MÄRKTE USA/Leichter - Erholungsbewegung im Schlussgeschäft abgebrochen
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Von Steffen Gosenheimer
DOW JONES--Die von US-Präsident Donald Trump vorangetriebenen Zölle auf Warenimporte in die USA haben am Dienstag an der Wall Street weiter Sorgen vor einem globalen Handelskrieg geschürt. Nicht nur traten die Zölle gegen China, Kanada und Mexiko tatsächlich in Kraft, umgehend kündigten Kanada und China Gegenzölle an und Mexiko erwägt dies ebenfalls.
Roosevelt Bowman, Senior Investment Stratege bei Bernstein Private Wealth Management meinte zur jüngsten Marktschwäche: "Die Anleger machen sich mehr Gedanken über die Wachstumsängste in den USA.... Die sich schnell verschlechternden wirtschaftlichen Fundamentaldaten waren der Haupttreiber. Die Zölle und die politische Ungewissheit sind zweitrangig."
Nach einem schwachen Start gingen die Indizes im Handelsverlauf zwar auf Erholungskurs, im ganz späten Geschäft gingen die Gewinne aber fast schlagartig wieder verloren. Der Dow-Jones-Index ging mit einem Minus von 1,6 Prozent und mit 42.521 Punkten aus dem Tag. Der breitere S&P-500 gab um 1,2 Prozent nach. Die technologielastigen Nasdaq-Indizes büßten 0,4 Prozent ein, nachdem sie zwischenzeitlich über 1 Prozent im Plus gelegen hatten. An der Nyse wurden nach ersten Angaben 768 (Montag: 793) Kursgewinner, 2.039 (1.995) -verlierer und 37 (46) unveränderte Titel gezählt.
Am Anleihemarkt stieg die Zehnjahresrendite um 4 Basispunkte auf 4,22 Prozent, nachdem sie zunächst noch gesunken war. Am Markt werden als Folge der Zölle inflationstreibende Effekte befürchtet. Andererseits hieß es aber auch, dass angesichts zuletzt schwächerer Wirtschaftsdaten und der negativen Effekte der Zollpolitik auf die Wirtschaft nun die US-Notenbank stärker am Zug sei. Für das laufende Jahr würden mittlerweile wieder drei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte eingepreist. Ein Zeichen dafür, dass die Wachstumssorgen derzeit stärker gewichtet würden als Inflationsängste.
Der US-Dollar gab gegenüber dem Euro weiter nach. Der Euro stieg kräftig auf 1,0611 Dollar, gestützt von der Aussicht auf deutlich steigende Schulden in der EU im Zuge von höheren Rüstungs- und Infrastrukturausgaben. Der Goldpreis profitierte neben der Suche nach Sicherheit vom schwächeren Dollar. Er legte um 20 Dollar auf 2.917 je Feinunze zu.
Tesla unter Druck
Stärker unter Abgabedruck standen Tesla mit einem Minus von 4,7 Prozent. Tesla montiert zwar alle seine Fahrzeuge für den heimischen Markt in den USA, einige Teile kommen aber aus Mexiko und Kanada. Auf den Kurs drückte auch, dass der Absatz von Tesla in China im Februar neuesten Daten zufolge eingebrochen ist.
Die Entwicklung bei den Zöllen traf auch andere Werte der Branche: General Motors verloren 3,8, Ford Motor 2,4 und Stellantis 4,0 Prozent.
Ebenfalls verkauft wurden mit Blick auf die preiserhöhenden Folgen der Zölle Aktien der Einzelhandelsbranche. Gap verloren 6,0, Urban Outfitters 3,7, Ralph Lauren 3,5, Macy's 3,9 oder Tapestry 3,3 Prozent.
Stabilisiert zeigte sich nach dem jüngsten Ausverkauf die Aktie des KI-Flaggschiffs Nvidia, wo zuletzt auch überzogene KI-Fantasie entwich. Die Anleger seien auch besorgt über die Zölle und das Potenzial für weitere Exportbeschränkungen, die das Geschäft von Nvidia in China einschränken könnten, hieß es. Der Kurs stieg nach anfänglichen Verlusten um 2,5 Prozent. Auch Broadcom (+0,8%) oder AMD (+2,7%) erholten sich.
Um 6,4 Prozent nach oben ging es für Walgreens Boots Alliance. Auslöser war ein Bericht des Wall Street Journal, wonach die US-Drogeriemarktkette kurz vor einem Deal mit dem Finanzinvestor Sycamore Partners steht, in dem der angeschlagene Konzern für rund 10 Milliarden Dollar von der Börse genommen würde.
Target gaben nach der Vorlage von Geschäftszahlen und einem schwachen Umsatzausblick um 2,9 Prozent nach. Best Buy knickten um 12,6 Prozent ein. Das Unternehmen hatte zwar mit den Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen, wartete aber mit einem durchwachsenen Ausblick auf und warnte angesichts der US-Zollpolitik vor höheren Preisen.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 42.521,0 -1,6% -670,25 +1,5%
S&P-500 5.778,2 -1,2% -71,57 -0,5%
NASDAQ Comp 18.285,2 -0,4% -65,03 -5,0%
NASDAQ 100 20.352,5 -0,4% -73,06 -2,8%
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:08 Do, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,0610 +1,2% 1,0487 1,0451 +1,3%
EUR/JPY 158,4710 +1,0% 156,8805 157,6940 -3,7%
EUR/CHF 0,9432 +0,3% 0,9405 0,9415 +0,6%
EUR/GBP 0,8296 +0,5% 0,8255 0,8260 -0,1%
USD/JPY 149,3640 -0,1% 149,5760 150,8970 -4,9%
GBP/USD 1,2789 +0,7% 1,2703 1,2652 +1,4%
USD/CNY 7,1536 -0,4% 7,1818 7,1799 -0,4%
USD/CNH 7,2517 -0,7% 7,3043 7,3007 -0,4%
AUS/USD 0,6254 +0,5% 0,6220 0,6223 +0,5%
Bitcoin USD 87.170,05 +0,6% 86.632,40 92.489,65 -7,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 68,06 68,37 -0,5% -0,31 -0,6%
Brent/ICE 71,10 71,49 -0,5% -0,39 -4,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.915,70 2.897,10 +0,6% 18,61 +10,2%
Silber (Spot) 30,09 30,25 -0,5% -0,16 +8,2%
Platin (Spot) 908,66 912,53 -0,4% -3,87 +4,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos
(END) Dow Jones Newswires
March 04, 2025 16:16 ET (21:16 GMT)
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