder aufgenommen - Forscher sieht möglichen Weg für Thrombosen

19.03.21 17:52 Uhr

AstraZeneca-Aktie dennoch leichter: Impfungen werden in Deutschland wieder aufgenommen - Forscher sieht möglichen Weg für Thrombosen | finanzen.net

Der erneute Start der Corona-Impfungen mit dem Vakzin von AstraZeneca in Deutschland lässt Forderungen nach einer Ausweitung der Impfkampagne auf die Hausärzte lauter werden.

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Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder wollen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an diesem Freitag in einer Telefonkonferenz darüber beraten. Zuvor stellen sich Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach und der Vizepräsident des Robert Koch-Instituts (RKI), Lars Schaade, den Fragen der Öffentlichkeit. Ab diesen Freitag starten in den Bundesländern die Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin wieder, so dass in der Folge allmählich überall auch wieder neue Impftermine vergeben werden können.

Dem war am Donnerstag ein Votum der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) vorangegangen. Die EMA erneuerte darin ihre Haltung, dass der Nutzen des Impfstoffs die Risiken übersteigt. Daraufhin kündigte Spahn noch am Abend an, dass in die Informationen zu dem Impfstoff ein Warnhinweis aufgenommen werde. Er sei für eine rasche Fortsetzung der Impfungen. Spahn hatte nach dem Auftreten mehrerer Fälle von Blutgerinnseln in Venen, die Impfungen mit dem Präparat am Montag vorübergehend gestoppt. Kritiker hatten bemängelt, Spahn untergrabe damit das Vertrauen in die Impfungen.

VORGEHEN DER LÄNDER:

Zum Beispiel Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen nehmen die Impfungen mit AstraZeneca an diesem Freitag wieder auf, wie ihre Landesregierungen mitteilten. Im Südwesten sollen verfügbare Termine zunächst weiter Menschen über 80 sowie den über 65-Jährigen aus besonders gefährdeten Berufsgruppen angeboten werden. In Nordrhein-Westfalen soll AstraZeneca Berufsgruppen wie etwa Lehrerinnen und Lehrern an Grund- und Förderschulen zur Verfügung gestellt werden. Im Saarland sollen Impfungen in einem Modellprojekt der Hausarztpraxen sowie in Krankenhäusern fortgesetzt werden. In Hamburg soll das AstraZeneca-Mittel etwa in Schwerpunktpraxen Menschen mit besonderen Erkrankungen verabreicht werden.

KRITIK AN DEN LÄNDERN:

Dass etwa Lehrkräfte wie in NRW vorrangig geimpft werden, ruft seit Tagen Kritik hervor. Zunächst müssten Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren bis tödlichen Verlauf geimpft werden, hatten etwa die Beauftragten von Bund und Ländern für die Belange der Menschen mit Behinderung gefordert. Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, hatte den Länder vorgeworfen, etwa Erzieher, Lehrkräfte oder Polizisten zu impfen. Die Schwächsten und Gefährdetsten für schwere COVID-19-Verläufe dürften nicht benachteiligt würden. In NRW tobt zugleich ein Streit darüber, ob Kitas und Schulen wegen steigender Corona-Infektionszahlen wieder geschlossen werden sollen.

FORDERUNGEN NACH IMPFUNGEN IN PRAXEN:

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte der Deutschen Presse-Agenur in München: "Die Einbindung der Ärzteschaft in die Regelversorgung wäre ein starkes Signal." Er hoffe sehr, dass sich Merkel und die Ministerpräsidenten darauf einigen könnten. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund forderte Bund und Länder auf, frühzeitig mit den Corona-Impfungen in den Praxen zu beginnen. Bestimmte Kontingente sollten bald über die Apotheken an die Hausärzte gehen, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Freitag). Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, sagte der dpa, rund 400 000 schwerstkranke und pflegebedürftige Menschen daheim hätten keine Chance, eines der über 400 Impfzentren aufzusuchen. "Ohne Einbindung der Arztpraxen kann das nicht gelingen."

