Piëch: 'Ich betreibe die Ablösung von Winterkorn nicht'
VW-Aufsichtsratschef Piëch hat Meldungen dementiert, wonach er weiterhin an einer Ablösung von Konzernchef Winterkorn arbeite. Die Volkswagen-Aktie reagiert positiv auf die Beruhigung im Machtkampf.
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Gegenüber der "Bild"-Zeitung erklärte Piëch, er betreibe nicht die Ablösung des Volkswagen-Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn. Wörtlich sagte Piëch am Donnerstag laut "Bild"-Zeitung: "Wir haben uns letzte Woche ausgesprochen. Und uns auf eine Zusammenarbeit geeinigt. Ich betreibe die Ablösung von Martin Winterkorn nicht."
Zuvor hatten die Deutsche Presse-Agentur und der NDR unter Berufung auf Kreise berichtet, Piëch plane Vorstandschef Martin Winterkorn noch vor der Hauptversammlung am 5. Mai absetzen zu lassen. Piëch mache sich stark für Porsche-Chef Matthias Müller oder Skoda-Chef Winfried Vahland als mögliche Nachfolger, hieß es weiter.
Es gebe Versuche, wonach der Beschluss der Aufsichtsratsspitze vom vergangenen Freitag "unterlaufen werden solle", hieß es angeblich bei Personen, die mit der Sache vertraut sind.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur trafen sich am Mittwoch auf Drängen von Piëch die Familien Piëch und Porsche in Stuttgart. Dort soll der VW-Patriarch Piëch (78) um Unterstützung für seinen Plan geworben haben, Vahland oder Müller als Nachfolger von Winterkorn durchzusetzen.
ANLEGER HOFFEN AUF EIN ENDE DES MACHTKAMPFS
Die versöhnlicheren Töne im VW-Machtkampf haben die Anleger am Donnerstag etwas beruhigt. Die Vorzugsaktie der Wolfsburger kletterte am Nachmittag mit 0,42 Prozent ins Plus bei 227,60 Euro. Sie war damit bester Wert im deutschen Leitindex. Der DAX lag mit 1,17 Prozent im Minus bei 11 728 Punkten.
Eventuell sei Piëch mit einer erneuten Attacke gescheitert und habe nun mit dem eigenen Dementi über die "Bild"-Zeitung den Rückzug eingeläutet, sagte ein Händler. Die Erholung der Aktie reflektiert aus seiner Sicht die Hoffnung auf einkehrende Ruhe in dem Führungsstreit. Die Machtfrage bei dem DAX-Riesen steht vor dem Hintergrund einer besonderen Konstellation aus Familienunternehmen, Börsenorientierung, Einfluss der öffentlichen Hand und einem starken Betriebsrat. Das komplizierte Konstrukt spiegelt sich auch im 20-köpfigen Aufsichtsrat wider.
"Der Machtkampf an der Spitze des weltweit größten Automobilkonzerns hat das Vertrauen der Anleger zuletzt gestört und Gewinnmitnahmen begünstigt", sagte Analyst Jens Klatt von DailyFX. Die Gewinnaussichten von VW blieben aber gut und das mache die Aktie attraktiv. Investoren dürften nach einer Beruhigung der Lage wieder einsteigen. Aus technischer Sicht seien Kurse um 200 Euro denkbar, aber auch die Region um 220 Euro könnte von langfristig orientierten Käufern genutzt werden.
NIEDERLAGE IM AUFSICHTSRAT
Am vergangenen Freitag hatte das VW-Aufsichtsratspräsidium Vorstandschef Winterkorn gestärkt und angekündigt, dessen bis Ende 2016 laufender Vertrag solle verlängert werden. Das Gremium ist ein zentraler Machtfaktor bei Europas größtem Autobauer. Zunächst schien nach dem Beschluss des Aufsichtsratspräsidiums der Machtpoker in der Führungsspitze beendet gewesen zu sein. Piëch hatte sich vor knapp 14 Tagen mit einem Zitat im "Spiegel" (Ich bin auf Distanz zu Winterkorn) vom Vorstandsboss abgewendet. Doch trotz der öffentlichen Attacke blieb Winterkorn (67) als VW-Chef im Amt. Bei einem Krisentreffen des Aufsichtsrats-Präsidiums am vergangenen Donnerstag in Salzburg stand es nach dpa-Informationen 5:1 gegen Piëch.
Das Präsidium hatte festgestellt, Winterkorn sei der "bestmögliche" Vorstandschef. Das Präsidium werde dem Aufsichtsrat vorschlagen, Winterkorns Vertrag in seiner Februar-Sitzung nächstes Jahr zu verlängern, hieß es.
Das war eine Niederlage für Piëch, der in dem Führungsgremium isoliert sei, wie mehrere mit den Vorgängen in Salzburg vertraute Personen der dpa bestätigten. Allerdings betonten sie schon damals, dass das letzte Wort in der Sache noch nicht gesprochen sein dürfte.
VW spricht sich weiter pro Winterkorn aus
Die knapp eine Woche alte Festlegung der VW-Aufsichtsratsspitze auf Vorstandschef Martin Winterkorn gilt nach Darstellung der VW-Zentrale in Wolfsburg unterdessen weiterhin ohne Abstriche. "Das Aufsichtsrats-Präsidium hat am Freitag eine Erklärung abgegeben, der nichts hinzuzufügen ist", sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Hannover.SALZBURG/WOLFSBURG (dpa-AFX)
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