Korrekturgefahr

Rekordbewertung bei Aktien: Wiederholt sich Greenspans "irrationaler Überschwang?

19.01.25 14:18 Uhr

Greenspan und der "irrationale Überschwang" 2.0: Steht der US-Aktienmarkt vor dem Crash? | finanzen.net

Die Bewertungen am US-Aktienmarkt erreichen derzeit Rekordwerte, die an die Zeiten von Greenspans berühmtem "irrationalen Überschwang" erinnern. Darum könnte die Marktbewertung auf eine potenzielle Korrektur hindeuten.

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Aktien

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• Bewertungen am Aktienmarkt erreichen historischen Wert
• Greenspans "irrationaler Überschwang" könnte sich wiederholen
• US-Aktienmarkt könnte vor Korrektur stehen

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Der US-Aktienmarkt hat womöglich einen kritischen Punkt erreicht: Er steht auf dem gleichen Bewertungsniveau wie zur Zeit des berühmten "Irrationalen Überschwang"-Kommentars von Alan Greenspan. Der ehemalige Vorsitzende der US-Notenbank hatte 1996 gewarnt, dass die Aktienkurse überbewertet und damit anfällig für einen Rückgang seien. Eine solche Phase sei durch eine übermäßige Risikobereitschaft und spekulatives Verhalten gekennzeichnet, das oft auf unrealistischen Erwartungen basiert und schließlich zu einer Marktkorrektur oder einem Crash führen kann.

Historisches Hoch am Aktienmarkt: Steht der Crash bevor?

Eine Analyse von Bloomberg, durchgeführt von Bloomberg Opinion-Kolumnist John Authers, zeigt dass US-Aktien derzeit so teuer sind wie seit 2002 nicht mehr. Besonders bemerkenswert ist dabei die Erkenntnis, dass die Bewertungsmuster exakt denen vom 5. Dezember 1996 entsprechen - dem Zeitpunkt, an dem Greenspan seine berühmte Rede hielt. Authers verwendete dabei Greenspans bevorzugte Bewertungsmethode, die den Ertrag der Unternehmensgewinne mit den Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen vergleicht. Die Methode zeigt, wie viel ein Unternehmen im Verhältnis zu seinem Aktienpreis verdient. Diese Ertragsrendite - das Gegenteil des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (KGV) - liegt derzeit auf einem historischen Hoch und spiegelt die hohe Bewertung wider.

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Einflüsse der steigenden Anleiherenditen

In der aktuellen Analyse von Bloomberg ist zwar ein Rückgang der Ertragsrendite zu beobachten, dieser ist jedoch weniger auf die Entwicklung der Aktienmärkte zurückzuführen. Vielmehr dürften die steigenden US-Anleiherenditen eine entscheidende Rolle spielen. Die Renditen auf 10-jährige US-Staatsanleihen steigen aufgrund der anhaltenden Inflationssorgen, was die Anziehungskraft von Aktien im Vergleich zu sicheren Anleihen reduziert, so Bloomberg.

Am Mittwoch, dem 8. Januar 2025, stieg die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen gemäß MarketWatch zum vierten Mal in Folge, was einen Anstieg von 12 Basispunkten in dieser Periode bedeutet. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass die Sorge über die zukünftige Inflation und die Aussicht auf einen strafferen geldpolitischen Kurs durch die US-Notenbank die Anleihemärkte stark beeinflussen.

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Unsicherheit am Aktienmarkt: Korrektur oder Aufschwung?

Goldman Sachs-Stratege Peter Oppenheimer weist ebenfalls darauf hin, dass Aktien aktuell für Perfektion bewertet sind. In einer Mitteilung erklärte er laut MarketWatch: "Der Anstieg der Aktienkurse in den letzten zwei Jahren lag im 93. Perzentil im Vergleich zu ähnlichen Perioden im vergangenen Jahrhundert". Er fügte hinzu: "Während wir erwarten, dass die Aktienmärkte im Laufe des Jahres insgesamt weiter vorankommen - hauptsächlich durch Gewinne - sind sie zunehmend anfällig für eine Korrektur, die entweder durch weitere Anstiege der Anleiherenditen und/oder durch Enttäuschungen in den Wirtschaftsdaten oder Gewinnen getrieben wird".

Fed-Gouverneur Lisa Cook wies in ihrer Rede am Montag, den 6. Januar 2025, ebenso darauf hin, dass die heutigen Marktbewertungen "anfällig für starke Rückgänge" seien, da die Preise für Aktien und Unternehmensanleihen in der aktuellen Marktlage sehr hoch sind.

Anleger besorgt: Ein kritischer Moment für den Aktienmarkt?

Die Frage, ob der Aktienmarkt eine Korrektur erfahren wird, bleibt offen. Die jüngsten Kursgewinne der Aktienmärkte könnten sich fortsetzen, aber die Risiken, die durch die steigenden Anleiherenditen und Inflation entstehen, sind nicht zu unterschätzen. Die Erinnerung an Greenspans "irrationalen Überschwang" wird durch die aktuelle Marktlage wieder lebendig. Die Fed-Politik und die Entwicklungen im Bereich der Inflation könnten entscheidend für die zukünftige Richtung des Marktes werden.

Redaktion finanzen.net

Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

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15.10.2024Goldman Sachs OverweightJP Morgan Chase & Co.
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