EMPFEHLUNG DER LÄNDER:

Bereits am 10. März hatten sich die Landesgesundheitsminister auf eine Empfehlung für das Spitzentreffen von Bund und Ländern geeinigt. Spätestens in der Woche vom 19. April sollen demnach die Impfungen in den bis zu 70 000 Haus- und Facharztpraxen flächendeckend beginnen. Die Länder wollen ferner, "dass für die Startphase im April bundesweit eine Grundmenge von 2,25 Millionen Impfdosen pro Woche für die Impfzentren zur Verfügung steht". Bis zu diesem Freitag wollen die Länder dem Bund mitteilen, "wie ihr Anteil auf die verschiedenen Hersteller im April pro Woche aufgeteilt werden soll".

ZWEIFEL AN SCHNELLEM IMPFSTART IN DEN PRAXEN:

In der Woche vor dem Impf-Stopp von AstraZeneca haben die Länder knapp 1,8 Millionen Impfdosen gespritzt, also weniger als sie für sich künftig reserviert sehen wollen. Spahn hatte vor einer Woche gesagt, wenn 50 000 Praxen mitmachten und sich auf die geringe Menge von je 20 Impfungen pro Woche beschränkten, bräuchten sie schon eine Million Dosen. Da die Länder aber auf 2,25 Millionen Dosen für die Praxen bestanden hätten, sei es eine einfache Rechnung, dass zunächst mehr Impfstoff da sein müsse. Die Liefermengen sollen allerdings auch deutlich steigen. Im zweiten Quartal sollen 46,6 Millionen Dosen von BioNTech/Pfizer und Moderna und 16,9 Millionen AstraZeneca-Dosen geliefert werden. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) forderte Klarheit über die im April zu erwartenden Impfstoff-Lieferungen. "Wir müssen insbesondere mit den Prioritätsgruppen 1 und 2 schnell vorankommen", mahnte Schwesig.

WEITERE FORDERUNGEN:

Der CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel (CDU) sagte der "Passauer Neuen Presse" (Freitag): "In den Arztpraxen darf die Priorisierung keine Rolle spielen. Menschen, die prioritär geimpft werden sollen, können über die Impfzentren einen Termin erhalten." Der Virologe Alexander Kekulé forderte in der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die Impfunterbrechung aufzuholen, indem alle Älteren zunächst nur einmal geimpft werden. Der AfD-Gesundheitspolitiker Detlev Spangenberg forderte, "dass die Bürger in ihrer Entscheidung, ob und womit sie sich impfen lassen wollen, frei bleiben".

Auch Ständige Impfkommission befürwortet weiteren AstraZeneca-Einsatz

Wie die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) kommt auch die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland zu dem Schluss, dass der Corona-Impfstoff weiter eingesetzt werden kann. "Der Nutzen der Impfung überwiegt die gegenwärtig bekannten Risiken", teilte die Stiko am Freitag mit.

Weiter hieß es, dass die ihr vorliegenden Daten zu den bekannt gewordenen seltenen Fällen einer Thromboseform ein sogenanntes Sicherheitssignal zeigten. Noch gebe es aber keine Gewissheit. "Die Stiko wird alle zu erwartenden Daten genau verfolgen, fortlaufend prüfen und bewerten." Sollte sich die Notwendigkeit ergeben, die Gruppen einzuschränken, für die der Impfstoff als geeignet angesehen wird, werde die Stiko dies in einer aktualisierten Impfempfehlung "umgehend berücksichtigen und bekanntmachen".

Die vorsorglich gestoppten Corona-Impfungen mit dem Präparat von AstraZeneca sollten am Freitag in Deutschland wieder starten, nachdem sie seit Montag wegen mehrerer Fälle von seltenen Thrombosen in den Hirnvenen ausgesetzt worden waren. Die EMA hatte am Donnerstag die Sicherheit des Impfstoffes bekräftigt. Es werde aber eine extra Warnung vor den möglichen seltenen Blutgerinnseln hinzugefügt.

