Bundesbank halbiert Wachstumsprognose für 2020
Die Deutsche Bundesbank hat ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum im kommenden Jahr halbiert.
Wie die Bundesbank im Rahmen ihrer gesamtwirtschaftlichen Prognose mitteilte, rechnet sie für 2019 mit einem Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um kalenderbereinigt 0,5 (bisher: 0,6) Prozent. Die Wachstumsprognose für 2020 wurde auf 0,6 (1,2) reduziert und die für 2021 auf 1,4 (1,3) Prozent erhöht. Auch für 2022 erwartet die Bundesbank ein Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent.
"Die deutsche Wirtschaft wird im Projektionszeitraum ihre gegenwärtige Schwächephase allmählich überwinden", schreibt die Bundesbank in ihrem Bericht. Die Binnennachfrage steige wohl nicht mehr so dynamisch an wie in der vorangegangenen Hochkonjunktur. Ausschlaggebend hierfür seien, vor allem aufgrund einer deutlich schwächeren Beschäftigungsentwicklung, die realen verfügbaren Einkommen der Haushalte. "Die Exporte dürften sich aber nach und nach aus ihrer Stagnation befreien und im Laufe des kommenden Jahres im Einklang mit der Auslandsnachfrage wieder stärker steigen", prognostiziert die Bundesbank.
Damit sollte sich nach ihrer Einschätzung auch die Industrie fangen und die gegenwärtige Zweiteilung der deutschen Konjunktur zurückbilden. Die merklich stützend wirkende Finanzpolitik und die sehr expansive Geldpolitik sorgten für zusätzlichen Auftrieb.
Die am Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsrate sieht die Bundesbank in den Jahren 2019 bis 2021 bei 1,4 (1,4) und 1,3 (1,5) und 1,6 Prozent. Für die Arbeitslosenquote werden 5,0 (4,9), 5,1 (4,8) und 5,0 Prozent vorausgesagt.
FRANKFURT (Dow Jones)
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