MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte

19.12.24 12:59 Uhr

Der Markt-Überblick am Mittag, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:

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+++++ AKTIEN- UND ANLEIHEMÄRKTE (12:55 Uhr) +++++

INDEX Stand +- % +-% YtD

E-Mini-Future S&P-500 5.898,75 +0,5% +19,2%

E-Mini-Future Nasdaq-100 21.295,25 +0,4% +21,2%

Euro-Stoxx-50 4.882,26 -1,5% +8,0%

Stoxx-50 4.326,67 -1,5% +5,7%

DAX 20.026,63 -1,1% +19,6%

FTSE 8.083,58 -1,4% +6,0%

CAC 7.280,13 -1,4% -3,5%

Nikkei-225 38.813,58 -0,7% +16,0%

EUREX Stand +/- Punkte +/- Punkte YtD

Bund-Future 134,06 0% -3,11

+++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 70,51 70,58 -0,1% -0,07 +0,8%

Brent/ICE 73,27 73,39 -0,2% -0,12 -0,9%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 41,67 41,15 +1,3% +0,52 +7,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.617,37 2.586,00 +1,2% +31,37 +26,9%

Silber (Spot) 29,53 29,35 +0,6% +0,18 +24,2%

Platin (Spot) 931,33 920,25 +1,2% +11,08 -6,1%

Kupfer-Future 4,04 4,10 -1,4% -0,06 +2,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Die Ölpreise zeigen sich wenig verändert, nachdem die Federal Reserve weniger Zinssenkungen für das nächste Jahr signalisiert hat, was die Nachfragesorgen schürt. Der vorsichtige Ausblick der US-Notenbank sowie die weit verbreitete Sorge um eine schwächere globale Nachfrage und ein erwartetes Überangebot drücken jedoch auf die Marktstimmung.

+++++ AUSBLICK AKTIEN USA +++++

Die Wall Street dürfte sich am Donnerstag nach den deutlichen Vortagesverlusten stabilisieren. Der Aktienterminmarkt deutet eine etwas festere Handelseröffnung am Kassamarkt an. Damit dürfte eine echte Erholung kaum zustande kommen. Zur Wochenmitte hatte ein falkenhafter Ausblick der US-Notenbank im Zuge einer wie erwartet ausgefallenen Zinssenkung Aktien und Anleihen auf Talfahrt geschickt. Die sich andeutende kraftlose Erholung sei kein Zeichen einer verbesserten Stimmung an der Börse, konstatieren Marktteilnehmer. Denn die Botschaften, die US-Notenbankpräsident Jerome Powell zu verkünden hatte, habe niemand hören wollen. Er hatte die Zinssenkungsaussichten reduziert und zugleich die Inflationserwartungen nach oben genommen. Micron Technology brechen vorbörslich um über 15 Prozent ein. Der Hersteller von Speicherchips hat einen vorsichtigen Ausblick auf das laufende Quartal gegeben und damit die Markterwartungen enttäuscht. Der Konzern begründete dies mit einer Schwäche in verbrauchernahen Geschäftsbereichen. Erstquartalszahlen über Marktschätzungen besänftigen die Anleger indes nicht.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++

Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:

22:00 US/Fedex Corp, Ergebnis 2Q

22:15 US/Nike Inc, Ergebnis 2Q

DIVIDENDENABSCHLAG

(bei deutschen Aktien und Aktien aus dem Stoxx- bzw. Euro-Stoxx-50-Index)

Weng Fine Art: 0,05 EUR

British American Tobacco: 0,5888 GBP

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++

- US

14:30 BIP (3. Veröffentlichung) 3Q

annualisiert

PROGNOSE: +2,9% gg Vq

2. Veröff.: +2,8% gg Vq

2. Quartal: +3,0% gg Vq

BIP-Deflator

PROGNOSE: +1,9% gg Vq

2. Veröff.: +1,9% gg Vq

2. Quartal: +2,5% gg Vq

14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

PROGNOSE: 230.000

zuvor: 242.000

14:30 Philadelphia-Fed-Index Dezember

PROGNOSE: 2,5

zuvor: -5,5

16:00 Index der Frühindikatoren November

PROGNOSE: -0,1% gg Vm

zuvor: -0,4% gg Vm

16:00 Verkauf bestehender Häuser November

PROGNOSE: +2,5% gg Vm

zuvor: +3,4% gg Vm

+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++

Schwach - Auslöser sind die falkenhaften Aussagen der US-Notenbank vom Vorabend. Der DAX fällt um 1,1 Prozent auf 20.013 Punkte. Im Tagestief hatte der Index schon bei 19.982 Punkten gelegen. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,6 Prozent auf 4.880 Punkte nach. Vor allem zinssensitiven Branchen wie Technologietitel oder Immobilienwerte stehen unter Abgabedruck, kein Sektor-Index notiert im Plus. "Die Zinsen steigen, damit werden nun bei den Risiko-Assets Gewinne mitgenommen", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf die anziehenden Renditen. Nachdem in diesem Jahr schon mehrere deutsche Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe am Aktienmarkt übernommen wurden, ist es mit Covestro nun ein DAX-Unternehmen. Adnoc aus Abu Dhabi ist am Ziel und hat sich nun 91,3 Prozent an Covestro gesichert. Mit Blick auf den DAX müssen die Aktien von Covestro laut Regelwerk innerhalb von zwei Handelstagen den deutschen Leitindex verlassen und werden dort laut der jüngsten Rangliste von Fresenius Medical Care (FMC) ersetzt. Deren Platz im MDAX wiederum dürften nun Deutsche Wohnen einnehmen, den frei werdenden Platz im SDAX die Aktien von LPKF Laser. Douglas fallen um 3,9 Prozent, obwohl es operativ bisher etwas besser läuft als erwartet. Allerdings wird sich das Wachstum beim operativen Gewinn im neuen Geschäftsjahr voraussichtlich eher abschwächen.