Forscher sieht möglichen Weg für Thrombosen bei AstraZeneca-Impfung

Greifswalder Forscher halten einen bestimmten Mechanismus für die Ursache der möglichen Thrombose-Fälle nach einer AstraZeneca-Impfung. "Wir wissen, um was es sich handelt", sagte Andreas Greinacher, Leiter der Transfusionsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald (UMG), am Freitag in einer Videoschalte mit Journalisten und Journalistinnen. Demnach könnten bei den selten auftretenden Hirnvenenthrombosen bestimmte Moleküle des Immunsystems eine Rolle spielen. Von unabhängigen Experten geprüft und in einem Fachjournal erschienen sind die Ergebnisse nicht.

Über eine ähnliche Vermutung hatten am Donnerstag bereits Forscher in Norwegen berichtet: Pal Andre Holme vom Universitätsklinikum Oslo hatte gesagt, er vermute, dass die Bildung der Gerinnsel über eine starke Immunantwort und dabei entstehende Antikörper, die an die Blutplättchen andocken und diese aktivieren, laufen könnte. Experten betonen, dass solche Ideen zum möglichen Ablauf bisher rein spekulativ sind.

"Wir meinen, dass wir einen Zusammenhang nachweisen können zwischen dem Vorliegen dieser Antikörper und dem Auftreten der Thrombosen", sagte Greinacher. Eine ganz andere Frage sei, wie häufig diese Thrombosen ausgelöst werden und ob durch die Impfung deutlich vermehrt Komplikationen auftreten. "Es ist höchstwahrscheinlich so, dass diese Komplikationen sehr, sehr selten auftreten."

In Abstimmung mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) seien von seinem Team zusammen mit österreichischen Wissenschaftlern Blutproben von Menschen untersucht worden, die nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin schwerwiegende Thrombosen entwickelt hatten, erläuterte Greinacher. Die Proben von vier Betroffenen seien intensiv untersucht worden, drei weitere Proben hätten die Annahmen bestätigt. Weitere Proben würden noch untersucht.

"Bei allen Patienten mit der Komplikation, die wir bislang untersuchen konnten, haben wir alle das gleiche gefunden", erklärte Greinacher. Vom Immunsystem in Reaktion auf die Impfung gebildete Abwehrstoffe hätten bei den Betroffenen offenbar die Blutplättchen aktiviert, was wiederum zu Blutgerinnseln geführt habe. Das passiere normalerweise etwa, wenn Gefäße beschädigt seien.

Ob die Reaktion auf den Impfstoff selbst oder den Vektor - also die Verpackung des Wirkstoffes - zurückgehe oder es sich um eine allgemeine Entzündungsreaktion als Immunantwort auf die Impfung handele, müsse noch untersucht werden. Greinacher zufolge ließe sich der Mechanismus bei Betroffenen mit einem Test auf die speziellen Moleküle nachweisen. Mit einem gängigen Medikament, das für viele Erkrankungen verwendet werde und in allen Krankenhäusern zur Verfügung stehe, könne er gehemmt werden. Tests und eine etwaige Behandlung seien aber nur sinnvoll, wenn es entsprechende Anzeichen für eine solche Thrombose gebe.

Fälle von Hirnvenenthrombosen in zeitlichem Zusammenhang mit einer Impfung hatten zum zeitweisen Stopp der AstraZeneca-Impfungen geführt. Hinweise darauf, dass die Impfungen tatsächlich die Vorfälle verursachten, hat die europäische Arzneimittelbehörde EMA nicht gefunden. Sie bekräftigte am Donnerstag die Sicherheit des Impfstoffs. Dieser soll nun mit der Warnung versehen werden, dass er in möglichen seltenen Fällen Hirnvenenthrombosen bei Frauen unter 55 Jahren verursachen könnte. Die Impfungen in Deutschland sollten am Freitag wieder aufgenommen werden.

