Kräftiges Ertragswachstum

Deutsche Bank-Aktie stark: Deutsche Bank macht mehr Gewinn als gedacht - Sparmaßnahmen beschleunigt

27.04.23 17:52 Uhr

Deutsche Bank-Aktie stark: Deutsche Bank macht mehr Gewinn als gedacht - Sparmaßnahmen beschleunigt | finanzen.net

Die Deutsche Bank ist mit einem überraschend deutlichen Gewinnwachstum ins Jahr gestartet.

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Die Bank profitierte dabei von einem kräftigen Ertragswachstum in der Unternehmensbank, was vor allem den höheren Zinsen zu verdanken war. In der Investmentbank sanken die Erträge dagegen deutlich.

Die Deutsche Bank steigerte ihren Vorsteuergewinn um 12 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro. Analysten hatten in einem vom Unternehmen selbst veröffentlichten Konsens mit 1,7 Milliarden Euro gerechnet. Das den Aktionären zuzurechnende Ergebnis betrug 1,16 Milliarden Euro.

Die Erträge kletterten um 5 Prozent auf 7,68 Milliarden Euro. Hier hatten die Analysten 7,46 Milliarden prognostiziert. Während die Unternehmensbank um mehr als ein Drittel zulegte, sanken die Erträge in der Investmentbank um knapp ein Fünftel.

Deutsche Bank beschleunigt Sparmaßnahmen - Stellenabbau

Die Deutsche Bank will die Umsetzung ihrer Strategie bis 2025 unter anderem mit ehrgeizigeren Sparmaßnahmen beschleunigen. Wie die Bank im Rahmen ihrer Quartalsberichterstattung mitteilte, hat sie das Ziel für die angestrebten Einsparungen auf 2,5 Milliarden Euro von bislang 2,0 Milliarden Euro angehoben. Sie kündigte einen Stellenabbau in "kundenfernen Bereichen" an. Eine Zahl nannte die Bank zunächst nicht.

Außerdem will die Bank das Vertriebsnetz in der Privatkundenbank optimieren und das Baufinanzierungsgeschäft weiter verschlanken.

Zu den Anpassungen mit Blick auf die Strategie zählt auch eine Reduzierung der risikogewichteten Aktiva um 15 bis 20 Milliarden Euro, indem etwa weniger rentable Kreditportfolien abgebaut werden. Die Erträge sollen stärker wachsen als bislang in Aussicht gestellt. Die Bank will stärker in Technologie Investieren und zusätzliches Wachstum in der Unternehmens- und Investmentbank generieren.

Die Deutsche Bank hatte angekündigt, die Eigenkapitalrendite bis 2025 auf über 10 Prozent zu steigern und ein durchschnittliches Ertragswachstum von 3,5 bis 4,5 Prozent pro Jahr zu erzielen.

Deutsche Bank plant Aktienrückkäufe im zweiten Halbjahr

Die Pläne der Deutschen Bank zum Rückkauf eigener Aktien nehmen Formen an. "Angesichts unserer wachsenden Profitabilität und unserer sehr soliden Kapitalausstattung haben wir nun Gespräche mit den Aufsichtsbehörden über Aktienrückkäufe im zweiten Halbjahr aufgenommen", schrieb Konzernchef Christian Sewing in einem Brief an die Mitarbeiter, der auf der Webseite der Bank veröffentlicht wurde.

Anfang Februar hatte sich das Management zum Zeitpunkt der Aktienrückkäufe mit Blick auf das unsichere Umfeld noch zurückgehalten. Die Bank hatte angekündigt, für die Jahre 2021 bis 2025 über Aktienrückkäufe und Dividenden 8 Milliarden Euro an Kapital an die Aktionäre zurückzuzahlen.

So reagiert die Deutsche Bank-Aktie

Auf XETRA gewann die Deutsche Bank-Aktie am Donnerstag letztlich 2,47 Prozent auf 9,79 Euro.

Auf den ersten Blick sei das abgelaufene Quartal besser als erwartet gewesen, sagte ein Händler. Er verwies zudem auf geplante Aktienrückkäufe und deutlichere Kostensenkungen als zunächst kommuniziert.

Die Titel waren jüngst mit der wieder aufgeflammten Krise bei US-Regionalbanken erneut unter Druck geraten und unter zehn Euro gerutscht. Darunter notieren sie aktuell immer noch, könnten aber im XETRA-Handel die 21-Tage-Linie für den kurzfristigen Trend wieder übersteigen.

JPMorgan-Analyst Kian Abouhossein nannte das Zahlenwerk gleichwohl durchwachsen. Das Firmenkundengeschäft sei stark gewesen, das Investmentbanking und das Privatkundengeschäft sah er aber schwächer als gedacht. Der Fokus dürfte ebenfalls auf Kundenabflüssen liegen.

In den USA hatte die angeschlagene Regionalbank First Republic in dieser Woche über einen hohen Abzug von Kundengeldern im ersten Quartal berichtet, worauf der Kurs binnen zwei Tagen um 65 Prozent abgesackt war.

FRANKFURT (Dow Jones/dpa-AFX)

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Bildquellen: Philip Lange / Shutterstock.com, Mario Tama/Getty Images

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