Frankfurter Börse: DAX verfehlt Jahreshoch - Zugewinne nach Konjunkturdaten
Nach dem langen Osterwochenende zeigte sich der DAX auf dem Frankfurter Parkett am Dienstag höher.
An der Frankfurter Börse stand zu Beginn des Dienstagshandels ein Plus an der DAX-Tafel. Zeitweise ging es bis auf 15.726,02 Zähler nach oben. Damit nahm das Börsenbarometer wieder Kurs auf das Jahreshoch bei 15.736,56 Zählern von Anfang April, schaffte es jedoch nicht, die Marke zu überspringen. Schlussendlich gewann der DAX 15.655,17 Prozent auf 0,37 Punkte hinzu.
Am Donnerstag hatte der DAX ein halbes Prozent im Plus bei 15.597,89 Punkten geschlossen. Die Hoffnung, dass die zuletzt schwachen Konjunkturdaten die US-Notenbank Fed zu kleineren Zinsschritten veranlassen könnten, überwog Analysten zufolge die Enttäuschung wegen der verfehlten Prognosen.
Reaktion auf US-Jobdaten
Die Vorgaben aus Asien und den USA für die europäischen Börsen waren eher positiv. Nach dem langen Wochenende haben die Anleger in New York am Montag endlich auf den bereits am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktbericht der Regierung reagieren können. Zunächst befürchteten offenbar viele Anleger einen weiteren Zinsschritt der US-Notenbank. Zum Handelsstart am Montag notierten die wichtigsten Indizes im Minus, besonders zinssensible Technologiewerte gerieten unter Druck. Im Verlaufe ebbten die Befürchtungen aber ab, die Standardwerte beendeten den Tag sogar im grünen Bereich.
Konjunkturdaten auf Agenda
Wirtschaftsseitig ist der Sentix-Konjunkturindikator für Deutschland im April nach einem Rückgang im Vormonat wieder gestiegen. Demnach erhöhte er sich auf minus 6,9 (März: minus 9,6) Punkte. Der Index der Lagebeurteilung kletterte auf minus 2,3 (minus 7,5) Punkte und der Index der Konjunkturerwartungen auf minus 11,5 (minus 11,8) Punkte. Die Lagebeurteilung besserte sich damit zum sechsten Mal in Folge. Der Sentix-Konjunkturindex des Euroraums stieg auf minus 8,7 (minus 11,1) Punkte, wobei der Lageindex auf minus 4,3 (minus 9,3) Punkte anzog und der Erwartungsindex bei minus 13,0 Punkten stagnierte.
Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner erklärt den Anstieg mit der Erleichterung der Analysten darüber, dass die Energie im Winter nie knapp wurde.
Zudem standen die Einzelhandelsumsätze für den Euroraum im Februar auf dem Plan. Laut Eurostat gingen sie gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent zurück. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten ein Minus von 0,9 Prozent prognostiziert. Der vorläufig für Januar gemeldete Zuwachs von 0,3 Prozent wurde aber auf 0,8 Prozent revidiert. Das Niveau des Vorjahresmonats unterschritt der Einzelhandelsumsatz im Februar um 3,0 (Januar: 1,8) Prozent.
IWF kürzt Prognosen für Weltwirtschaft
Im Rahmen der Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank legte der IWF am Nachmittag mit seinem Ausblick auf die Weltwirtschaft neue Detailprognosen für die wichtigsten Länder und Regionen der Welt vor.
Die Weltwirtschaft wird in diesem Jahr nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds noch etwas langsamer wachsen als ohnehin schon gedacht. Der IWF kappte seine Prognosen für 2023 und 2024 am Dienstag um jeweils 0,1 Punkte auf 2,8 und 3,0 Prozent, nachdem es 2022 noch 3,4 Prozent waren. Damit wird die Weltwirtschaft zumindest einen Boden finden, auch wenn die mittelfristigen Perspektiven mau sind. Der Krieg in der Ukraine bremst vor allem die Industriestaaten. Zugpferde sind weltweit besonders Indien und China, nachdem die Volksrepublik die strengen Corona-Restriktionen gelockert hat. Deutschland gehört zu den wenigen Ländern, denen der IWF dieses Jahr kein Wachstum zutraut. Sorgen macht sich die Finanzorganisation, die Ländern in Not unter die Arme greift, zudem um die Stabilität des Finanzsystems.
Redaktion finanzen.net / Reuters / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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