Marc O. Schmidt-Kolumne

BYD: Entwicklung war abzusehen

02.05.23 06:14 Uhr

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Tesla (WKN: A1CX3T / ISIN: US88160R1014) hat in den vergangenen Tagen am Markt mit seinen Ergebnissen zum ersten Quartal 2023 für große Enttäuschung gesorgt.

Grund dafür ist unter anderem der Umstand, dass die jüngsten aggressiven Preissenkungen die Margen beim Elektrowagenbauer stark belastet haben.

Beim Konkurrenten BYD (WKN: A0M4W9 / ISIN: CNE100000296) scheint man jedoch keine Angst davor zu haben, auch einen Preiskampf zu führen, um die Vorherrschaft im Zukunftsmarkt E-Autos zu erlangen.

BYD bleibt gelassen

Ein Grund für den relativ gelassenen Blick des BYD-Managements auf den Preiskampf im Elektroautosegment, vor allem in China, ist die schiere Größe des chinesischen Batterien- und Elektroautoherstellers.

Diese Größe kommt BYD, einem Unternehmen, an dem die US-Börsenlegende Warren Buffett beteiligt ist, vor allem auf dem heimischen chinesischen Markt zugute.

Dieser hat sich in den vergangenen Jahren zum wichtigsten Automarkt der Welt entwickelt. Auch in Sachen Elektroautos spielt die Musik vor allem in China. Gut für BYD, da das Unternehmen gerade bei den Autoverkäufen einen wichtigen Meilenstein erreichen konnte.

VW wird abgehängt

Mit Verweis auf Zahlen des Datendienstleisters Marklines sowie aktuelle Versicherungsdaten aus China berichtet das “Handelsblatt” darüber, dass die VW-Kernmarke zum ersten Mal seit den 1980er-Jahren ihre Vormachtstellung in China verloren hat.

Demnach habe BYD von Januar bis März 2023 rund 441.000 Fahrzeuge verkaufen könne, was einem Zuwachs von 68 Prozent im Vorjahresvergleich entsprechen würde.

Bei VW hätte wiederum ein Absatzrückgang um 14 Prozent im ersten Quartal 2023 zu 428.000 ausgelieferten Pkw in China geführt. Diese Entwicklung kommt nicht ganz überraschend.

Nach Tesla hat der Batterien- und Elektroautohersteller BYD auf dem wichtigen Automarkt in China auch Volkswagen einen Titel weggeschnappt. (Bildquelle: Pressefoto Byd Motor Inc.)

Bei NEVs besonders stark

Bill Russo, Gründer der in Shanghai ansässigen Beratungsfirma Automobility und ehemaliger Leiter von Chrysler in China, sagte unlängst gegenüber der “Financial Times”, dass er davon ausgehen würde, dass 2023 das erste Jahr sein sollte, in dem heimische Marken mehr Fahrzeuge in China absetzen sollten als ihre ausländischen Konkurrenten.

2022 lag ihr Anteil laut Automobility noch bei 47 Prozent. Wenn es lediglich um den Zukunftsmarkt New Energy Vehicles (NEVs) geht, also Elektroautos + Hybridfahrzeuge, hat mit BYD bereits ein heimischer Produzent die Führungsposition mit einem Marktanteil von über 40 Prozent übernommen.

Mein Fazit

Im Zuge der Energiewende bringt der Elektroautomarkt einiges an Potenzial mit sich. Entsprechend erbittert kämpfen die Automobilhersteller um Marktanteile. BYD dürfte angesichts seiner Position in China gute Chancen mitbringen, den aktuellen Preiskampf erfolgreich zu überstehen.

Wer das Einzelaktien-Risiko vermeiden und stattdessen auf die positive Kursentwicklung eines ganzen Aktienkorbs von Unternehmen setzen möchte, die in besonderer Weise von dem Wachstum im Bereich der erneuerbaren Energien profitieren sollten, kann sich das Indexzertifikat (WKN: DA0AAM / ISIN: DE000DA0AAM9) auf den Saubere Zukunft Index 2 anschauen. In diesem Index sind neben BYD noch sechs weitere Player aus diesem Bereich enthalten. Dazu zählen unter anderem Encavis und Vestas Wind Systems.

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