MÄRKTE USA/Wall Street vor kraftloser Erholung
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DOW JONES--Die Wall Street dürfte sich am Donnerstag nach den deutlichen Vortagesverlusten leicht erholen. Der Aktienterminmarkt deutet eine freundliche Handelseröffnung am Kassamarkt an. Ein Wettmachen der heftigen Vortagesverluste dürfte aber kaum zustande kommen. Zur Wochenmitte hatte ein falkenhafter Ausblick der US-Notenbank im Zuge einer erwartungsgemäßen Zinssenkung Aktien und Anleihen auf Talfahrt geschickt. Die sich andeutende kraftlose Erholung sei kein Zeichen einer verbesserten Stimmung an der Börse, konstatieren Marktteilnehmer. Denn die Botschaften, die US-Notenbankpräsident Jerome Powell zu verkünden hatte, habe niemand hören wollen: Höhere Inflationserwartungen und reduzierte Zinssenkungsaussichten.
"Die Fed hat die ohnehin schon schwindenden Markthoffnungen auf großzügige Zinssenkungen im Jahr 2025 gedämpft. Die Märkte erwarten nun eine Pause im Januar und nur zwei Zinssenkungen im gesamten nächsten Jahr - im Vergleich zu fast sechs Anfang September.", erläutert Marktstratege Jean Boivin von BlackRock Investment Institute die veränderte Marktstimmung. Powells Botschaft seien gar nicht so schockierend gewesen, aber die Märkte hätten auf der Kippe gestanden und da brauche es nicht viel, um sie herunterzustoßen, ergänzt BTIG-Analyst Jonathan Krinsky. Einige Marktteilnehmer stellen sich nun kurzfristig auf weiter fallende Kurse ein und sprechen von einer sich anbahnenden Korrektur. Die Weihnachtsrally könnte schon durch sein, heißt es weiter.
Nachdem der mittelfristige Zinspfad nun weitgehend bekannt ist, treten die Konjunkturdaten des Tages in den Hintergrund - zumal sie auch keine klare Tendenz aufzeigen. Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten sowie die dritte Revision des BIP zum dritten Quartal sind besser, der Philadelphia-Fed-Index für Dezember dagegen sehr viel schwächer als gedacht ausgefallen.
Am Devisenmarkt verteidigt der Dollar sein hat am Vortag erklommenes Zweijahreshoch, der Dollar-Index zeigt sich auf Tagessicht weitgehend unverändert. Vor allem die falkenhaften Projektionen der US-Notenbank haben den Greenback kräftig aufwerten lassen. Standard Chartered geht nun von einer Zinspause im Januar aus.
Gegenbewegungen bei Renten und Gold
Nach der Renditerally des Vortages stabilisieren sich Anleihen am Rentenmarkt. Für die Citi ist aber klar, dass eine Zinssenkungspause letztlich für höhere Renditen stehe. Dollar-Stärke und gestiegene Marktzinsen hatten Gold am Vortag deutlich gedrückt, ähnlich wie bei Aktien und Anleihen erholt sich der Preis des Edelmetalls nun wieder leicht.
Die Erdölpreise legen leicht zu, die US-Lagerbestände waren zuletzt gesunken und signalisierten somit eine höhere Nachfrage.
Micron Technology stürzen ab
Weit weg von einer Weihnachtsrally bewegen sich Micron Technology, die vorbörslich um über 12 Prozent einbrechen. Der Hersteller von Speicherchips hat einen vorsichtigen Ausblick auf das laufende Quartal gegeben und damit die Markterwartungen enttäuscht. Der Konzern begründete dies mit einer Schwäche in verbrauchernahen Geschäftsbereichen. Erstquartalszahlen über Marktschätzungen besänftigen die Anleger nicht.
Lennar geben 7,9 Prozent nach, der Hausbauer litt unter höheren Hypothekenzinsen und verbuchte gesunkene Viertquartalszahlen. Quantum Computing kommen um 9,4 Prozent zurück, nachdem der Technologiewert am Vortag noch um 53 Prozent haussiert hatte. Die Gesellschaft hatte einen lukrativen Deal mit der US-Weltraumbehörde NASA eingefädelt. Worthington Steel stürzen nach schwachen Zweitquartalszahlen um 10,3 Prozent ab. Palantir Technologies steigen nach einem Ausbau der Kooperation mit der US-Armee.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,32 -3,6 4,35 -10,1
5 Jahre 4,41 -0,2 4,41 40,7
7 Jahre 4,49 +1,5 4,47 51,7
10 Jahre 4,55 +3,7 4,51 67,1
30 Jahre 4,73 +4,5 4,69 76,3
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:01 Mi, 17:15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0398 +0,5% 1,0386 1,0475 -5,9%
EUR/JPY 163,11 +1,8% 162,15 161,35 +4,8%
EUR/CHF 0,9328 -0,0% 0,9339 0,9355 +0,5%
EUR/GBP 0,8256 +0,2% 0,8244 0,8257 -4,8%
USD/JPY 156,90 +1,4% 156,18 154,04 +11,4%
GBP/USD 1,2594 +0,2% 1,2598 1,2685 -1,0%
USD/CNH (Offshore) 7,3102 -0,2% 7,3110 7,2975 +2,6%
Bitcoin
BTC/USD 101.897,65 +0,8% 101.139,85 103.832,45 +134,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 71,12 70,58 +0,8% +0,54 +1,7%
Brent/ICE 73,65 73,39 +0,4% +0,26 -0,4%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 42,32 41,15 +2,8% +1,17 +7,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.596,24 2.586,00 +0,4% +10,24 +25,9%
Silber (Spot) 29,11 29,35 -0,8% -0,24 +22,4%
Platin (Spot) 926,15 920,25 +0,6% +5,90 -6,6%
Kupfer-Future 4,04 4,10 -1,4% -0,06 +2,3%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/hab
(END) Dow Jones Newswires
December 19, 2024 09:04 ET (14:04 GMT)
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