Bayer-Chef Dekkers: Ganz schmerzfrei
Marijn Dekkers geht Ende 2016. Das hindert den Bayer-Chef nicht, dem Konzern Mittelfristziele zu setzen, die ziemlich ehrgeizig sind.
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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Wir haben uns in den Life-Science-Geschäften viel vorgenommen", sagt Marijn Dekkers. Der Niederländer bleibt zwar nur noch bis Ende 2016 auf dem Chefsessel bei Bayer. Vor Investoren in Berlin setzte Dekkers gleichwohl neue Mittelfristziele. Bis 2017 soll der nach Börsenwert größte deutsche Konzern den Umsatz auf knapp 50 Milliarden Euro steigern. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatten die Leverkusener hier gut 42 Milliarden Umsatz ausgewiesen.
Sein Hauptaugenmerk legte der Bayer-Chef auf die größte Sparte, Gesundheit (Healthcare), den Kern von Bayer in der Zukunft. Denn Dekkers will das konjunkturabhängige Kunststoffgeschäft mit seinen gut neun Milliarden Umsatz abspalten. Bis August soll es rechtlich selbstständig sein. Im zweiten Halbjahr fällt dann die Entscheidung, ob es ein Spin-off oder einen Börsengang geben wird.
Die Gesundheitssparte umfasst dabei sowohl das klassische Pharmasegment als auch das sogenannte Over-the-counter-Geschäft (OTC) mit rezeptfreien Medikamenten wie dem Klassiker Aspirin. 25 Milliarden Euro Umsatz soll Healthcare insgesamt bis 2017 liefern. Die Prognose fußt aber auf einem deutlich höherer Eurokurs zum Dollar. Auf Basis jetziger Kurse liegt das Ziel bei 26 Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2014 hatte der DAX-Konzern hier 20 Milliarden Euro Geschäft gemacht.
Größte Wachstumstreiber im Pharmageschäft sind laut Dekkers fünf Arzneimittel, darunter etwa der Gerinnungshemmer Xarelto oder die Medikamente Stivarga und Xofigo, die bei Darm- beziehungsweise Prostatakrebs eingesetzt werden. Allein der Umsatz mit diesen Blockbustern soll 2015 von knapp drei auf vier Milliarden Euro im Jahr klettern. Dekkers sieht hier bis 2017 ein Potenzial von "mindestens 7,5 Milliarden Euro".
Landwirtschaft ertragreich
Der Ausblick für die operative Marge im Pharmageschäft lag etwas unterhalb dessen, was Analysten erwartet hatten. Die Ziele bei OTC jedoch erhielten Beifall: Der Zukauf des OTC-Geschäfts des US-Konkurrenten Merck zahlt sich wohl aus, hier soll die Marge bis 2017 von 22,5 auf 24 bis 26 Prozent klettern. Auch der Ausblick für die Sparte Landwirtschaft kam gut an. Dekkers will mit Innovationen im Bereich Pflanzenschutz weitere Marktanteile gewinnen und die Marge auf einem Spitzenniveau halten.Investor-Info
Bayer
Gute Form
Insgesamt belegen die anspruchsvollen Ziele, dass man sich in Leverkusen in guter Form fühlt. Mancher Experte hatte sich bei der Gewinnmarge im Pharmabereich mehr erwartet: Mit 32 bis 34 Prozent ist das Zielband hier defensiver als die zuvor ausgegebenen mindestens 33 Prozent. "Das deutet auf höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung", sagt Citigroup-Analyst Peter Verdult. Positiv: Die Integration des von Merck übernommenen OTC-Geschäfts läuft offenbar gut. Gemessen am erwarteten Gewinnwachstum von rund 15 Prozent für dieses sowie 14 Prozent für das nächste Jahr, ist die Aktie moderat bewertet. Neues Allzeithoch. DAX-Favorit.Ausgewählte Hebelprodukte auf Bayer
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