Elon Musk warnt Kongress: Milliardärssteuer würde Marspläne durchkreuzen
Tesla-Chef Elon Musk ist dank der fulminanten Rally der Aktien des E-Autobauers mittlerweile mit Abstand der reichste Mensch der Welt. Trotzdem zahlt er kaum Einkommenssteuer. Aus diesem Grund wird aktuell vor dem US-Kongress die Einführung einer Milliardärssteuer diskutiert, vor deren Einführung Musk eindringlich warnt. Auch seine Marspläne könnten dabei durchkreuzt werden.
Werte in diesem Artikel
• Elon Musk dank Tesla-Rally reichster Mensch der Welt
• Gesetzesentwurf zu Besteuerung von US-Milliardären stößt bei Musk auf Ablehnung
• Musk will sein Vermögen für Mars-Besiedelung nutzen
326 Milliarden US-Dollar ist Elon Musk aktuell wert (Stand ist der 3. November 2021). Dabei war es insbesondere der rasante Aufwärtstrend der Tesla-Aktie, der den Reichtum des Tesla-Chefs innerhalb kürzester Zeit nach oben katapultierte. Zum Vergleich: der zweitreichste Mensch der Welt, Amazon-Gründer Jeff Bezos, verfügt "nur" über 192 Milliarden US-Dollar. Doch trotz dieser unglaublichen Summen zahlen Musk, Bezos & Co. in den USA im Vergleich zu ihren unglaublichen Reichtümern kaum Einkommenssteuern, und das obwohl ihr Vermögen stetig zunimmt. So hätte der Tesla-Chef zwischen 2014 und 2018 laut Steuerdaten, die ProPublica eingesehen hat, zwar 455 Millionen US-Dollar gezahlt, im Jahr 2018 jedoch wiederum nicht einen Cent.
Superreich durch Assets
Die Krux liegt dabei darin, dass beispielsweise das Vermögen von Musk nicht bar auf seinem Konto liegt, sondern in Assets, wie beispielsweise Tesla-Aktien, angelegt ist. Hier werden Steuern jedoch erst fällig, wenn die Vermögenswerte tatsächlich verkauft und dabei Gewinne eingestrichen werden. Auf diese Weise können die Assets im Wert steigen, ohne dass der Tesla-CEO dafür zur Kasse gebeten wird. So weit so gut. Nun könnte man sich natürlich fragen, wie dann Elon Musk überhaupt irgendwie sein Leben bestreiten kann, wenn er um Steuern zu vermeiden, seine Assets niemals in liquide Mittel umwandelt.
"buy, borrow, die"
Die Superreichen haben für diesen Zweck eine genauso simple wie clevere Masche entwickelt, die laut Vanity Fair-Autorin Bess Levin auch "buy, borrow, die", also "kaufen, leihen, sterben" genannt wird. So nehmen die Superreichen, um liquide Mittel zur Verfügung zu haben, lediglich einen Kredit auf. Aufgrund ihres immensen Vermögens, zu dem von den Banken auch die illiquiden Assets herangezogen werden, stellen sie für die Bank kein Risiko da, weshalb sie einen Kredit zu sehr günstigen Konditionen erhalten können. Kredite wiederum werden nicht als Einkommen gewertet, weshalb auch hier keine Steuern anfallen. Werden die Zinsen fällig, kann zur Zahlung dieser erneut ein Kredit aufgenommen werden und so weiter.
Gesetzesentwurf könnte Milliardäre zur Kasse bitten
Nun hat sich der US-Kongress jedoch vorgenommen, eine Lösung für diese Steuervermeidung zu finden. Zu diesem Zweck wird derzeit ein Gesetzesentwurf diskutiert, der eine Besteuerung von US-Bürgern vorsieht, die entweder ein Jahreseinkommen von mehr al 100 Millionen US-Dollar haben oder die Assets im Wert von einer Milliarde US-Dollar besitzen. Dies würde circa 700 Milliardäre in den USA betreffen, allen voran natürlich die Chefs der Techriesen Tesla, Amazon, Meta & Co., wie Yahoo Finance schreibt. Der Clou ist jedoch, dass Steuern laut des Entwurfs nicht erst beim Verkauf der Assets fällig werden, sondern Steuern auf die langfristigen Kapitelgewinne der handelbaren Assets gezahlt werden, nämlich 23,8 Prozent. Hierbei würde das Vermögen der Milliardäre wie ein Einkommen behandelt und die Assets jedes Jahr neu bewertet werden. Je nachdem wie es dann am Aktienmarkt läuft, könnte also mehr oder weniger mit einer solchen Steuer eingenommen werden.
Elon Musk wettert gegen Milliardärssteuer
Dass die Superreichen von derartigen Plänen nicht gerade begeistert sein dürften, ist sicherlich nicht weiter verwunderlich. Insbesondere Elon Musk hat sich zu den Plänen bereits mehrmals zu Wort gemeldet und stets seine ablehnende Haltung diesbezüglich deutlich gemacht. Dabei führt der Milliardär verschiedene Argumente an, warum eine Milliardärssteuer keine gute Idee sei. Der für ihn wahrscheinlich gravierendste ist, dass er sein Vermögen eigentlich für andere Zwecke ausgeben wolle. So verlautete er vor Kurzem auf Twitter: "Mein Plan ist es, dass Geld dafür zu nutzen, die Menschheit auf den Mars zu bekommen und das Licht des Bewusstsein zu bewahren". Demnach könnten Musk die Steuerpläne erheblich dabei behindern, seine Marspläne tatsächlich in die Tat umzusetzen.
My plan is to use the money to get humanity to Mars and preserve the light of consciousness
- Elon Musk (@elonmusk) October 28, 2021
In einem anderen Tweet sprach sich Musk außerdem dafür aus, dass es dem Privatsektor obliegen sollte, das verfügbare Geld so einzusetzen, wie es die Unternehmen für richtig erachten würden, im Gegensatz zu einer Umverteilung des Geld durch die Regierung.
Who is best at capital allocation - government or entrepreneurs - is indeed what it comes down to.
- Elon Musk (@elonmusk) October 26, 2021
The tricksters will conflate capital allocation with consumption.
Darüber ließ der Tesla-Chef durchblicken, dass er es bezweifele, dass eine derartige Steuer langfristig nur auf Milliardäre angewendet würde. Seiner Meinung nach wäre es nur eine Frage der Zeit bis die Regierung auch alle anderen Bürger besteuern würde.
Exactly. Eventually, they run out of other people’s money and then they come for you.
- Elon Musk (@elonmusk) October 26, 2021
Aktuell sieht es nicht so aus, als würde der Gesetzesentwurf in der Art in die Tat umgesetzt. Dennoch bleibt das Thema der Besteuerung der Superreichen weiterhin auf der Agenda der Demokraten, schließlich wird für die umfangreichen Pläne von Joe Biden viel Geld benötigt und auch aufgrund der immer größer werdenden Lücke zwischen arm und reich bleibt die Frage nach einer Umverteilung zeitgemäß. Ob dies Elon Musk jedoch tatsächlich davon abhält, den Mars erfolgreich für die Menschheit zu erschließen, bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
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