MÄRKTE EUROPA/US-Zollpolitik verunsichert - DAX schwach
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DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten ist es zum Start in die Woche deutlich abwärts gegangen. Es ist weiterhin die teils sprunghafte Zollpolitik des US-Präsidenten Donald Trump, die Investoren verschreckt. Nach den jüngsten US-Wirtschaftsdaten wird zunehmend mit einer Stagflation in den USA gerechnet - mit steigender Inflation bei geringem Wirtschaftswachstum. Auch in Europa dürften die US-Zölle das erwartete Wirtschaftswachstum belasten. Anleger suchten in der Folge die sicheren Häfen wie Gold auf, das Kilo des Edelmetalls kostete erstmals über 93.000 Euro. Der DAX fiel um 1,3 Prozent auf 22.163 Punkte, notierte im Tief unter der 22.000er Marke. Der Euro-Stoxx-50 verlor 1,6 Prozent auf 5.248 Zähler.
Bei den Branchen fielen in Europa die Automobilwerte im Schnitt um 2,6 Prozent, sie dürften am stärksten von den US-Zöllen betroffen sein. Ab dem 2. April sollen neue US-Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle importierten Autos und Autoteile in Kraft treten. Die Zölle gelten zusätzlich zu den bereits bestehenden Abgaben. Zudem werden am Mittwoch reziproke Zölle verkündet. Das Ausmaß dieser Zölle oder die zeitliche Implementierung ist derweil noch offen. Der Sektor der defensiven Telekomwerte handelte mit plus 0,2 Prozent als einziger in positivem Terrain.
Für die Zinsstrategen der DZ Bank bleibt die große Frage, ob Trump sein Ziel erreichen wird, die Abhängigkeit von ausländischen Waren zu reduzieren und die US-Wirtschaft zu stärken. Die geringe Kapazitätsauslastung im Automobilsektor deute darauf hin, dass jährlich mehrere Millionen Fahrzeuge zusätzlich produziert werden könnten. Eine Einschränkung könnte allerdings sein, dass nicht genügend Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, um die Produktion zu erhöhen. Kurzfristig dürfte Trumps Zollpolitik die konjunkturellen Aussichten eher eintrüben. Die Unsicherheit habe deutlich zugenommen. An den Kapitalmärkten bestehe die Hoffnung, dass die deutliche Reaktion der Kapitalmärkte Trump dazu veranlassen könnte, "mildere" Zölle in Aussicht zu stellen.
Goldman Sachs erwartet, dass die durchschnittlichen US-Zölle auf 15 Prozent steigen, das wären 5 Prozentpunkte mehr als erwartet: "Wir gehen weiter davon aus, dass das Risiko der Zölle ab dem 2. April größer ist, als viele Marktteilnehmer annehmen."
EZB könnte Zinspause einlegen
Der Inflationsdruck in Deutschland ist im März etwas deutlicher als erwartet zurückgegangen. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lag um 2,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Jahresteuerung von 2,4 Prozent prognostiziert. Nachdem die europäischen Währungshüter angekündigt hatten, ihre Zinsentscheidungen stärker von den Datenveröffentlichungen abhängig zu machen, erwarten die Zinsstrategen der DZ Bank, dass die EZB im April auf eine weitere Zinssenkung verzichtet und erst im Juni mit neuen Konjunktur- bzw Inflationsprojektionen wieder aktiv werden wird.
Bei den Einzelwerten standen in Schweden die Aktien von Fortnox mit einem Übernahmeangebot im Fokus. Die Titel schossen um 33 Prozent nach oben.
In Deutschland ging es für die Aktie von Cancom um 15,1 Prozent nach unten. Die DZ Bank attestiert Cancom einen enttäuschenden Ausblick 2025. Das Sentiment zur Aktie dürfte mit den neuen Informationen weiter gedämpft bleiben, da der Ausblick für Investoren abermals eine Enttäuschung darstelle.
Die Aktien von International Consolidated Airlines (IAG) ging es um 6,6 Prozent nach unten, nachdem Virgin Atlantic berichtet hatte, dass es Anzeichen für eine Abschwächung der US-Nachfrage nach transatlantischen Reisen gebe. Das Unternehmen stellte fest, dass sich die Nachfrage nach einem starken Start ins Jahr 2025 verlangsamt. In Deutschland verloren die Aktien der Lufthansa 4,3 Prozent.
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Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn*
ESTX 50 PR.EUR 5.248,39 -1,6% +8,9%
Stoxx-50 4.545,65 -1,4% +7,0%
Stoxx-600 533,92 -1,5% +6,8%
XETRA-DAX 22.163,49 -1,3% +12,8%
CAC-40 Paris 7.790,71 -1,6% +7,3%
AEX Amsterdam 898,80 -1,0% +3,3%
ATHEX-20 Athen 4.148,45 -3,4% +20,3%
BEL-20 Bruessel 4.335,42 -1,6% +3,3%
BUX Budapest 88.686,46 -3,0% +15,2%
OMXH-25 Helsinki 4.505,15 -1,7% +6,2%
OMXC-20 Kopenhagen 1.763,76 -1,6% -14,0%
PSI 20 Lissabon 6.865,62 -1,2% +9,0%
IBEX-35 Madrid 13.135,40 -1,3% +14,8%
FTSE-MIB Mailand 38.051,99 0,0% +13,3%
OBX Oslo 1.444,37 +0,4% +8,1%
PX Prag 2.106,52 -0,6% +20,4%
OMXS-30 Stockholm 2.494,06 -1,9% +2,4%
WIG-20 Warschau 2.689,05 -2,1% +25,4%
ATX Wien 4.076,36 -2,4% +14,0%
SMI Zuerich 12.598,12 -1,9% +10,7%
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Fr, 17:10 % YTD
EUR/USD 1,0796 -0,2% 1,0816 1,0828 +4,6%
EUR/JPY 161,8545 -0,0% 161,8625 162,6550 -0,2%
EUR/CHF 0,9548 +0,1% 0,9536 0,9537 +2,1%
EUR/GBP 0,8372 +0,1% 0,8363 0,8363 +1,2%
USD/JPY 149,9235 +0,2% 149,6450 150,2190 -4,6%
GBP/USD 1,2894 -0,3% 1,2933 1,2947 +3,4%
USD/CNY 7,1824 +0,0% 7,1799 7,1785 -0,4%
USD/CNH 7,2667 -0,1% 7,2709 7,2686 -0,8%
AUS/USD 0,6237 -0,7% 0,6280 0,6299 +1,9%
Bitcoin/USD 83.596,60 +1,7% 82.178,35 83.965,80 -9,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 71,37 69,36 +2,9% 2,01 -16,7%
Brent/ICE 74,71 73,38 +1,8% 1,33 -3,1%
GAS zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- EUR % YTD
Dutch TTF 37,7 37,7 0% 0,00 -7,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold 3116,22 3085,30 +1,0% 30,92 +17,6%
Silber 31,36 31,55 -0,6% -0,19 +12,8%
Platin 921,72 911,62 +1,1% 10,10 +4,0%
Kupfer 5,03 5,13 -2,0% -0,10 +23,8%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/cln
(END) Dow Jones Newswires
March 31, 2025 12:07 ET (16:07 GMT)
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10.03.2025 | Lufthansa Outperform | Bernstein Research | |
07.03.2025 | Lufthansa Outperform | Bernstein Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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27.03.2025 | Lufthansa Hold | Deutsche Bank AG | |
12.03.2025 | Lufthansa Halten | DZ BANK | |
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