Aktien von Infineon und Marvell im Plus: Infineon kauft Automotive-Ethernet-Sparte von Marvell

Der Chiphersteller Infineon baut sein Geschäft mit der Automobilindustrie durch einen milliardenschweren Zukauf in den USA aus.
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Für 2,5 Milliarden US-Dollar (2,3 Mrd Eur) übernimmt der Konzern das Automotive-Ethernet-Geschäft von Marvell Technology, einem Speicher-, Telekommunikations- und Halbleiterunternehmen. Mit der Akquisition will Infineon seine Position bei softwaredefinierten Fahrzeugen stärken. Finanziert werden soll die Transaktion durch Barzahlung aus vorhandenen liquiden Mitteln und zusätzlichem Fremdkapital, wie der Konzern am Montagabend in Neubiberg mitteilte. Am Markt kam die Übernahme zumindest inhaltlich gut an.
Für das Jahr 2025 erwartet die Marvell-Sparte einen Umsatz von 225 bis 250 Millionen Dollar sowie eine Bruttomarge von rund 60 Prozent. Dabei geht Infineon in den kommenden Jahren von einer weiteren Beschleunigung des Wachstums aus. Bis 2030 sollen die Erlöse jährlich im Schnitt um rund 25 Prozent steigen. Dabei kann das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren auf eine Design-Win-Pipeline von rund vier Milliarden US-Dollar bauen. Zu den Kunden von Marvells Automotive-Ethernet-Geschäft gehören den Angaben zufolge mehr als 50 Automobilhersteller, darunter acht der zehn führenden. Weitere Kostensynergien erwartet Infineon durch die Bündelung der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie im Bereich der Fertigung.
Händler sehen in der Übernahme einen "strategisch gut passenden Zukauf". Die in den vergangenen Tagen angesichts starker Marktturbulenzen unter Druck stehende Aktie profitierte leicht: Sie gewann am Dienstag via XETRA nach anfänglichen Verlusten 0,76 Prozent auf 25,30 Euro. Daneben liegt die Marvell-Aktie im NASDAQ-Handel zeitweise 2,25 Prozent auf 52,15 US-Dollar. Es senkten jedoch mehrere Analysehäuser im Zusammenhang mit der Unsicherheit über die US-Zollpolitik ihre Kursziele für die Aktie.
Auch Analysten lobten in einer ersten Reaktion den Zukauf. Das Ethernet-Geschäft von Marvell werde geschätzte 2,8 Prozent des Umsatzes im Automotive-Segment von Infineon in diesem Jahr beitragen, schrieb Analyst Sandeep Deshpande von JPMorgan. Auch auf die Profitabilität des Chip-Herstellers dürfte sich der Deal voraussichtlich positiv auswirken.
Das Automotive-Ethernet-Geschäft von Marvell Technology sei eine starke strategische Ergänzung in dem sich wandelnden Umfeld der softwaredefinierten Fahrzeuge, notierte Malte Schaumann von Warburg Research. Während der Kaufpreis auf den ersten Blick hoch erscheine, relativierten die guten strategischen Perspektiven, die starke Rentabilität und das hohe Wachstum die Bewertung.
Ethernet ist eine Schlüsseltechnologie für Kommunikations- und Konnektivitätslösungen mit geringen Verzögerungen und hoher Bandbreite, die für softwaredefinierte Fahrzeuge entscheidend ist. "Der Zukauf ist eine hervorragende strategische Ergänzung für Infineon als weltweit führender Anbieter von Halbleiterlösungen für die Autoindustrie", kommentierte Infineon-Konzernchef Jochen Hanebeck die Übernahme. Zudem eröffne sie neue Chancen im Bereich der physischen Künstlichen Intelligenz, wie etwa humanoide Roboter.
Das Portfolio der Marvell-Sparte unterstützt den Angaben zufolge Datenübertragungsraten von 100 Megabit bis zu 10 Gigabit pro Sekunde sowie die für die derzeitigen und zukünftigen Fahrzeugnetzwerke erforderlichen Sicherheitsfunktionen. Die Marvell-Sparte beschäftigt mehrere hundert Mitarbeiter.
Die Transaktion muss noch von den Behörden genehmigt werden, inklusive des Ausschusses für Auslandsinvestitionen in den USA (CFIUS). Sie soll voraussichtlich noch in diesem Jahr vollzogen werden.
/nas/lew/mis
NEUBIBERG (dpa-AFX)
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