+++++ DEVISEN +++++

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:01 Mi, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0401 +0,5% 1,0386 1,0475 -5,8%

EUR/JPY 163,05 +1,8% 162,15 161,35 +4,8%

EUR/CHF 0,9319 -0,1% 0,9339 0,9355 +0,4%

EUR/GBP 0,8236 +0,0% 0,8244 0,8257 -5,1%

USD/JPY 156,77 +1,3% 156,18 154,04 +11,3%

GBP/USD 1,2626 +0,4% 1,2598 1,2685 -0,8%

USD/CNH (Offshore) 7,3123 -0,2% 7,3110 7,2975 +2,7%

Bitcoin

BTC/USD 102.366,60 +1,3% 101.139,85 103.832,45 +135,1%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Der Dollar hat am Vortag mit der Zinsentscheidung - vor allem aber mit den falkenhaften Projektionen der US-Notenbank kräftig aufgewertet. Aktuell verteidigt der Greenback das erhöhte Niveau im Großen und Ganzen - der Euro erholt sich leicht und liegt wieder über der Marke von 1,04 Dollar. Devisenanalyst Volkmar Baur von der Commerzbank verweist auf den Umstand, dass es ein Mitglied des Offenmarktausschusses die Leitzinssenkung nicht mittragen wollte. Dies sei erst das zweite Mal unter der Ägide von Powell, dass ein Beschluss nicht einstimmig gefasst worden sei. Zudem habe die Fed ihre Zinssenkungsprojektionen geändert. Bisher habe die Fed vier weitere Absenkungen für 2025 in Aussicht gestellt, dies sei nun auf zwei reduziert worden. Damit habe sich die Zentralbank direkt den Markterwartungen angepasst. Baur hatte eher mit einem Zwischenschritt und einer Absenkung auf zunächst drei Schritte gerechnet. Wichtiger sei allerdings die Anhebung der Inflationsprognosen gewesen. Powell habe zudem den Eindruck vermittelt, dass die Inflation wieder der Hauptfokus der Zentralbank sei, weil sich der Arbeitsmarkt in guter Verfassung befinde. Alles in allem scheine damit eine weitere Absenkung im Januar erst einmal vom Tisch. Es werde daher vor allem auf die weitere Inflationsentwicklung in den kommenden Monaten ankommen.

+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++

Sehr schwach - Die US-Notenbank hatte zwar wie erwartet die Leitzinsen um 25 Basispunkte gesenkt, dann aber viele Marktteilnehmer mit falkenhaften Aussagen zu den Zinsprojektionen überrascht. Die Fed stellte für 2025 weniger Zinssenkungen in Aussicht und nahm gleichzeitig die Inflationserwartungen nach oben. In der Folge gingen die Wall Street und der Rentenmarkt in die Knie - Dollar und Renditen legten zu. Die "falkenhafte" Fed drückte auch in Asien deutlich auf die Aktienkurse - allerdings nicht mit der Abwärtsdynamik der US-Börsen. Dagegen holte der Nikkei-225 in Tokio nach dem Zinsentscheid der Bank of Japan (BoJ) gut die Hälfte der Verluste wieder auf - gestützt von der Schwäche des Yen - und schloss noch 0,7 Prozent tiefer. Obwohl die Bank of Japan zum dritten Mal in Folge die Zinsen unverändert bei 0,25 Prozent belassen hatte, werde sie ihren Straffungszyklus wahrscheinlich bald wieder aufnehmen, meinte die Analysten von Capital Economics. In Seoul belasteten die kräftigen Abgaben bei Index-Schwergewicht Samsung Electronics (-3,3%) und SK Hynix (-4,6%). Sie folgten den Technologietiteln in Asien und den USA nach unten. Teilnehmer verwiesen auch auf den nachbörslichen Kursrutsch des US-Konkurrentens Micron Technology von gut 16 Prozent, nachdem die vierteljährliche Umsatzprognose des Chipherstellers die Erwartungen weitgehend verfehlt hatte. Dies warf die Frage auf, wie stabil die Nachfrage nach künstlicher Intelligenz bleibt, insbesondere angesichts des zunehmenden globalen wirtschaftlichen Gegenwinds.

+++++ CREDIT +++++

Mit der zunehmenden Risikoaversion an den Märkten ziehen auch die Risikoprämien gegen den Ausfall europäischer Unternehmens- und Staatsanleihen (CDS) am Donnerstag an. Damit werden die falkenhaften Aussagen der US-Notenbank in den Markt eingepreist. Zum anderen wächst auch die Sorge vor einem so genannten Shut-Down in den USA.

(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires

December 19, 2024 07:00 ET (12:00 GMT)