Next Day Delivery: Amazon stockt seine Flugzeug-Flotte auf

Amazons Jet-Flotte wächst

Wie kürzlich bekannt wurde, erweitert Amazon seinen nationalen Luftfrachtbetrieb Amazon Air (ehemals Prime Air). So soll die bereits geleaste Flotte um mehrere Jets aufgestockt werden, um die bestehenden Distributionszentren zu verbinden und die Reichweite des Next Day Delivery-Angebots zu erweitern, wie der Handelsgigant vergangene Woche auf der Pariser Luftfahrtausstellung bekannt gab. Bis 2021 soll das Luftfrachtnetz um mehr als ein Viertel auf 70 Flugzeuge vergrößert werden, nachdem Amazon mit GE Capital Aviation Services (GECAS), dem Leasingunternehmen für Flugzeuge unter der Muttergesellschaft General Electric, einen Vertrag über die Anmietung von 15 Boeing 737-800 Flugzeugen unterzeichnet hat.

"Diese neuen Flugzeuge schaffen zusätzliche Kapazitäten für Amazon Air und bauen auf der Investition in unser Prime Free One-Day-Programm auf", erklärte Dave Clark, Senior Vice President of Worldwide Operations bei Amazon. "Bis 2021 wird Amazon Air über ein Portfolio von 70 Flugzeugen verfügen, die in unserem eigenen Flugnetz fliegen."

Take a look inside one of Amazon’s newest aircrafts currently on display at the Paris Air Show. This aircraft, plus the additional 15 announced today, will expand fast, free shipping for Prime customers in the U.S. ✈️ #PAS19 pic.twitter.com/teXCQ2hArU

- Amazon News (@amazonnews) 18. Juni 2019

"Wir freuen uns sehr, das spezielle Flugnetz von Amazon Air zu unterstützen", merkte Richard Greener, Senior Vice President von GECAS Cargo, an. "Die Leistungsfähigkeit des 737-800 wird die Fähigkeit von Amazon weiter stärken, seinen Kunden für die nächsten Jahre eine zuverlässige und regionale Belieferung zu bieten."

"Amazon wird in diesem Jahr neue Frachtdrehkreuze am Forth Worth Alliance Airport, Wilmington Air Park und Chicago Rockford International Airport eröffnen. Das Haupt-Drehkreuz am Cincinnati/Northern Kentucky International Airport wird 2021 eröffnet", hieß es von dem US-amerikanischen Handelskonzern. Die Amazon-Jets sollen schließlich von 20 verschiedenen US-Flughäfen aus starten.

Kontrolle über Logistik-Netzwerk verschärfen

Generell treibt Amazon seine Bestrebungen, die Logistik-Infrastruktur weiter auszubauen und mehr Kontrolle über das eigene Logistik-Netzwerk zu erlangen, derzeit kräftig voran. Der Konzern möchte sowohl noch schneller liefern, gleichzeitig aber auch mehr Pakete selber ausliefern und somit unabhängiger von Vertragspartnern werden - insbesondere, nachdem Anfang dieses Monats bekannt wurde, dass FedEx seinen US-Vertrag mit Amazon nicht verlängern wird.

Neben lokalen Sammelstellen nutzt der Handelsriese Taxis, eigene Mitarbeiter sowie fremde Personen, die ein Auto besitzen (Flex), um die Pakete möglichst am nächsten Tag zustellen zu können. "Die Kundennachfrage ist höher denn je, und wir müssen mehr Kapazitäten aufbauen", sagte Clark bereits im vergangenen Jahr.

Redaktion finanzen.net