Die EMA gab auch zu bedenken, dass es zumindest zum Teil auf den höheren Anteil dieser Gruppe bei den Impfungen zurückgehen könnte, dass die meisten Berichte Frauen unter 55 Jahren betrafen: In Deutschland wurden mit AstraZeneca zunächst Menschen unter 65 Jahren, vielfach Klinik- und Pflegepersonal geimpft - das von Frauen dominiert wird.

Zuvor hatte bereits der Virologe Christian Drosten bei NDR Info angemerkt, dass es sich möglicherweise um ein statistisches Problem handeln könnte: In Deutschland seien Menschen unter 65 Jahre mit AstraZeneca geimpft worden, weil es zunächst keine Empfehlung der Ständigen Impfkommission für Ältere gegeben hatte. In England hingegen seien bevorzugt Ältere damit geimpft worden; trotz einer höheren Zahl an Impfungen sei dort keine solche Thrombosen-Häufung beobachtet worden.

Auch Drosten verwies auf einen wohl hohen Frauenanteil beim medizinischen Personal und Pflegepersonal, das das Mittel in Deutschland erhielt. Er fragte: "Könnte es sein, dass das die Statistik färbt?" Bei Frauen seien Probleme mit Thrombosen generell häufiger.

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) werde die Erkenntnisse aus Greifswald prüfen, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Freitag.

Frankreich: AstraZeneca-Impfung nur für über 55-Jährige empfohlen

Frankreichs oberste Gesundheitsbehörde empfiehlt die Impfung mit AstraZeneca nach einem kurzzeitigen Impfstopp nur noch für Menschen im Alter über 55 Jahren. Es gebe der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA zufolge ein mögliches erhöhtes Risiko für Hirnvenenthrombosen bei jüngeren Menschen, hieß es in einer am Freitag veröffentlichten Stellungnahme der französischen Gesundheitsbehörde. Jüngere Menschen, die zur aktuellen Impfgruppe gehören, sollten einen mRNA-Impfstoff erhalten. Die Behörde will sich bald dazu äußern, wie mit Menschen unter 55 Jahren verfahren werden soll, die bereits ihre erste Impfdosis von AstraZeneca erhalten haben.

Premierminister Jean Castex hatte angekündigt, dass Frankreich ab Freitag wieder mit dem Vakzin impfen wolle. Die Behörde gab nun allgemein grünes Licht dafür. Am Nachmittag wollte sich der 55-jährige Castex selbst den Impfstoff spritzen lassen.

Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin waren wegen mehrerer Thrombosefälle in Deutschland und anderen EU-Staaten ausgesetzt worden. Am Donnerstag bekräftigte die EMA jedoch ihre Einschätzung zur Sicherheit des Corona-Impfstoffs. Zugleich werde eine extra Warnung hinzugefügt vor möglichen seltenen Fällen von Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen.

Haftungsfrage bei AstraZeneca - Anwalt sieht EU-Länder in der Pflicht

Nach der Freigabe des Impfstoffs durch die EU-Arzneimittelagentur EMA haben Rechtsexperten erneut die Frage der Haftung im Schadensfall aufgeworfen. Nach Ansicht des Wiener Anwalts Andreas Eustacchio müssen nach bisheriger Dokumentenlage die EU-Mitgliedsländer dafür aufkommen.

"Die Verträge, die auf der Homepage der EU-Kommission abrufbar sind (...), die sagen ganz eindeutig, dass das eine zeitlich unbeschränkte und auch eine betragsmäßig unbeschränkte Haftung ist", sagte Eustacchio am Freitag im ORF-Radio. Etwaige Bestimmungen zur Beschränkung der Haftung durch die EU seien geschwärzt.

Ein Sprecher der EU-Kommission bekräftigte am Freitag, die EU-Verträge mit den Pharmakonzernen folgten dem EU-Prinzip der Produkthaftung der Hersteller. "Die Haftung liegt beim Hersteller, das ist das Grundprinzip, das war uns auch sehr wichtig, weil es guten Schutz für unsere Bürger bietet", sagte der Sprecher. "Allerdings kann in einigen speziellen Fällen der Hersteller beim Mitgliedsstaat Entschädigung beantragen." Welche Fälle dies genau seien, könne er nicht sagen, da entsprechenden Passagen der veröffentlichten Verträge auf Bitten der Hersteller geschwärzt seien.

