MÄRKTE EUROPA/DAX verteidigt Aufschläge - US-Notenbank liefert

08.11.24 09:32 Uhr

Von Herbert Rude

DOW JONES--An den europäischen Aktienbörsen können die Kurse die kräftigen Aufschläge vom Donnerstag erst einmal verteidigen. Der DAX bröckelt nur geringfügig um sieben Punkte auf 19.356 Punkte ab, der Euro-Stoxx-50 notiert 0,1 Prozent niedriger bei 4.849 Punkten. Händler verweisen auf die günstigen Vorlagen: An der Wall Street ging die Rekordjagd weiter, nachdem die US-Notenbank wie erhofft den Leitzinsen um weitere 25 Basispunkte gesenkt hat. Die Staatsanleihen können die Aufschläge aus dem späten Geschäft noch etwas ausbauen, und der Euro liegt mit 1,0770 Dollar weiter über den jüngsten Tiefs. Die Ölpreise kommen weiter zurück, was ebenfalls die Stimmung stützt. Der Index der Reise- und Freizeitaktien zieht um 0,7 Prozent an, lediglich der Index der Pharmatitel steigt mit einem Plus von 1 Prozent noch etwas stärker.

Die Frage am Markt ist weiterhin, ob auch der DAX von der Rekordjagd der Wall Street auf neue Höchststände getrieben wird, oder ob die Einführung von Zöllen auf US-Importe zu einem Paradigmenwechsel führt. Das wird sich laut Händlern aber frühestens in der kommenden Woche klären.

Auf der Agenda steht am Nachmittag noch der Michigan-Index für das US-Verbrauchervertrauen. Erwartet wird ein leichter Anstieg auf 71,0 von 70,5 in der Oktober-Umfrage.

Daneben ist laut Marktteilnehmern die Frage, ob Olaf Scholz als "lame duck" die Bildung einer neuen handlungsfähigen Regierung weit in das kommende Jahr hinein verzögert oder nun doch schneller als geplant die Vertrauensfrage stellt.

Im DAX steigen SAP um 1,2 Prozent, Vonovia erholen sich um 1,0 Prozent. Auf der anderen Seite geben BASF nach dem Aufwärtsschub vom Donnerstag nun um 3,6 Prozent nach. Auch die Autotitel kommen schon wieder zurück. VW, Porsche AG, Mercedes-Benz und BMW verlieren zwischen 1,4 und 2 Prozent.

LEG Immobilien mit soliden Zahlen

Als solide werden die Zahlen und Aussagen von LEG Immobilien in einer ersten Einschätzung aus dem Handel gewertet. Mit Blick auf den bereinigten FFO liege der Konsens jeweils mittig in der Spanne des Unternehmens für 2024 sowie auch für 2025. Der Impuls für die Aktie ist wie erwartet gering, der Kurs kann sich mit einem Plus von 0,3 Prozent gut behaupten.

Free Cashflow bei Freenet dürfte Dividenden-Freunde erfreuen - Solide Zahlen

Freenet gewinnen dagegen 6,1 Prozent. Das Unternehmen hat den Ausblick für den freien Cashflow (FCF) auf 270 bis 285 Millionen Euro präzisiert und erhöht. Für das Jahr 2024 erwarten Analysten nun 1,85 Euro Dividende je Aktie, was aktuell für eine Dividendenrendite von fast 6,8 Prozent steht. Spannend wird laut Marktteilnehmern, was auf dem Strategie-Update bis 2028 am Vormittag gesagt wird, und hier besonders die Aussagen zu Waipu.tv.

Pirelli liefert starke Marge - Prognose auf Prüfstand

Pirelli ziehen um 3,1 Prozent an. Positiv heben die Analysten von Jefferies die Margenentwicklung hervor, sie lag im dritten Quartal bei 15,9 Prozent. Mit Blick auf das Jahr rechne das Unternehmen mit einer bereinigten EBIT-Marge von 15,5 Prozent, was übertroffen werden könnte. Pirelli sei damit Branchenführer in dieser Kennziffer. Da sich das Unternehmen zunehmend auf High-Value-Produkte konzentriere, dürften die jährlichen Volumina um etwa 5 Prozent wachsen. Das Wachstum in Nordamerika sei ein zentrales Thema bei Pirelli, dort sollen die Produktionskapazitäten weiter ausgebaut werden.

Im Luxusgüterbereich geben Richemont um 3.9 Prozent nach. Wegen eines schwachen China-Geschäfts ist der Umsatz im dritten Quartal zurückgegangen, besonders enttäuscht hat laut Marktteilnehmern das Uhren-Geschäft.

International Consolidated Airlines Group (IAG) (+6,0%) hat überzeugende Zahlen vorgelegt. Jefferies spricht von einem starken dritten Quartal mit einem Übertreffen der Erwartungen bei Umsatz und Nettogewinn, getrieben durch Kosteneffizienz. Das Übertreffen der Prognosen deute auf Aufwärtskorrekturen von etwa 7 Prozent beim EBIT und etwa 6 Prozent beim Nettogewinn hin. Die Margen lägen nun höher als vor der Covid-19-Pandemie und könnten weiter wachsen, wenn die Langstreckenkapazität sich erhole.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.849,32 -0,1% -2,64 +7,3%

Stoxx-50 4.328,84 +0,2% 9,62 +5,8%

DAX 19.355,87 -0,0% -6,65 +15,6%

MDAX 26.564,46 +0,1% 35,06 -2,1%

TecDAX 3.395,69 +0,3% 11,31 +1,8%

SDAX 13.389,59 -0,3% -37,43 -4,1%

FTSE 8.143,27 +0,0% 2,53 +5,3%

CAC 7.408,51 -0,2% -17,09 -1,8%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,39 -0,06 -0,18

US-Zehnjahresrendite 4,32 -0,02 +0,44

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:25 Do, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0770 -0,3% 1,0782 1,0788 -2,5%

EUR/JPY 164,35 -0,5% 164,65 165,24 +5,6%

EUR/CHF 0,9403 -0,2% 0,9409 0,9417 +1,3%

EUR/GBP 0,8321 +0,0% 0,8312 0,8309 -4,1%

USD/JPY 152,61 -0,2% 152,72 153,17 +8,3%

GBP/USD 1,2941 -0,4% 1,2972 1,2981 +1,7%

USD/CNH (Offshore) 7,1792 +0,4% 7,1671 7,1515 +0,8%

Bitcoin

BTC/USD 75.951,40 +0,1% 75.831,25 75.767,95 +74,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,44 72,36 -1,3% -0,92 +1,0%

Brent/ICE 74,78 75,63 -1,1% -0,85 +0,1%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 42,11 41,60 +1,2% +0,51 +9,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.685,34 2.708,84 -0,9% -23,50 +30,2%

Silber (Spot) 31,42 32,04 -1,9% -0,62 +32,2%

Platin (Spot) 986,08 998,05 -1,2% -11,98 -0,6%

Kupfer-Future 4,32 4,43 -2,4% -0,11 +9,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

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November 08, 2024 03:33 ET (08:33 GMT)

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