Leben und Arbeiten im All

Jeff Bezos: Deshalb steckt der Amazon-Chef sein Geld in Weltraumforschung

23.07.19 19:34 Uhr

Jeff Bezos: Deshalb steckt der Amazon-Chef sein Geld in Weltraumforschung | finanzen.net

Mit einem geschätzten Vermögen von 161 Milliarden Dollar ist der Amazon-Chef Jeff Bezos der mit Abstand reichste Mann der Welt. Einen großen Teil seines Vermögens investiert der Milliardär in die Weltraumforschung.

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• Bezos investiert einen Großteil seines Amazon-Vermögens in sein privates Raumfahrtunternehmen
• Erde wird durch die Menschheit zunehmend zerstört
• Leben und Arbeiten im Weltraum ist das Ziel - prominente Mitkonkurrenten

Umweltschutzbemühungen sind derzeit verstärkt in den Fokus gerückt, milliardenschwere Unternehmen schreiben sich Klimaschutz auf die Fahnen. Auch der Chef des Internetriesen Amazon, Jeff Bezos, will mit massiven Investitionen in die Weltraumforschung seinen Teil dazu beitragen.

Massive Investitionen in die Weltraumforschung

In einem Interview mit "CBS Evening News" erklärte der Unternehmer, die Sorgen um die Erde sei der Grund, wieso er einen großen Teil seines Vermögens in sein privates Raumfahrtunternehmen Blue Origin und in die Weiterentwicklung von Weltraumtechnologien investiere. "Wir Menschen müssen ins All, wenn wir weiterhin eine blühende Zivilisation haben wollen", so der Multimilliardär. Die Population sei zu groß geworden, die Erde hingegen verhältnismäßig klein. "Wir sind dabei, diesen Planeten zu zerstören. Und wir haben Robotersonden zu jedem Planeten im Sonnensystem geschickt […]. Wir müssen diesen Planeten also bewahren."

Er halte es für wichtig, in diesem Bereich zu investieren - auch für zukünftige Generationen. Mit dem Thema habe er sich bereits sein ganzes Leben lang beschäftigt: "Sie wählen nicht Ihre Leidenschaften, Ihre Leidenschaften wählen Sie", so Bezos, der seine Faszination für das Weltall ursächlich auf die Mondlandung der Astronauten Buzz Aldrin und Neil Armstrong zurückführt.

Leben und Arbeiten im Weltall

Aktuell würden auf der Erde hergestellte Dinge ins Weltall geschickt werden - möglicherweise sei aber der umgekehrte Weg der bessere, sinniert der Amazon-Chef: "Letztendlich wird es viel billiger und einfacher sein, wirklich komplizierte Dinge wie Mikroprozessoren und derartiges im Weltraum herzustellen und dann diese hochkomplexen gefertigten Objekte wieder auf die Erde zu schicken". So könne man auf diesem Planeten auf große Fabriken und Industrien und die damit verbundene Umweltverschmutzung verzichten. "Und die Erde kann in Wohngebiete unterteilt werden", so Bezos weiter.

Kurzfristig werden diese Pläne aber nicht umzusetzen sein, räumt er ein. Zwar arbeite er mit Blue Origin an der Entwicklung einer entsprechenden Technologie, es werde aber "mehrere Generationen" und "hunderte von Jahren" dauern, bis die Pläne Wirklichkeit werden.

Weltraumtourismus mit Lerneffekt?

Ein erster Schritt auf diesem Weg sei, Bezos zufolge, der Weltraumtourismus. Sein privates Raumfahrtunternehmen will Menschen als Urlauber ins All schicken und testet derzeit ein Fahrzeug, den New Shepard, um Menschen für kurze touristische Reisen in den Weltraum zu bringen. "Jeder, der ins All geht, sagt, dass er ein wenig verändert zurückkommt und erkennt, wie schön dieser Planet ist", so Bezos im Interview. Ursprünglich hatte der Blue Origin-Zeitplan vorgesehen, dass bereits im Jahr 2018 erste Testpiloten mit der Rakete New Shepard ins All fliegen sollen.

Im Rennen um die ersten Touristen im All hat Jeff Bezos prominente Konkurrenz: Auch Tesla-Chef Elon Musk hat mit seinem Raumfahrtunternehmen SpaceX entsprechende Pläne. Anders als Bezos peilt er mittelfristig aber nicht den Mond, sondern die Marsbesiedlung an. In sieben Jahren soll die Besiedlung des roten Planeten starten, der Preis für eine Mars-Reise soll sich "eines Tages" auf nicht mehr als 500.000 US-Dollar, vielleicht "sogar unter" 100.000 US-Dollar belaufen. Somit wäre es laut Musk für die meisten Menschen dort kein Problem, "ihr Haus auf der Erde zu verkaufen" und das Geld in einen Umzug zum Mars zu investieren. Die Rückreise sei kostenlos.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Marvin Joseph/The Washington Post via Getty Images, TOMMASO BODDI/AFP/Getty Images

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