MÄRKTE EUROPA/Leichter - Kennedy-Schock für Pharmaaktien

15.11.24 18:12 Uhr

DOW JONES--Der europäische Aktienmarkt hat am Freitag mit Verlusten geschlossen. Während der DAX lediglich 0,3 Prozent auf 19.211 Punkte einbüßte, ging es für den Euro-Stoxx-50 kräftiger um 0,7 Prozent auf 4.795 Punkte nach unten. Der Stoxx-50, der auch Aktien aus der Schweiz und Großbritannien beinhaltet, gab mit 1,1 Prozent noch stärker nach. Für Druck sorgten teils sehr schwache Kurse im Pharmasektor, auch Technologieaktien zeigten sich mit Verlusten.

In der Breite drückte US-Notenbankchef Jerome Powell auf die Stimmung. Er hatte bereits am Vortag am US-Aktienmarkt die Stimmung gedämpft mit der Aussage, dass die Fed wegen der starken US-Wirtschaft keine Eile bei künftigen Zinssenkungen habe. Neue US-Wirtschaftsdaten vom Tage stärkten die Aussage noch. Die wichtigen Einzelhandelsumsätze übertrafen im Oktober mit einem Wachstum von 0,4 Prozent die Erwartung von 0,3 Prozent knapp, der Empire State Index fiel im November weit über der Prognose aus. Zugleich stiegen die Importpreise entgegen den Erwartungen, was das Thema Inflation wieder belebte. Der Dollar zog darauf etwas an, unterstützt von leicht steigenden US-Marktzinsen.

Der Optionsverfall an den Terminbörsen ging geräuschlos über die Bühne, auch, weil es sich nur um kleinen Verfalltermin handelte.

Impfgegner soll US-Gesundheitsminister werden

Für den Subindex der Pharmawerte ging es um 3 Prozent nach unten, womit er klarer Tagesverlierer war. Für Verkaufsstimmung sorgte die Nominierung von Robert F. Kennedy Jr. zum US-Gesundheitsminister. Kennedy gilt als Impfgegner. Unter anderem fielen Sanofi um 3,3, GSK um 3,9, Astrazeneca um 3,1, Lonza um 8,3 oder Roche um 3,6 Prozent. Mit in den Sog gerieten Schott Pharma (-5,3%). Das Mainzer Unternehmen produziert unter anderem pharmazeutische Ampullen und Spritzen.

Ebenfalls im Pharmasektor knickten Bavarian Nordic nach der Zahlenvorlage um 17,4 Prozent ein. Bavarian erwartet Umsatz und Gewinn in breiten Prognosespannen, weil es Unsicherheiten bei der Bereitschaft der Empfängerländer gebe, die Mpox-Impfstoffe anzunehmen und zu verteilen.

Mit einem Minus von 2,7 Prozent gehörten Technologieaktien ebenfalls zu den Verlierern. Hier belastete ein mauer Ausblick von Applied Materials, einem Ausrüster der Halbleiterindustrie. Infineon verloren 1,5, ASML 5,5, STMicro 3,9 oder Suss Microtec 5,9 Prozent.

Rohstoffwerte führten die Gewinnerliste in Europa mit einem Plus von 1,3 Prozent an. Der Stoxx-Subindex der Versicherungstitel (+0,9%) wurde getragen von Generali, die um 4,8 Prozent anzogen. Hintergrund waren die Neunmonatszahlen der Italiener. Die Schaden-Kosten-Quote und der operative Gewinn entwickelten sich besser als erwartet.

Mit einem Kurssprung um 21,3 Prozent auf 10,47 Euro reagierten Evotec auf ein Übernahmeangebot des US-Konkurrenten Halozyme zu 11 Euro je Aktie.

Meyer Burger brachen in Zürich um 62,7 Prozent auf 0,44 Franken ein. Das Unternehmen verliert seinen größten Kunden. Dem ohnehin angeschlagenen Solarmodulhersteller droht damit das Aus. Seit Jahresbeginn hat der Kurs bereits 99 Prozent verloren.

Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung

stand absolut in % seit

Jahresbeginn

Euro-Stoxx-50 4.794,85 -38,68 -0,8% +6,1%

Stoxx-50 4.264,62 -45,80 -1,1% +4,2%

Stoxx-600 503,12 -3,91 -0,8% +5,0%

XETRA-DAX 19.210,81 -52,89 -0,3% +14,7%

FTSE-100 London 8.063,61 -7,58 -0,1% +4,4%

CAC-40 Paris 7.269,63 -42,17 -0,6% -3,6%

AEX Amsterdam 862,50 -11,98 -1,4% +9,6%

ATHEX-20 Athen 3.403,09 -32,25 -0,9% +9,0%

BEL-20 Bruessel 4.160,15 -77,18 -1,8% +12,2%

BUX Budapest 77.771,12 +4,80 +0,0% +28,3%

OMXH-25 Helsinki 4.405,57 -13,24 -0,3% -2,2%

ISE NAT. 30 Istanbul 10.363,89 -59,66 -0,6% +29,2%

OMXC-20 Kopenhagen 2.282,97 -83,17 -3,5% -0,0%

PSI 20 Lissabon 6.374,81 +53,32 +0,8% +0,5%

IBEX-35 Madrid 11.635,90 +111,60 +1,0% +15,2%

FTSE-MIB Mailand 34.191,79 -166,37 -0,5% +13,2%

OBX Oslo 1.354,60 +20,60 +1,5% +13,5%

PX Prag 1.676,20 +7,00 +0,4% +18,5%

OMXS-30 Stockholm 2.509,99 -21,40 -0,8% +4,7%

WIG-20 Warschau 2.188,75 -59,18 -2,6% -6,6%

ATX Wien 3.555,87 +17,96 +0,5% +2,3%

SMI Zuerich 11.627,04 -156,61 -1,3% +4,4%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,34 0 -0,23

US-Zehnjahresrendite 4,46 +0,02 +0,58

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7:35 Do, 17:28 % YTD

EUR/USD 1,0545 +0,1% 1,0545 1,0580 -4,5%

EUR/JPY 164,71 +0,1% 164,65 164,78 +5,9%

EUR/CHF 0,9370 -0,1% 0,9367 0,9381 +1,0%

EUR/GBP 0,8318 +0,0% 0,8317 0,8319 -4,1%

USD/JPY 156,21 -0,1% 156,21 155,73 +10,9%

GBP/USD 1,2677 +0,1% 1,2676 1,2717 -0,4%

USD/CNH (Offshore) 7,2417 -0,2% 7,2419 7,2383 +1,7%

Bitcoin

BTC/USD 87.867,60 +0,2% 87.825,45 88.503,95 +101,8%

ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,97 68,70 -1,1% -0,73 -3,9%

Brent/ICE 71,76 72,56 -1,1% -0,80 -3,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.559,69 2.567,25 -0,3% -7,56 +24,1%

Silber (Spot) 30,33 30,48 -0,5% -0,15 +27,6%

Platin (Spot) 938,49 939,00 -0,1% -0,51 -5,4%

Kupfer-Future 4,08 4,09 -0,1% -0,00 +3,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/gos

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November 15, 2024 12:13 ET (17:13 GMT)

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05.12.2024Infineon BuyWarburg Research
05.12.2024Infineon BuyJefferies & Company Inc.
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09.12.2024Infineon NeutralJP Morgan Chase & Co.
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13.11.2024Infineon NeutralJP Morgan Chase & Co.
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