Milliardenschwerer Zukauf

KION will für 2,1 Milliarden Dollar Dematic übernehmen - Aktie verliert

21.06.16 11:47 Uhr

KION will für 2,1 Milliarden Dollar Dematic übernehmen - Aktie verliert | finanzen.net

Der Gabelstaplerhersteller KION verschiebt seinen Schwerpunkt mit einem Milliardenzukauf stärker in Richtung Automatisierung.

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Der MDAX-Konzern übernimmt den US-Automatisierungsspezialisten Dematic und baut damit auch seine Präsenz im nordamerikanischen Raum deutlich aus. Für das Unternehmen, dessen Wert Kion auf 3,25 Milliarden US-Dollar beziffert, legt der Wiesbadener Konzern abzüglich bestimmter Verbindlichkeiten rund 2,1 Milliarden Dollar auf den Tisch.

Die KION Group, die in erster Linie Gabelstapler unter anderem der Marke Linde herstellt, drängt immer stärker in den Bereich automatischer Systeme. Dematic ist ein Anbieter beispielsweise von fahrerlosen Transportsystemen, automatisierten Lager- und Fördersystemen sowie dazu passenden Dienstleistungen und Software.

Das Unternehmen, das im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 1,8 Milliarden Dollar und ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 166 Millionen Dollar erzielte, wird innerhalb des Kion-Konzerns gemeinsam mit den in den letzten zwölf Monaten zugekauften Automatisierungsanbietern Egemin Automation und Retrotech eine neue operative Geschäftseinheit bilden. Leiter wird Dematic-CEO Ulf Henriksson. Egemin und Retrotech waren mit jeweils einem zweistelligen Millionenbetrag ungleich kleinere Akquisitionen.

Marge durch Übernahme leicht verwässert

Die KION-Aktie reagierte zunächst mit Verlusten. Das Papier verlor zu Handelsbeginn mehr als 5 Prozent, erholte sich aber und ist am späten Dienstagvormittag noch rund 0,7 Prozent im Minus. Analyst Peter Rothenaicher von Baader-Helvea wertet die Übernahme positiv, ist jedoch ob des Umfangs und der hohen Bewertung von Dematic überrascht. Er hebt aber gleichzeitig die hohen Wachstumsaussichten hervor, die die integrierten Logistiksysteme im Vergleich zu den Gabelstaplern böten.

Kion vergrößert sich mit der Akquisition auf einen Schlag deutlich. Inklusive Dematic kommt das Unternehmen bezogen auf das vergangene Jahr auf einen Umsatz von mehr als 6,7 Milliarden Euro und eine bereinigte EBIT-Marge von 9,4 Prozent. Kion hatte für 2015 einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro und eine bereinigte EBIT-Marge von 9,5 Prozent gemeldet. Die Mitarbeiterzahl steigt durch die Übernahme von rund 23.500 auf knapp 30.000.

Nach Aussage von Kion ergänzen sich die beiden Unternehmen durch ihre jeweilige Marktposition und regionale Präsenz. Zudem hofft der Konzern dank des gemeinsamen Einkaufs und dank Einsparungen bei den Verwaltungsausgaben auf Kostensynergien, die er hochgerechnet auf zunächst 1 bis 2 Prozent des Dematic-Umsatzes beziffert, sowie auf weiteres Umsatzpotenzial aus dem Dienstleistungsgeschäft und der Nachrüstung von Systemen.

Kapitalerhöhung von bis zu 10 Prozent

Finanziert wird die Übernahme zunächst durch einen zugesagten Brückenkredit über 3 Milliarden Euro. Dauerhaft soll die Akquisition durch Eigenkapital, langfristige Schuldtitel und Bankenkredite refinanziert werden. Zudem wird es unter Ausnutzung des gegenwärtig genehmigten Kapitals eine Kapitalerhöhung durch die Ausgabe von bis zu 10 Prozent neuer Aktien geben. Der chinesische Ankeraktionär Weichai unterstützt die Maßnahme. Analyst Rothenaicher sieht es als wahrscheinlich an, dass Kion in Zukunft weitere Schritte zur Stärkung des Eigenkapitals unternimmt.

Die Transaktion soll im 4. Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden. Verkäufer sind Fonds, die von AEA Investors und dem Ontario Teachers' Pension Plan verwaltet werden.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquellen: KION Group

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