Marktreaktionen

US-Präsident Donald Trump lässt Aktienmärkte einbrechen - Gold und Franken jubeln

09.11.16 10:20 Uhr

US-Präsident Donald Trump lässt Aktienmärkte einbrechen - Gold und Franken jubeln | finanzen.net

Die Aktienmärkte weltweit zittern vermehrt nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. Gewinner und Verlierer.

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Indizes

19.322,6 PKT 176,4 PKT 0,92%

19.230,0 PKT -371,1 PKT -1,89%

38.780,1 PKT 496,3 PKT 1,30%

3.267,2 PKT -103,2 PKT -3,06%

11.716,5 PKT 124,9 PKT 1,08%

Der überraschende Wahlsieg des Republikaners Donald Trump in den amerikanischen Präsidentschaftswahlen hat Anleger weltweit geschockt. Sichere Anlagen wie deutsche Bundesanleihen oder der Schweizer Franken waren gefragt. Dagegen gerieten Währungen und Anleihen vieler Schwellenländer unter Druck. Besonders ausgeprägt war die Reaktion des mexikanischen Peso, der bis zuletzt als das Wahlbarometer schlechthin galt. Die Schockstarre an den Märkten löste sich am Vormittag jedoch etwas.

Wie schon beim Brexit-Referendum im Sommer hatten die Märkte wieder auf das falsche Pferd gesetzt: Anleger waren von einem Sieg der Demokratin Hillary Clinton ausgegangen. Als sich jedoch ein Wahlsieg des Populisten Trump in der Nacht auf Mittwoch immer stärker abzeichnete, setzte an den Finanzmärkten zunehmend eine Flucht in als sichere Häfen geltende Anlageklasse ein. Während die Börsen in Asien, besonders in Japan, und Europa deutlich nachgaben, legten Staatsanleihen von Ländern mit hoher Bonität klar zu.

Sichere Anlege gefragt

Besonders deutlich waren die Kursgewinne an den Anleihemärkten in Australien, Neuseeland, Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Verluste verbuchten dagegen Anleihen südeuropäischer Staaten wie Griechenland, Italien oder Spanien, die wirtschaftlich und finanziell vergleichsweise schlecht aufgestellt sind. Auch Anleihen großer Schwellenländer wie Südafrika oder die Türkei gaben deutlich nach.

DAX geht in die Knie

Der DAX ging zum Handelsstart um 2,84 Prozent in die Knie auf 10.181,89 Punkte.

Angesichts des Wahlsieges von Donald Trump könnte der exportorientierte DAX am heutigen Handelstag dabei noch stärker als andere Märkte in Europa leiden, heißt es. Dass gleichzeitig eine Zahlenflut von Quartalsdaten über die Märkte schwappt, dürfte zumindest bis zur Mittagszeit völlig untergehen. "Der Markt handelt am Morgen einzig und allein die US-Wahl", so ein Händler.

Die asiatischen Märkte sind am Mittwoch ebenfalls auf Talfahrt gegangen.

In Tokio notierte der Nikkei-Index derzeit 5,36 Prozent in Rot bei 16.251,54 Zählern.

Der Shanghai Compositeverlor 0,62 Prozent auf 3.128,37 Zähler. In Hongkong musste der Hang Seng 2,16 Prozent auf 22.415,19 Punkte abgeben.

Schweizer Börse reagiert gefasst

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Mittwochmorgen zunächst im Einklang mit den anderen Börsen in Europa klar tiefer eröffnet. Allerdings hat der Leitindex SMI dank seiner defensiven Ausrichtung von den anziehenden Pharmawerten profitiert und ist rasch ins Plus gedreht. Dominierend ist zu Handelsbeginn aber auch in der Schweiz die Konsternation und die Unsicherheit über die Wahl Trumps zum neuen US-Präsidenten.

Goldpreis steigt kräftig

Der Goldpreis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) kletterte zwischenzeitlich um rund 4 Prozent auf 1330,26 US-Dollar. Das war der höchste Stand seit Ende September.

Gold gilt vielen Anlegern als sichere Geldanlage in unsicheren Zeiten. Sinkt das Sicherheitsbedürfnis der Anleger, gibt der Goldpreis daher tendenziell nach. Umgekehrt legt er in der Tendenz zu, wenn die Unsicherheit steigt.

Peso verlustreich - Schweizer Franken und Yuan legen zu

Der Schweizer Franken hat im Verhältnis zum US-Dollar um über zwei Prozent an Wert gewonnen. Gegenüber dem Euro hielt sich der Franken aber recht stabil. Zuletzt kostete ein Euro 1,0773 Franken.

Der Franken gilt an den Finanzmärkten als sicherer Hafen. Sinkt das Sicherheitsbedürfnis der Anleger, gibt die Währung tendenziell nach. Umgekehrt legt sie in der Tendenz zu, wenn die Unsicherheit steigt.

Der Mexikanische Peso hat im Verhältnis zum US-Dollar um 13 Prozent an Wert verloren. Ein Dollar kostete am frühen Morgen bis zu 20,7450 Peso. Damit ist der Peso so schwach wie nie zuvor.

Aufgrund der Sensibilität des Peso auf die Ereignisse im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen galt die mexikanische Währung an den Finanzmärkten als "Trump-o-Meter".

Der Chinesische Yuan hat im Verhältnis zum US-Dollar an Wert gewonnen. Am frühen Morgen legte der Yuan um 0,4 Prozent zu. Ein Dollar kostete zuletzt nur noch 6,7589 Yuan. Neben dem US-Wahlergebnis sind bei der Bewegung des Yuan am Mittwoch auch Daten zur Teuerungsrate im Reich der Mitte ausschlaggebend.


Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

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