MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Verluste aus - Zurückhaltung vor US-Wahlen

30.10.24 13:08 Uhr

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte bauen die Verluste bis Mittwochmittag deutlich aus. Im Handel ist zunehmend von Zurückhaltung im Vorfeld der US-Wahlen in der kommenden Woche die Rede. "Der exzellente Quartalsbericht der Google-Mutter Alphabet reicht nicht aus, um die Börsen in Richtung neuer Rekorde zu schicken", heißt es bei QC Partners. Das Highlight zur Wochenmitte sei aus deutscher Sicht die vorläufige Inflationsrate für Oktober. In Spanien ist derweil der Harmonisierte Preisindex mit 1,8 Prozent im Jahresvergleich höher ausgefallen als mit 1,6 Prozent erwartet.

Der DAX verliert 1,1 Prozent auf 19.265 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,4 Prozent auf 4.883 Punkte nach unten. Am Devisenmarkt notiert der Euro wenig verändert bei 1,0824 Dollar. Nach den spanischen Preisdaten war die Gemeinschaftswährung kurzfristig auf 1,0859 Dollar gestiegen. Die besser als erwartet ausgefallenen BIP-Zahlen in der Eurozone für das dritte Quartal spielen am Markt keine Rolle. Dieses ist um 0,4 Prozent gewachsen, was allerdings Sonderfaktoren wie etwa den Olympischen Spielen geschuldet ist.

Weiter im Fokus steht die Automobilbranche. VW - seit Tagen in den Schlagzeilen - hat Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt. Sie zeigen eine niedrige Profitabilität. Die VW-Ergebnisse für das dritte Quartal liegen den RBC-Analysten zufolge insgesamt aber im Einklang mit der Gewinnwarnung vom 27. September. Die Prognose für 2024 wurde bestätigt. Im Handel heißt es, vieles dürfte nun davon abhängen, wie die anstehenden Gespräche mit den Gewerkschaften über Kosteneinsparungen vorangingen. Der Kurs gewinnt 1,3 Prozent.

BASF mit schwächeren Zahlen

BASF hat im dritten Quartal ein bereinigtes EBITDA von 1,62 Milliarden Euro erzielt, das laut Jefferies 5 Prozent unter der Schätzung der eigenen Analysten und 3 Prozent unter dem Konsens liegt. Während der Konzern im Gesamtjahr ein bereinigtes EBITDA am unteren Ende der Prognosebandbreite von 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro erwarte, gehe Jefferies von 7,8 Milliarden Euro und der Konsens von 7,9 Milliarden aus, heißt es weiter. BASF geben um 2,1 Prozent nach.

Für Kion geht es um 6,4 Prozent nach oben. Im dritten Quartal ist die Gewinnmarge besser ausgefallen als erwartet. Zugleich grenzte der Gabelstaplerhersteller und Lagerautomatisierer seinen Ausblick tendenziell etwas nach oben ein. Im Sog ziehen Jungheinrich um 1,2 Prozent an.

Ebenfalls nach dem Quartalsbericht legen Fuchs um 1,8 Prozent zu. Der Schmierstoffhersteller hat sowohl den Umsatz als auch den operativen Gewinn etwas stärker erhöht als Analysten im Konsens erwartet hatten.

Der belgische Mikroelektronikhersteller Melexis hat einen schwachen Ausblick geliefert, worauf dessen Kurs um rund 11,5 Prozent einbricht. Das belastet auch Aktien von Wettbewerbern wie Infineon (-2,7%), STMicro (-2,9%) und Elmos (-6,4%). Umsatz und EBIT bei Melexis haben nach Aussage der Analysten von JP Morgan im dritten Quartal die Erwartung leicht verfehlt. Dem Unternehmen nach möchten Kunden ihre Lagerbestände reduzieren. Der Ausblick des insbesondere auf die Autoindustrie ausgerichteten Unternehmens ist daher vorsichtig.

Standard Chartered reagieren auf überzeugende Zahlen zum dritten Quartal mit einem Plus von 3,2 Prozent. Der Gewinn sei deutlich oberhalb der Markterwartung ausgefallen, heißt es. Neben der angehobenen Gewinnprognose dürfte die Aktionäre erfreuen, dass 2024 bis 2026 mindestens 8 Milliarden Dollar ausgeschüttet werden sollen, gegenüber der vorherigen Prognose von mindestens 5 Milliarden.

GSK leidet unter schwachen Impfstoffnachfrage

Für GSK geht es nach dem Quartalsbericht des Pharmariesen um 4 Prozent südwärts. Der Umsatz mit Impfstoffen ging aufgrund der schwachen Nachfrage in den USA zurück, was Analysten wie die von Intron Health als Besorgnis erregend bezeichnen, wenngleich der Gewinn unerwartet deutlich stieg.

Erneut keine guten Nachrichten kommen aus dem Sektor der Luxusgüterhersteller, Moncler (-2,3%) hat einen Umsatzrückgang gemeldet. Tiefrot präsentieren sich Campari mit einem Minus von 15 Prozent. Die Analysten von Stifel sprechen von einem starken Rücksetzer. Im dritten Quartal sei der organische Umsatz leicht gefallen, der Konsens habe dagegen mit einem Anstieg um 9,3 Prozent gerechnet. Für Pernod Ricard geht es im Sog um 4,2 Prozent abwärts, für Remy Cointreau um 2,7 Prozent und in London verbilligen sich Diageo um 2 Prozent.

Die Aktie von Grenke bricht um 25 Prozent ein, nachdem der Leasinganbieter die Prognose überraschend und deutlich gekappt hat. Ursache ist laut Grenke die kontinuierlich steigende Zahl von Insolvenzen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 4.882,80 -1,4% -67,22 +8,0%

Stoxx-50 4.366,39 -1,4% -61,36 +6,7%

DAX 19.265,49 -1,1% -212,58 +15,0%

MDAX 26.751,22 -1,1% -309,70 -1,4%

TecDAX 3.364,16 -1,5% -51,01 +0,8%

SDAX 13.534,79 -1,8% -246,17 -3,1%

FTSE 8.172,42 -0,6% -47,19 +6,3%

CAC 7.390,18 -1,6% -120,93 -2,0%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,32 -0,01 -0,25

US-Zehnjahresrendite 4,23 -0,03 +0,35

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:14 Di, 17:07 % YTD

EUR/USD 1,0824 +0,0% 1,0821 1,0804 -2,0%

EUR/JPY 165,54 -0,2% 165,87 165,76 +6,4%

EUR/CHF 0,9390 +0,1% 0,9375 0,9380 +1,2%

EUR/GBP 0,8347 +0,4% 0,8318 0,8306 -3,8%

USD/JPY 152,99 -0,2% 153,29 153,41 +8,6%

GBP/USD 1,2969 -0,3% 1,3009 1,3008 +1,9%

USD/CNH (Offshore) 7,1359 -0,1% 7,1406 7,1455 +0,2%

Bitcoin

BTC/USD 71.958,60 -1,0% 72.391,80 72.409,20 +65,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 67,94 67,21 +1,1% +0,73 -4,0%

Brent/ICE 71,96 71,12 +1,2% +0,84 -4,0%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 41,78 42,31 -1,3% -0,53 +15,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.778,70 2.774,56 +0,1% +4,14 +34,7%

Silber (Spot) 34,03 34,45 -1,2% -0,42 +43,1%

Platin (Spot) 1.030,50 1.052,43 -2,1% -21,93 +3,9%

Kupfer-Future 4,34 4,36 -0,5% -0,02 +9,8%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/mpt/ros

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October 30, 2024 08:09 ET (12:09 GMT)

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