Volvo: Raus aus dem Matsch - Rein in die Aktie!
Der zweitgrößte Lkw-Hersteller der Welt will mit dem neuen Chef seine Profitabilität verbessern und den Aktienkurs zum Brummen bringen. Anleger steigen ein.
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von Sven Parplies, €uro am Sonntag
Die Begrüßung war überschwänglich: Um 16 Prozent schoss die Volvo-Aktie Ende April nach oben, als der schwedische Konzern die Berufung eines neuen Chefs ankündigte.
Martin Lundstedt soll ab Oktober das Steuer beim zweitgrößten Lkw-
Konzern der Welt herumreißen. Lundstedt ist einer der Topmanager der Branche: Seit gut 25 Jahren beschäftigt er sich mit Trucks, zuletzt als Chef der Volkswagen-Tochter Scania, einem der profitabelsten Konzerne der Branche. Gute Voraussetzungen für den Kraftakt bei Volvo.
Das Gelände für die Brummi-Hersteller ist schwer und unübersichtlich. Jede Konjunkturdelle drückt die Verkaufszahlen, weil sich Unternehmen in unsicheren Zeiten mit Investitionen zurückhalten. Nur wer Top-Produkte und attraktive Preise bietet, hat in diesem Markt eine Zukunft. Volvo hat in den vergangenen Jahren viel bewegt, sich selbst aber zu oft um die eigene Achse gedreht: Eigentlich als Pkw-Hersteller gegründet, wurde das alte Kerngeschäft 1999 an den US-Autokonzern Ford verkauft. Zur Volvo Gruppe gehören heute die Lkw-Marken Volvo, Mack, Renault, UD und ein chinesisches Gemeinschaftsunternehmen. Neben dem neuen Kerngeschäft, das knapp 70 Prozent des Gesamtumsatzes der Gruppe beisteuert, produziert der Konzern Baumaschinen, Busse und Schiffsmotoren.
Lundstedts Vorgänger, Olof Persson, hatte sich in den vergangenen vier Jahren bemüht, den breit gefächerten Konzern mit 100 000 Mitarbeitern und Produktionsstätten in 19 Ländern auf Rendite zu trimmen - mit begrenztem Erfolg. Trotz eines Sparprogramms in Höhe von umgerechnet einer Milliarde Euro ging es abwärts. In den Jahren 2011 bis 2014 schrumpfte die Ebitda-Marge laut Daten des Finanzdienstes Bloomberg von 13,3 auf 7,7 Prozent. Ob das bis Ende des laufenden Jahres angestrebte Sparziel tatsächlich erreicht wird, ist offen. Großaktionär Cevian - in Deutschland als Anteilseigner von ThyssenKrupp bekannt - kritisierte, das Persson mit seinen Plänen nicht schnell genug vorankomme.
Frischer Start
Ganz so schlecht aber ist Perssons Bilanz nicht. Im ersten Quartal 2015 haben sich viele Kennziffern von Volvo verbessert. Dennoch hat sich der Aufsichtsrat für einen Wechsel entschieden. Es brauche Führungsstärke, um die optimale Energie aus einer Organisation herauszuholen, gibt Aufsichtsratschef Carl-Henric Svanberg die Richtung vor. Cevian sieht in Lundstedt jenen Mann, der die Profitabilität des Konzerns auf die "nächste Ebene" heben könne.Auch Analysten loben die Personalie Lundstedt, viele bewerten die Aussichten der Aktie aber noch verhalten. Das liegt an den vielen unterschiedlichen Trends der einzelnen Konzernsparten: Während sich im Truck-Geschäft vor allem der amerikanische Markt dank der anziehenden Wirtschaft erholt, bleibt das Geschäft mit Baumaschinen problematisch. Mit einem Umsatzanteil von 19 Prozent war das im vergangenen Jahr der zweitgrößte Umsatzbringer. Dort hängt Volvo stark am Bergbau. Weil die Preise vieler Rohstoffe eingebrochen sind, ist das Geld bei vielen Volvo-Kunden in diesem Geschäftsfeld knapp.
Bleiben zwei Motoren für die Aktie: Die interne Umstrukturierungen, die die Margen nach oben schrauben sollen - und die Aussicht auf eine steigende Nachfrage aus den europäischen Absatzmärkten. Denkbar wäre auch, dass sich Volvo unter neuer Führung von den kleineren Geschäftsbereichen trennt. Finanzchef Jan Gurander, der bis Oktober kommissarisch den Konzern führt, verspricht einen "frischen Start" für den Konzern.
Die Aktie
Die Volvo-Aktie ist eine Spekulation auf einen Neustart des Konzerns. Der im Oktober kommende Chef gilt als einer der erfahrensten Manager der Branche und sollte Kosteneinsparungen konsequenter durchsetzen als sein Vorgänger. Nach Berechnung der Citigroup wird die Aktie mit einem Abschlag von rund 20 Prozent zum Kapitalgütersektor gehandelt. Damit dürften die Chancen eines Turnarounds trotz der jüngsten Kursgewinne noch nicht ausgereizt sein. Limitiert ordern.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Bildquellen: Volvo Trucks
Nachrichten zu Volkswagen (VW) St.
Analysen zu Volkswagen (VW) St.
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25.09.2020 | Volkswagen (VW) St buy | Merrill Lynch & Co., Inc. | |
29.11.2019 | Volkswagen (VW) St Outperform | Bernstein Research | |
11.04.2018 | Volkswagen (VW) St Outperform | Bernstein Research | |
09.08.2017 | Volkswagen (VW) St market-perform | Bernstein Research | |
10.05.2017 | Volkswagen (VW) St buy | HSBC |
Datum | Rating | Analyst | |
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25.09.2020 | Volkswagen (VW) St buy | Merrill Lynch & Co., Inc. | |
29.11.2019 | Volkswagen (VW) St Outperform | Bernstein Research | |
11.04.2018 | Volkswagen (VW) St Outperform | Bernstein Research | |
10.05.2017 | Volkswagen (VW) St buy | HSBC | |
11.01.2017 | Volkswagen St (VW) overweight | Barclays Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
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09.08.2017 | Volkswagen (VW) St market-perform | Bernstein Research | |
28.04.2015 | Volkswagen St (VW) Hold | HSBC | |
29.04.2014 | Volkswagen St (VW) Neutral | BNP PARIBAS | |
01.04.2014 | Volkswagen St (VW) market-perform | Bernstein Research | |
01.04.2014 | Volkswagen St (VW) Equal weight | Barclays Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
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23.03.2010 | Volkswagen Downgrade | Sanford C. Bernstein and Co., Inc. | |
09.12.2009 | Volkswagen verkaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
24.11.2009 | Volkswagen reduzieren | Independent Research GmbH | |
13.11.2009 | Volkswagen verkaufen | Bankhaus Lampe KG | |
13.11.2009 | Volkswagen reduzieren | Independent Research GmbH |
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