Marc O. Schmidt-Kolumne

NVIDIA stellt einige Dinge klar

20.03.25 06:29 Uhr

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NVIDIA stellt einige Dinge klar | finanzen.net

Das chinesische KI-Startup DeepSeek hat mit seinen Spitzenleistungen in Sachen KI-Training zu Mini-Preisen das gesamte Modell infrage gestellt, das in den vergangenen Jahren NVIDIA (WKN: 918422 / ISIN: US67066G1040) im Zuge des KI-Booms groß gemacht hatte. Nun lag es an den KI-Darling einige Dinge klarzustellen.

NVIDIA-Kunden sehnen sich nach neuen Chips

Laut NVIDIA stellt die diesjährige GTC-Konferenz den Beginn der Zukunft der KI dar. Ganz besonders beäugt wurde am Dienstag die Keynote von CEO Jensen Huang. Die Haupt-Message dürfte dabei gewesen sein, dass die Anforderungen an die Rechenleistung rund um die KI exponentiell zunehmen würden. In dieser Hinsicht hatte DeepSeek für einige Zweifel gesorgt und damit auch die enormen Investitionsprogramme von großen Tech-Konzernen infrage gestellt, die auch NVIDIA zugutekommen.

Die enorme Nachfrage nach den neuen leistungsfähigeren und teureren Chips der Blackwell-Generation im Vergleich zu den alten Hopper-Modellen zeigt, dass NVIDIA-Kunden weiterhin mit allen Mittel versuchen, die Rechenleistung zu erhöhen. NVIDIA selbst gibt an, dass man bereits Produkte rund um Blackwell im Wert von 11 Mrd. US-Dollar ausgeliefert habe. Allein die vier größten Abnehmer hätten im bisherigen Jahresverlauf 2025 bereits 1,8 Millionen Blackwell-Chips gekauft.

Gutes Zeichen für NVIDIA

NVIDIA ruht sich jedoch nicht auf dem Erfolg von Chips wie Blackwell aus. Das Unternehmen hat bereits angekündigt, die Rate, mit der neue Chips auf den Markt kommen sollen, deutlich zu erhöhen. Während Blackwell Ultra eine Blackwell-Weiterentwicklung darstellt, steht die Veröffentlichung der nächsten Generation von Chips, „Vera Rubin“, in der zweiten Hälfte 2026 an.

„Rubin Ultra“ soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2027 folgen. Die ersten Marktreaktionen fielen nicht gerade überschwänglich aus, allerdings zeigten sich erste positive Reaktionen. Offenbar setzt sich langsam der Glaube durch, dass trotz DeepSeek hohe Investitionen in die Rechenleistung vonnöten sein werden, um die KI voranzutreiben.

Zumal CEO Huang den Erfolg von DeepSeek letztlich als positiv für NVIDIA ansieht. Das würde daran liegen, dass DeepSeek einen Prozess namens „Reasoning“ verwenden würde. Dieser erfordere mehr Rechenleistung, um den Nutzern bessere Antworten zu liefern. Laut NVIDIA seien gerade die neuen Blackwell-Ultra-Chips noch besser für Reasoning-Modelle geeignet.

NVIDIA baut Wettbewerbsvorteil aus

Die Analystenkommentare fielen rund um die GTC-Veranstaltung weitgehend positiv aus. Bank of America-Analyst Vivek Arya nutzte die Gelegenheit, um im Fall der Aktie von NVIDIA das „Buy“-Rating und das Kursziel von 200,00 US-Dollar zu bestätigen. Dies würde aktuell einem Kurspotenzial von fast 75 Prozent entsprechen.

Die Produktankündigungen auf der GTC-Konferenz zeigen aus Analystensicht, dass der Spezialist für Grafikprozessoren seinen Wettbewerbsvorteil weiter ausbauen würde. Der Analyst ist „begeistert“ von dem strukturellen Nachfrageanstieg, der zum Teil durch die über 100-fache Rechenintensität für Inferenzen angeheizt werde.

Dies zeige sich an 1,8 Millionen Blackwell-Paketen, die bis heute ausgeliefert/bestellt worden seien, im Vergleich zu 1,3 Millionen Hopper-Einheiten im Jahr 2024 bei den vier größten Cloud-Service-Anbietern.

KI-Darling liefert starke Argumente

Morgan Stanley-Analyst Joseph Moore sagt seinerseits, dass es in der Keynote der GTC-Konferenz, die sich an Entwickler und nicht an Investoren richten würde, „keine großen Überraschungen“ gegeben habe. Der Analyst argumentiert aber, dass NVIDIA „ein starkes Argument“ dafür geliefert habe, dass es weiterhin mehrere Wellen von KI-Skalierungsanforderungen geben werde und NVIDIA bis 2027 die Produktführerschaft innehaben werden. Außerdem sei die kurzfristige Cloud-Nachfrage stark.

Der starke Blackwell-Kommentar, die Details zur Roadmap bis 2027 und der Technologiekommentar „umrahmen das, was wir als positives Investitionsbild ansehen“, sagt Moore. Er verweist auch auf die Diskussion über die sehr starke Nachfrage der vier größten Cloud-Kunden, die von 1,3 Millionen Hoppers im Kalenderjahr 2024 auf die aktuelle Nachfrage nach etwa 1,8 Millionen Blackwells im Jahr 2025 angestiegen sei. Im Fall der NVIDIA-Aktie bleibt es bei der „Overweight“-Einschätzung und einem Kursziel von 162,00 US-Dollar.

Mein Fazit

NVIDIA hat au der GTC-Konferenz einige Argumente geliefert, warum sich der jüngste Kursrücksetzer der Aktie des KI-Darlings als günstige Einstiegsgelegenheit entpuppen könnte. Schließlich muss DeepSeek keine Gefahr sein, sondern das chinesische KI-Startup könnte letztlich die breite Akzeptanz der Künstlichen Intelligenz beschleunigt haben, sodass der Kuchen für Unternehmen wie NVIDIA insgesamt größer wird.

Anleger, die gleich auf mehrere Profiteure des Booms rund um die Künstliche Intelligenz setzen wollen, könnten sich das Indexzertifikat auf den Künstliche Intelligenz Index (WKN: DA0ABV / ISIN: DE000DA0ABV8) anschauen.

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