MÄRKTE USA/Dow & Co auf Erholungskurs - Merck-Kurs knickt ein
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Von Steffen Gosenheimer
DOW JONES--Die US-Börsen gehen am Dienstag auf Erholungskurs, nachdem US-Präsident Donald Trump nach Verhandlungen seine Zölle auf Importe aus Kanada und Mexiko nun doch nicht wahrmacht - zumindest zunächst für einen Monat. Dass China als Reaktion auf die US-Zölle von 10 Prozent angekündigt hat, seinerseits Importzölle auf bestimmte Güter aus den USA zu erheben, vor allem fossile Energieträger, stört in der Breite zunächst kaum. Dazu hofft der Markt auf Verhandlungslösungen, nachdem Trump baldige Gespräche mit China ankündigte.
Zur Mittagszeit in New York gewinnt der Dow-Jones-Index 0,1 Prozent auf 44.467 Punkte. Der S&P-500 und die Nasdaq-Indizes, die am Vortag deutlicher nachgegeben hatten, erholen sich um bis zu 1,2 Prozent. Am Anleihemarkt sinken die Renditen mit der teilweisen Entspannung in Zollthemen, weil von dieser Seite somit zunächst inflationstreibende Effekte ausbleiben dürften.
Chinas Vergeltungsmaßnahmen gegen die US-Zölle seien zunächst als Botschaft zu verstehen, ohne großen Schaden anzurichten, urteilen die Experten von Capital Economics. Dessen ungeachtet bestehe aber das Risiko, dass Trump zu einer weiteren Eskalation der Zölle greife.
Merck & Co für Gardasil-Rückgang abgestraft
Bei den Einzelwerten sorgt die Berichtssaison für Kursbewegungen. Merck & Co brechen um 10,6 Prozent ein, nachdem das US-Pharmaunternehmen im Berichtsquartal einen Umsatzrückgang seines Blockbuster-HPV-Impfstoffs Gardasil berichtete und deswegen den Ausblick senkte. Der Gesamtgewinn übertraf die Analystenerwartungen. Der Pharmakonzern Pfizer ist im vierten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt, Umsatz und Gewinn fielen zudem besser aus als erwartet. Nach Anfangsgewinnen verliert der Kurs nun 1,3 Prozent.
Ein schwächeres Snackgeschäft in Nordamerika bescherte Pepsico im vierten Quartal einen überraschenden Umsatzrückgang. Unter dem Strich schnitt der US-Konzern allerdings etwas besser ab als erwartet. Der Kurs verliert gut 4 Prozent.
Paypal übertraf mit bereinigtem Gewinn und auch Umsatz 2024 die Erwartungen. Dazu kündigte der Bezahldienstleister ein Aktienrückkaufprogramm von 15 Milliarden Dollar an. Für die Aktie geht es dennoch um rund 10 Prozent nach unten. Hier könnten Gewinnmitnahmen nach dem Motto "bei Gerüchten kaufen und bei Fakten verkaufen" eine Rolle spielen, mutmaßen Marktteilnehmer.
Der Musik-Streamingdienst Spotify hat ebenfalls gute Zahlen vorgelegt und mehr monatliche Nutzer hinzugewonnen als gedacht. Auch der Ausblick kommt gut an. Der Kurs steigt um 10,5 Prozent.
Palantir Technologies schießen um über 22 Prozent nach oben. Das Datenanalyseunternehmen hat ein starkes Umsatzwachstum berichtet und sieht eine steigende Nachfrage nach KI-Produkten.
Dass laut "Financial Times" chinesische Regulierungsbehörden eine formelle Untersuchung gegen Intel erwägen sollen, belastete den Kurs nur anfangs. Aktuell liegt er wenig verändert. Zugleich soll China kartellrechtliche Untersuchungen gegen Google (+1,8%) und Nvidia (+1,6%) wieder aufgenommen haben, wohl als Druckmittel für Gespräche mit US-Präsident Trump.
Dollar gibt nach - Ölpreise fallen
Nach dem kräftigen Anstieg zum Start in die neue Woche, setzt der Dollar seine bereits im Verlauf des Vortags begonnene Gegenbewegung fort. Der Dollarindex verliert 0,9 Prozent. Sollte es weitere Deeskalationen in den Zollstreitigkeiten geben, dürfte der Dollar weiter nachgeben, glaubt ING-Analyst Francesco Pesole. Die Argumente für eine signifikante Dollar-Abwertung seien aber nicht allzu stark angesichts weiter bestehender Zolldrohungen.
Sehr volatil geht es am Ölmarkt zu. Zunächst sanken die Preise stark um über 3 Prozent, aktuell liegen sie wenig verändert. Händler verweisen auf die vorübergehenden Einigungen mit Mexiko und Kanada, die beiden größten ausländischen Lieferanten von Rohöl in die USA. Auf die Preise drücke daneben die Spekulation, dass durch Zölle hervorgerufene Handelskriege letztlich die Nachfrage nach Öl dämpfen dürften.
Das Gold profitiert angesichts der weiter drohenden und konjunkturbremsenden Handelskriege von seinem Ruf als sicherer Hafen. Mit 2.845 Dollar wurde erneut ein Rekordhoch erreicht. Aktuell kostet die Feinunze 2.840 Dollar, gut 28 Dollar mehr als am Vortag.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 44.467,45 +0,1% 45,54 +4,5%
S&P-500 6.031,48 +0,6% 36,91 +2,6%
Nasdaq-Comp. 19.623,10 +1,2% 231,15 +1,6%
Nasdaq-100 21.537,22 +1,1% 239,64 +2,5%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 4,22 -3,3 4,26 -1,6
5 Jahre 4,34 -3,1 4,37 -4,5
7 Jahre 4,44 -2,5 4,46 -4,2
10 Jahre 4,54 -2,4 4,56 -3,4
30 Jahre 4,78 -1,7 4,80 -0,2
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:01 Uhr Mo, 17:01 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0381 +0,4% 1,0303 1,0317 +0,2%
EUR/JPY 160,39 +0,2% 159,98 159,69 -1,5%
EUR/CHF 0,9400 -0,2% 0,9399 0,9406 +0,2%
EUR/GBP 0,8315 +0,0% 0,8304 0,8308 +0,5%
USD/JPY 154,56 -0,2% 155,25 154,78 -1,8%
GBP/USD 1,2484 +0,3% 1,2408 1,2419 -0,2%
USD/CNH (Offshore) 7,2821 -0,3% 7,3167 7,3280 -0,7%
Bitcoin
BTC/USD 99.143,05 -2,6% 99.332,90 99.062,85 +4,7%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 72,77 73,16 -0,5% -0,39 +2,1%
Brent/ICE 76,18 75,96 +0,3% +0,22 +2,4%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 52,395 53,85 -2,7% -1,46 +7,0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.840,61 2.812,23 +1,0% +28,38 +8,2%
Silber (Spot) 32,31 31,59 +2,3% +0,72 +11,9%
Platin (Spot) 973,50 968,98 +0,5% +4,53 +7,3%
Kupfer-Future 4,35 4,31 +1,1% +0,05 +8,1%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 04, 2025 12:20 ET (17:20 GMT)
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