Marc O. Schmidt-Kolumne

Tomra Systems: Rendite mit Umweltschutz

28.07.22 06:14 Uhr

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Wenn es um die Reduzierung von CO2 zur Erreichung der weltweiten Klimaziele geht, nimmt die Bedeutung von Recycling und Kreislaufwirtschaft immer weiter zu. In die Riege der Unternehmen, die von dieser Entwicklung profitieren und auch an der Börse besonders aussichtsreich sind, reiht sich das in Asker, Norwegen, ansässige Unternehmen Tomra Systems (WKN: A3DHA0 / ISIN: NO0012470089) ein.

Der 1972 gegründete Konzern, dessen Firmierung sich aus Tomflaske (norwegisch für Leerflasche) und Retur Automat (Rückgabeautomat) ableitet, hat sich auf die Entwicklung und den Betrieb von Rückgewinnungs- und Recycling-Systemen für Getränkehersteller und Wiederverkäufer fokussiert. Zeitweise 53 Prozent des Konzernumsatzes entfallen dabei auf den Verkauf und die Vermietung von automatischen Behältersammelsystemen sowie auf die Aktivitäten Sammlung, Transport und Verarbeitung von Getränkebehältern.

Etwa 47 Prozent der Erlöse werden in der Sparte Herstellung von optischen Sortiersystemen generiert. Die wichtigsten Absatzmärkte von Tomra Systems sind dabei Europa (50 Prozent des Umsatzes) und Nordamerika (28 Prozent Erlösanteil).

Neue Geschäftsrekorde im Jahr 2021

Dass die Nachfrage nach den Tomra-Produkten immer weiter steigt, belegen die Geschäftszahlen der vergangenen Jahre. Seit 2015 beispielsweise legte der Umsatz im Schnitt um zehn Prozent pro Jahr zu, womit 2021 ein neuer Rekorderlös von 10,9 Mrd. Norwegische Kronen (1,1 Mrd. Euro) verbucht wurde. Für die Gewinne ging es im selben Zeitraum um durchschnittlich elf Prozent jährlich nach oben. Das bedeutete 2021 ebenfalls einen neuen Rekordwert, in Höhe von 1,1 Mrd. Kronen.

Starkes erstes Halbjahr 2022 trotz Belastungen

Wie die jüngsten Geschäftszahlen zeigen, setzt sich der bisherige Wachstumskurs auch im laufenden Jahr fort. Wie Tomra Systems Mitte Juli vermeldete, legten die währungsbereinigten Erlöse im zweiten Quartal 2022 auf Jahressicht um rund ein Zehntel auf 3 Mrd. Norwegische Kronen zu. Hierzu trug besonders stark die Recycling-Sparte mit bei, in der ein Plus von 25 Prozent verzeichnet wurde.

Ergebnisseitig gab es allerdings im zweiten Quartal deutliche Belastungen. So sank die Bruttomarge um drei Prozentpunkte auf 42 Prozent. Dementsprechend verringerte sich der Betriebsgewinn (EBITA) moderat von 465 auf 438 Mio. Kronen.

Der Abfallberg wächst weltweit Jahr für Jahr immer weiter an. Einer der großen Profiteure dieser Entwicklung ist der norwegische Leergutrücknahme-Spezialist Tomra Systems. Geht es nach den Einschätzungen der Analysten, dürfte das Unternehmen auch in den kommenden Jahren ein starkes Wachstum verzeichnen. (Bildquelle: Pixabay / MatthewGollop)

Tomra-Auftragseingang ist auf Rekordniveau

Die Gewinnbelastung erklärte Tomra mit der aktuell hohen Inflation und mit Lieferkettenproblemen. Positiv hervorgehoben wurde dagegen der starke Auftragseingang, der ebenso wie der Umsatz auf Rekordniveau liegt. Die Auftragsentwicklung wurde laut dem Unternehmen auch wesentlich durch Messen und Verkaufsveranstaltungen angetrieben.

Auch wenn sich die Gewinnmarge bei Tomra Systems zuletzt etwas verringerte, bleibt diese vergleichsweise immer noch hoch. Daran zeigt sich, dass der Konzern in einem sehr lukrativen und wachstumsstarken Nischenmarkt operiert und hier bestens positioniert ist. Geht es nach der Einschätzung von Analysten, dürfte sich der Wachstumskurs bei Tomra fortsetzen.

Tomra gibt positiven Ausblick

Für das laufende Gesamtjahr 2022 werden Erlöse von im Schnitt 12,2 Mrd. Norwegische Kronen erwartet (2021: 10,9 Mrd. Kronen). Für die nächsten beiden Jahre 2023 und 2024 werden Umsätze von 14,2 und 15,2 Mrd. Kronen prognostiziert.

Aktie verfügt über kräftiges Aufholpotenzial

An der Börse markierte die Tomra-Aktie im Januar dieses Jahres ein neues Rekordhoch bei rund 32 Euro. Nach einer scharfen Korrektur bis zum Juni auf 15 Euro konnte sich der Kurs inzwischen zeitweise wieder in den Bereich der 20er-Marke erholen. Setzt sich die neue Aufwärtsbewegung fort, eröffnet sich bis zum jüngsten Allzeithoch ein Gewinnpotenzial von rund 60 Prozent.

Langfristig gehörte Tomra Systems zu den stärksten Titeln der Börse in Oslo. Auf Zehnjahressicht legte der Kurs im Schnitt um 20 Prozent pro Jahr zu.

Wer das Risiko breiter streuen möchte und gleich in acht vielversprechende Unternehmen investieren möchte, die in den Bereichen Umweltschutz, Recycling und Kreislaufwirtschaft aktiv sind, kann sich zum Beispiel einmal das Index-Zertifikat (WKN: DA0AB3 / ISIN: DE000DA0AB30) auf den Zero Plastic Index näher anschauen. In diesem Index sind neben Tomra Systems unter anderem auch noch Befesa, Veolia Environment und Mayr-Melnhof Karton enthalten.

Bildquelle: Pixabay / Hans

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