Ähnlich äußerte sich der Kommissionsvertreter in Österreich, Martin Selmayr, in einem Leserbrief an die Wiener Zeitung "Die Presse". Darin heißt es: "Eine generelle Haftungsübernahme durch die EU (...) gibt es nicht."

In der öffentlichen Debatte über den Verzicht auf eine Notfall-Zulassung vom Impfstoffen in der EU - wie sie zum Beispiel in den USA erfolgte - war darauf hingewiesen worden, dass dieses Prozedere die Haftungsfrage auf die Hersteller abwälze.

Skandinavier halten an AstraZeneca-Stopp vorerst fest

Dänemark belässt es wie Norwegen und Schweden erst einmal dabei, dass vorübergehend niemand im Land mit dem Impfstoff gegen COVID-19 geimpft wird. Trotz des positiven Bescheids der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hält Deutschlands nördlichster Nachbar an einem noch bis nächste Woche geltenden 14-tägigen Aussetzen der Impfungen mit dem Präparat fest. Dies geschehe aus einem Vorsorgeprinzip heraus, sagte der Direktor der dänischen Gesundheitsverwaltung Sundhedsstyrelsen, Søren Brostrøm, am Freitag auf einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Man wolle tiefer in der Sache graben, um die Nebenwirkungen besser zu verstehen.

Ähnliche Signale waren nach der EMA-Ankündigung bereits am Donnerstagabend aus Stockholm und Oslo gekommen. Deutschland und einige andere Länder hatten den Einsatz des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca dagegen wiederaufgenommen.

Dänemark hatte den Gebrauch des Impfstoffs des britisch-schwedischen Herstellers am 11. März vorsorglich für 14 Tage ausgesetzt. Es war damit das erste Land in der EU gewesen, dass die Verabreichung des AstraZeneca-Mittels komplett gestoppt hatte. Grund dafür waren Berichte über vereinzelte Fälle von Blutgerinnseln im zeitlichen Zusammenhang mit Impfungen. Darunter war auch ein dänischer Todesfall gewesen.

Die EMA hatte am Donnerstag grünes Licht für die Verwendung des AstraZeneca-Präparats gegeben. Es wird jedoch eine zusätzliche Warnung vor möglichen seltenen Blutgerinnseln (Thrombosen) in Hirnvenen bei den möglichen Nebenwirkungen hinzugefügt.

Gegen den Strom - Vorsorglicher AstraZeneca-Impfstopp in Finnland

Deutschland nimmt den Einsatz des Corona-Impfstoffes wieder auf, Finnland setzt ihn dagegen vorerst aus: Nach zwei Verdachtsfällen zu schweren Blutgerinnseln hat sich Finnland zu einem vorsorglichen Stopp der AstraZeneca-Impfungen entschlossen. Das gab das nationale Gesundheitsinstitut THL am Freitag auf einer Pressekonferenz in Helsinki bekannt.

Grund dafür seien zwei Fälle von Venenthrombosen, die zwischen vier und zehn Tagen nach der Impfung aufgetreten seien. Ob ein möglicher ursächlicher Zusammenhang zwischen Blutgerinnseln und Impfstoff bestehe, werde so schnell wie möglich beurteilt. Frühestens am 29. März soll der Einsatz des Präparats wiederaufgenommen werden.

Im Gegensatz zu seinen nordeuropäischen Nachbarländern Norwegen und Schweden hatte Finnland die Impfungen mit dem Vakzin des britisch-schwedischen Hersteller zuvor nicht gestoppt. Für die AstraZeneca-Aktie ging es am Freitag in London letztendlich um 1,25 Prozent nach unten auf 71,10 Pfund.

/bw/sam/jr/DP/zb

BERLIN (dpa-AFX)

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