freenet-Aktie mit Verlusten: freenet bestätigt nach leichtem Wachstum Jahresprognose
freenet hat im ersten Halbjahr Umsatz und Gewinn gesteigert sowie die Jahresprognose bestätigt.
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Der Telekommunikationsanbieter freenet hat das vergangene Quartal mit leicht verbesserter Profitabilität abgeschlossen. Das Unternehmen profitierte einerseits von höheren Erlösen in seinem Dienstleistungsgeschäft, andererseits stiegen die Gemeinkosten nicht mehr so stark an. Zudem zieht auch das Fernsehgeschäft der Büdelsdorfer immer mehr an. Das Management bestätigte die Jahresziele.
An der Börse sah es für die kräftig unter Druck gekommene Aktie zunächst nach einer Erholung aus. Nach einem anfänglich klaren Kursplus drehte das Papier im XETRA-Handel dann aber ins Minus mit zuletzt 1,67 Prozent Abschlag auf 21,22 Euro. Damit setzt das Papier seine Talfahrt fort, die sich im Vorfeld der Zahlenvorlage in den vergangenen Handelstagen noch beschleunigt hatte. Seit dem bisherigen Jahreshoch Mitte Mai bei 26,46 Euro hat der Kurs rund ein Fünftel nachgegeben. Das Jahresplus ist inzwischen auf vier Prozent abgeschmolzen. Analysten wie Yemi Falana von der US-Bank Goldman Sachs und Polo Tang von der Schweizer Bank UBS sprachen gleichwohl von einem soliden Zahlenwerk.
Der Konzernumsatz der drei Monate bis Ende Juni stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um knapp zwei Prozent auf 632,1 Millionen Euro, wie das im MDAX notierte Unternehmen bereits am Donnerstagabend nach dem Xetra-Handelsschluss in Büdelsdorf mitgeteilt hatte.
Während die Zahl der Kunden im Mobilfunk weiter stieg, intensivierte Freenet im zweiten Quartal die Marketingbemühungen und rührte kräftig die Werbetrommel für sein Bezahlfernsehprodukt waipu.tv. Mit Erfolg: Der Streamingdienst über das Internet verzeichnete den Angaben zufolge erstmals in einem Quartal einen Nettozuwachs von mehr als 100.000 Kunden. Damit liege der Kundenbestand nun bei 1,2 Millionen - ein Plus von fast 19 Prozent seit Jahresbeginn. "waipu.tv hat sich in Deutschland fest etabliert", schrieb Konzernchef Christoph Vilanek in einem Brief an die Aktionäre.
Freenet rechnet sich im kommenden Jahr noch mehr Schub für das sogenannte IPTV-Produkt durch den Wegfall des sogenannten Nebenkostenprivilegs für Kabelgebühren aus. Vermieter eines Mehrfamilienhauses durften bislang die Gebühren für den Anschluss auf alle Wohnparteien umlegen, auch wenn sie diesen nicht nutzten. Bis Ende Juni 2024 läuft noch eine Übergangszeit, damit Vermieter ihre Verträge entsprechend ändern können. Freenet hofft, dass viele Nutzer und Nutzerinnen zu IPTV wechseln - sprich zum Fernsehen über die Internetleitung.
Im Tagesgeschäft ergab sich für das zweite Quartal ein Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen in Höhe von 126,5 Millionen Euro - das waren rund drei Prozent mehr als noch im Jahr zuvor. Sowohl beim Umsatz als auch beim Betriebsergebnis schnitt der Konzern leicht besser ab als erwartet. Für das gesamte erste Halbjahr ergibt sich unter dem Strich allerdings immer noch ein Rückstand zum Vorjahr, da unter anderem höhere Steuern belasteten und das Finanzergebnis größere Verluste beisteuerte. So betrug der auf die Aktionäre entfallende Gewinn für die sechs Monate bis Juni knapp 43 Millionen Euro nach gut 56 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal ging der Gewinn um ein Viertel auf 26 Millionen Euro zurück.
Für das laufende Jahr bleibt der Vorstand bei seinem Ziel, ein operatives Ergebnis (Ebitda) von 480 bis 500 Millionen Euro und einen freien Mittelzufluss von 250 bis 270 Millionen Euro erreichen zu wollen. Bis 2025 soll das Betriebsergebnis (Ebitda) auf mindestens 520 Millionen Euro steigen - auch hier sieht sich das Management im Plan. Der freie Mittelzufluss soll auf mehr als 260 Millionen Euro steigen.
Warburg Research lässt freenet-Kursziel unverändert
Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für freenet nach Zahlen für das zweite Quartal auf "Buy" mit einem Kursziel von 26 Euro belassen. Der Mobilfunkdienstleister habe die Erwartungen erfüllt, schrieb Analyst Simon Stippig in einer am Freitag vorliegenden Studie. Dabei habe das TV-Geschäft stark abgeschnitten. Zudem sei die solide Entwicklung des freien Finanzmittelflusses ein gutes Zeichen für die Dividende.
FRANKFURT (Dow Jones) / BÜDELSDORF (dpa-AFX) /
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