Mehr Optimismus

Novartis-Aktie mit Plus: Novartis erhöht Prognose - Neuer Präsident kommt von Bristol Myers Squibb

23.04.24 11:45 Uhr

Novartis-Aktie deutlich höher: Novartis hebt Prognose an und bekommt neuen Präsidenten | finanzen.net

Der Pharmakonzern Novartis hat nach einem schwungvollen Jahresstart seine Ziele für 2024 angehoben.

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BASEL (dpa-AFX) - Im ersten Quartal übertraf der Schweizer Arzneimittelhersteller die Erwartungen von Analysten teils deutlich. An der Börse kamen die Zahlen und der neue Geschäftsausblick entsprechend gut an: Zeitweise gewinnen die Novartis-Aktien an der SIX 5,15 Prozent auf 91,86 Franken hinzu. Laut Konzernmitteilung setzte Novartis in den Monaten Januar bis März 11,8 Milliarden US-Dollar (11,1 Mrd Euro) um und damit zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Plus elf Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag in Basel weiter mitteilte.

Zum Wachstum hätten altgediente Wachstumsträger wie das Schuppenflechtemittel Cosentyx und das Herzmedikament Entresto beigetragen, erklärte Finanzchef Harry Kirsch in einer Telefonkonferenz. Einen starken Beitrag habe auch der chinesische Markt geleistet. Dort setzte der Pharmakonzern zum Jahresstart eine Milliarde Dollar um, was einem Anstieg von 31 Prozent entsprach. Dieser Zuwachs sei außergewöhnlich, sagte Kirsch. Allerdings sei das Vergleichsquartal auch weniger dynamisch ausgefallen, da sich China 2023 erst langsam von den strikten Corona-Maßnahmen erholt habe.

"Wir gehen zwar davon aus, dass wir in China auch weiterhin stärker als in den anderen Märkten wachsen werden, das aktuelle Tempo dürften wir dabei aber nicht aufrechterhalten", ergänzte Kirsch.

Im operativen Geschäft verdiente Novartis in den ersten drei Monaten mit 3,4 Milliarden Dollar 29 Prozent mehr als vor einem Jahr. Unter dem Strich kam ein Konzerngewinn von 2,7 Milliarden Dollar heraus nach knapp 2,2 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Zuwachs liege vor allem an der insgesamt besseren Geschäftsentwicklung, hieß es in der Mitteilung weiter.

Für Analysten ist der um verschiedene Einflüsse bereinigte Betriebsgewinn wichtiger. Mit 4,5 Milliarden Dollar und einem Plus von 16 Prozent fiel dieser im ersten Quartal besser aus als am Markt erwartet. Aus Sicht des Vontobel-Analysten Stefan Schneider stellte Novartis die Erwartungen in den Schatten. Die Resultate zeigten, wie stark die Dynamik beim Absatz und den Margen bei vielen Medikamenten sei, schrieb er. Der Experte geht davon aus, dass das Unternehmen in den kommenden Quartalen seinen Lauf fortsetzen wird.

Nach dem dynamischen Jahresauftakt wird die Novartis-Führung tatsächlich optimistischer und setzt die Messlatte für das Gesamtjahr hinauf. So soll der Umsatz zu konstanten Wechselkursen nun im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich wachsen. Bisher hatte Novartis ein Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. Für den operativen Kerngewinn erwartet das Management nun eine Zunahme im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Bisher hatte es ein Plus im hohen einstelligen Bereich angepeilt.

Der Pharmariese hatte im vergangenen Oktober seine Generikasparte Sandoz abgespalten und fokussiert sich seitdem auf neuartige Arzneimittel. Für das weitere Wachstum dürften laut Finanzchef Kirsch auch Übernahmen eine wichtige Rolle spielen. Hier bleibe Novartis seiner bisherigen Strategie treu und setze vor allem auf ergänzenden Zukäufe, wie mit der geplanten Übernahme des deutschen Biotech-Unternehmens MorphoSys. Diese Transaktion gehe derzeit ihren regulatorischen Gang, sagte Kirsch.

Abseits der Zahlen verkündete Novartis einen Personalwechsel im wichtigsten Führungs- und Kontrollorgan des Unternehmens: 2025 sollen die Aktionäre auf der Hauptversammlung über die Ernennung von Giovanni Caforio zum neuen Präsident des Verwaltungsrats abstimmen. Der in Italien geborene Manager kommt vom US-Pharmakonzern Bristol Myers Squibb und würde den langjährig amtierenden Jörg Reinhardt beerben, der im kommenden Jahr in den Ruhestand geht.

Ex-Chef von Bristol Myers Squibb soll Novartis-Präsident werden

Nach zwölf Jahren an der Firmenspitze tritt Jörg Reinhardt 2025 als Verwaltungsratspräsident des Pharmakonzerns Novartis zurück.

Nachfolger solle der frühere Chef des US-Arzneimittelherstellers Bristol Myers Squibb (BMS), Giovanni Caforio, werden, teilte das Schweizer Unternehmen am Dienstag zur Vorlage seiner Quartalszahlen mit. Caforio sei in Italien geboren und zum Arzt ausgebildet worden und hat die italienische und die amerikanische Staatsbürgerschaft. Unter seiner Führung habe sich BMS erfolgreich in ein globales Arzneimittelunternehmen mit starken Kompetenzen in den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Vermarktung gewandelt.

Reinhardts Amtszeit als Präsident des Verwaltungsrats endet planmäßig im Jahr 2025, dann wird er auf der Generalversammlung nicht mehr für eine Wiederwahl zur Verfügung stehen und in den Ruhestand treten. Er stieß 1982 zur Novartis-Vorgängerfirma Sandoz und wurde 2013 nach einem Zwischenspiel bei Bayer Präsident des Basler Konzerns. Seitdem straffte der Deutsche das Unternehmen und trennte sich von einer ganzen Reihe von Geschäftsbereichen, zuletzt dem Generika-Hersteller Sandoz.

Novartis startete mit Zuwächsen ins neue Jahr: Getrieben vom Herzmedikament Entresto, dem Multiple-Sklerose-Mittel Kesimpta sowie Cosentyx gegen Schuppenflechte stieg der Umsatz des fortgeführten Geschäfts im ersten Quartal um zehn Prozent auf 11,8 Milliarden Dollar. Dank der höheren Volumen legte der um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinn um 16 Prozent auf 4,5 Milliarden Dollar zu.

Novartis hob den Ausblick an. Im laufenden Jahr erwartet das Unternehmen ein Umsatzwachstum im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Prozentbereich sowie einen prozentualen Anstieg des operativen Ergebnisses im niedrigen bis mittleren Zehner-Bereich. Bisher hatte der Konzern eine Steigerung der Verkaufserlöse um einen mittleren einstelligen Prozentbetrag sowie ein Plus des bereinigten operativen Ergebnisses um einen hohen einstelligen Prozentbetrag angepeilt.

Zürich (Reuters)

FRANKFURT (dpa) und Reuters und dpa-AFX Broker

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