Künftige Meerespolitik: Was Verbände erwarten
EMDEN/HUSUM/HAMBURG (dpa-AFX) - Wenige Wochen vor der Bundestagswahl gehen die Erwartungen von Umweltschützern, Fischern, Offshore-Industrie und Nordsee-Anrainern an die Meerespolitik einer künftigen Bundesregierung auseinander. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Branchenverbänden und Umweltschutzorganisationen hervor.
Etwa nennt der Deutsche Fischerei-Verband die Sicherung von Fanggebieten in der Nordsee als eine der wichtigsten Prioritäten. "Immer mehr verschiedene Nutzergruppen erheben Anspruch auf die Gebiete in der Nordsee", sagte ein Verbandssprecher. Eine neue Regierung sollte laut den Fischern deshalb etwa an einer Freigabe von Offshore-Windparks für die Fischerei arbeiten - denkbar seien demnach etwa passive Formen der Fischerei oder Aquakulturen.
Forderungen nach Meeresschutz und Verkehrssicherheit
Von Umweltschützern heißt es dagegen, die nächste Bundesregierung müsse mehr für den Meeresschutz machen. "Gesunde Meere und Küsten sind unverzichtbar im Kampf gegen die Klima- und Biodiversitätskrise", sagte der Leiter des WWF-Wattenmeerbüros, Hans-Ulrich Rösner, der dpa.
Die Schutzgemeinschaft Deutsche Nordseeküste (SDN) setzt darauf, dass mehr für die Sicherheit der Schifffahrt getan werde. Es gelte Havarievermeidung vor Havariemanagement, sagte der Vorsitzende der Schutzgemeinschaft, Gerd-Christian Wagner. In der Schutzgemeinschaft haben sich nach eigenen Angaben rund 200 Mitglieder, darunter Kommunen, Naturschutzvereine und Verbände, zusammengeschlossen./len/DP/mis