Lieferengpässe

"No-Rush Shipping": Amazon bezahlt Prime-Kunden, die warten können

09.04.20 22:41 Uhr

"No-Rush Shipping": Amazon bezahlt Prime-Kunden, die warten können | finanzen.net

Die einen entlassen, Amazon stellt ein: Die vermehrte Zahl an Online-Bestellungen führt sogar zu Lieferengpässen. Wer eine Prime-Mitgliedschaft hat, kann davon jetzt profitieren.

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• Amazon kann auch durch Neueinstellungen Lieferengpässe nicht verhindern
• "No-Rush Shipping" in den USA soll Lieferengpässe auflockern
• In Italien und Frankreich werden Lieferungen eingestellt, in Deutschland gibt es aber noch keine Regelung

Damit Amazon auch in Corona-Zeiten noch zuverlässig Waren zustellen kann, wurden jetzt in verschiedenen Ländern Neuregelungen eingeführt. In einigen Ländern geht es so weit, dass der Versand zum Großteil eingestellt wurde, in anderen Ländern werden die Kunden mit einbezogen.

Warum führt Amazon neue Versandregelungen ein?

Obwohl die Lagerhallen des Großkonzerns Amazon großflächig sind, lassen sich Kontakte unter dem Mindestabstand, der von der WHO empfohlen wird, nicht vermeiden. So ist ein Schichtwechsel ohne engen Kontakt zu einer weiteren Person gar nicht möglich. Auch über die Ausführung weiterer Schutzmaßnahmen beschweren sich die Angestellten: In den USA gab es vermehrt Proteste, viele Angestellte haben Angst, sich bei der Arbeit anzustecken. Dort ist es ihnen daher erlaubt, für die Dauer der Pandemie so lange unbezahlten Urlaub zu nehmen, wie sie wollen. Wer bleibt, erhält einen Lohnzuschlag von 2 US-Dollar pro Stunde.

Der Ausfall von Arbeitskräften schränkt den Betrieb des Unternehmens nicht zwangsweise ein, wurde doch angekündigt, dass insgesamt mehrere hunderttausend neue Arbeitskräfte eingestellt werden sollen. Doch auch diese neuen Angestellten werden die Flut an Online-Bestellungen von Lebensmitteln und Drogerieartikeln, die aufgrund der (weltweiten) Ausgangsbeschränkungen auf den Großkonzern einprasselt, nicht auffangen können. Außerdem sind in Amazons Lagerhallen große Regelflächen für lebensnotwendige Produkte wie Lebensmittel reserviert - andere Produkte gibt es womöglich nicht mehr lange vorrätig, was die Lieferzeiten verzögert. Aus diesen Gründen soll einer internen Notiz zufolge angeblich auch der Amazon Prime Day verschoben und weitere Maßnahmen ergriffen werden, um den normalen Betrieb aufrecht zu erhalten und weiterhin zuverlässig liefern zu können.

Prime-Kunden in den USA erhalten Prämie für ihre Geduld

Der Großkonzern entschied, lebensnotwendige Güter im Warenversand zu priorisieren - also zunächst Lebensmittel, dann Bücher zu versenden. So will Amazon die Menschen in der Krise durch die zuverlässige Versorgung mit unabkömmlichen Waren unterstützen. Das führt dazu, dass Warenversendungen nicht-lebensnotwendiger Güter unbestimmt viel länger brauchen oder eben aufgeschoben werden.

Prime-Kunden, deren Mitgliedschaft unter anderem auf dem schnellen Versand von Waren basiert, haben in den USA daher seit kurzem eine neue Möglichkeit: Entscheiden sie sich für das neue "No-Rush Shipping", erhalten sie eine Vergütung von 3 US-Dollar pro Kauf. Die Vergütung kann dann bei einem weiteren Kauf eingelöst werden, dafür wird die bestellte Ware aber eben nicht innerhalb von 24 Stunden, sondern erst unbestimmte Zeit später geliefert. Das ermöglicht es Amazon, zunächst lebensnotwendige Waren zu versenden.

Wie wird Amazon den Warenversand in Deutschland regeln?

In anderen Ländern fährt Amazon eine andere Taktik: Beispielsweise wurde in Italien und Frankreich, zwei Länder die besonders hart von der Corona-Pandemie betroffen sind, die Lieferung nicht-lebensnotwendiger Waren komplett eingestellt. Das dient einerseits dem Schutz des Personals, andererseits dem Freihalten von Kapazitäten für den Versand von Lebensmitteln und Drogerieartikeln.

Das "No-Rush Shipping" hingegen gibt es bislang nur in den USA, könnte aber demnächst auch seinen Weg nach Deutschland finden, wo es bislang noch keine neuen Versandregelungen gibt. Schließlich werden auch hier Waren an Prime-Kunden nicht mehr innerhalb von 24 Stunden geliefert - und Amazon wird versuchen wollen, möglichst viele Prime-Kunden zu halten.

Redaktion finanzen.net

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23.03.2017Whole Foods Market SellUBS AG
14.08.2015Whole Foods Market SellPivotal Research Group
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26.11.2008Amazon.com ErsteinschätzungStanford Financial Group, Inc.

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