Legt die EZB vor?
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Ulrich Kirstein mit dem Marktbericht von gettex
Neue Zinssorgen: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche geschwankt, letztlich aber Verluste verzeichnet. Deutlich gedämpft wurde die Stimmung vor allem Mitte der Handelswoche durch leicht gestiegene Verbraucherpreise in Deutschland. Diese ließen Zweifel hinsichtlich der unter Marktteilnehmern als sicher geltenden Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB) aufkommen. Für Unterstützung sorgten dagegen einige schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA, die wiederum mögliche Zinsschritte der US-Notenbank Fed wahrscheinlicher erscheinen ließen. Besonders in Bezug auf das weitere Vorgehen der Fed waren zuletzt die Hoffnungen auf Zinssenkungen geringer geworden.
Dax schwächelt nach Rekordversuch
Der Deutsche Aktienindex (Dax), der sich noch am vergangenen Dienstag seinem Rekordstand von knapp 18.893 Punkten bis auf rund 37 Zähler genähert hatte, gab im Wochenvergleich letztlich um 1,0 Prozent nach auf 18.497,94 Punkte. Der MDax büßte 1,5 Prozent ein auf 26.716,80 Zähler. Der TecDax verlor 2,9 Prozent auf 3.336,13 Punkte.
Größte Wochenverlierer im Dax waren die Titel von SAP mit einem Abschlag von 6,5 Prozent. Die Notierung des Softwarekonzerns litt besonders unter einem mit Enttäuschung aufgenommenen Umsatzausblick des US-Konzerns Salesfore aufgrund einer schwächeren Nachfrage im Cloudgeschäft. Diese Schwäche sei nicht Salesforce-spezifisch, hieß es von Analystenseite, und die Bedeutung des Cloudgeschäfts für SAP wächst. Die Kursverluste belasteten auch den TecDax, in dem SAP ebenfalls enthalten ist. Die Titel von Adidas legten gegen den Trend um 3,7 Prozent zu. Hier trieben unter anderem als überraschend gut eingestufte Quartalszahlen des US-Sportartikel-Einzelhändlers Dick‘s Sporting Goods.
Anleihen: Kurse sinken weiter
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten sind in der vergangenen Woche erneut gesunken. Hintergrund war vor allem die wachsende Skepsis in Bezug auf die erhofften und erwarteten Leitzinssenkungen der EZB sowie der Fed. Zwar gingen die Marktteilnehmer weiterhin von einem solchen Schritt der EZB im Juni aus, gestiegene Inflationszahlen aus Deutschland ließen aber die Hoffnungen in Bezug auf das weitere Vorgehen schrumpfen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe erhöhte sich im Wochenvergleich von 2,58 auf 2,64 Prozent. Die Umlaufrendite legte von 2,64 auf 2,75 Prozent zu.
USA: Zweifel an Zinssenkungen belasten
Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche nachgegeben. Unter anderem belasteten Zweifel an raschen Zinssenkungen durch die US-Notenbank, auch wenn zu Ende der Handelswoche einige US-Konjunkturdaten diese Bedenken wieder etwas reduzierten. Der Dow-Jones-Index sank trotz einer spürbaren Erholung am vergangenen Freitag im Wochenvergleich um 1,0 Prozent auf 38.686,32 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab 0,5 Prozent ab auf 5.277,51 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index verlor 1,4 Prozent auf 18.536,65 Punkte.
Ausblick: Ratssitzung der EZB steht im Fokus
In der aktuellen Woche dürften die Anleger an den deutschen Aktienbörsen in allererster Linie auf das Ergebnis der Ratssitzung der EZB an diesem Donnerstag blicken. Dabei erwarten praktisch alle Marktteilnehmer eine Zinssenkung, was nach Analysten-Aussagen ein historisches Ereignis wäre, da dann erstmals die EZB vor der US-Notenbank die Zinsen reduzieren würde. Inwieweit ein solcher Schritt die Kurse spürbar treiben könnte, darüber herrscht Uneinigkeit bei professionellen Beobachtern. Während die einen durchaus mit einem Impuls nach oben rechnen, gehen andere eher von moderaten Auswirkungen aus, da eine Zinssenkung weitgehend eigepreist sei. Einigkeit besteht dagegen darin, dass das Hauptaugenmerk auf möglichen Hinweisen auf das weitere Vorgehen der EZB und nächste Zinsschritte liegen werde. Hier gibt es einigen Analysten zufolge Enttäuschungspotenzial, wenn sich die Notenbank angesichts der zuletzt gesehenen Inflationszahlen zurückhaltender geben sollte.
Hochkarätige Konjunkturdaten
Neben diesem Termin stehen noch einigen hochkarätige Konjunkturdaten an, die Einfluss auf das Marktgeschehen haben könnten. Hier ist besonders der US-Arbeitsmarktbericht zu nennen, der wiederum auf seinen möglichen Einfluss auf die weitere Geldpolitik der US-Notenbank hin analysiert werden dürfte. Daneben stehen noch Einkaufsmanagerindizes für Deutschland, die Eurozone und die USA auf der Agenda sowie Zahlen zur Lage in der deutschen Industrie. Ob diese Signale in Richtung einer konjunkturellen Aufhellung senden werden oder in dieser Hinsicht bremsen, bleibt ebenso abzuwarten wie die Frage, ob die Anleger bei den Daten eher auf die wirtschaftliche Lage oder die möglichen Auswirkungen auf die Geldpolitik fokussieren werden.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 03.06.: Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe in Deutschland und der Eurozone; ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA
Dienstag, 04.06.: Arbeitslosenzahlen für Deutschland; Werkaufträge in den USA; Gesamte Fahrzeugverkäufe in den USA
Mittwoch, 05.06.: Dienstleistungsindizes für Deutschland und die Eurozone; Erzeugerpreise in der Eurozone; ADP-Arbeitsmarktbericht (USA); ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe in den USA; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Canada
Donnerstag, 06.06.: Werkaufträge in Deutschland; Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; Einzelhandelsumsätze in der Eurozone; Arbeitsproduktivität und Lohnstückkosten in den USA
Freitag, 07.06.: Industrieproduktion in Deutschland; Bruttoinlandsprodukt der Eurozone; US-Arbeitsmarktbericht
Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.
Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.
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Analysen zu SAP SE
Datum | Rating | Analyst | |
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18.12.2024 | SAP SE Buy | Jefferies & Company Inc. | |
10.12.2024 | SAP SE Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
04.12.2024 | SAP SE Buy | UBS AG | |
04.12.2024 | SAP SE Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
28.10.2024 | SAP SE Buy | Jefferies & Company Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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18.12.2024 | SAP SE Buy | Jefferies & Company Inc. | |
10.12.2024 | SAP SE Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
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04.12.2024 | SAP SE Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
28.10.2024 | SAP SE Buy | Jefferies & Company Inc. |
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22.10.2024 | SAP SE Halten | DZ BANK | |
22.10.2024 | SAP SE Hold | Warburg Research | |
23.07.2024 | SAP SE Halten | DZ BANK | |
23.07.2024 | SAP SE Hold | Warburg Research | |
23.05.2024 | SAP SE Halten | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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17.05.2023 | SAP SE Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
11.05.2023 | SAP SE Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
04.05.2023 | SAP SE Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
24.04.2023 | SAP SE Underperform | Jefferies & Company Inc. | |
21.04.2023 | SAP SE Underperform | Jefferies & Company Inc. |
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