Kooperation

TeamViewer und SAP kooperieren bei Digitalisierung in der Industrie - Aktien schließen fester

14.06.21 17:54 Uhr

TeamViewer und SAP kooperieren bei Digitalisierung in der Industrie - Aktien schließen fester | finanzen.net

Die beiden Softwarekonzerne TeamViewer und SAP setzen auf eine Zusammenarbeit bei der digitalen Transformation in der Industrie.

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Zum einen wird TeamViewer in das SAP-Partnerprogramm aufgenommen, zum anderen die Software-Suite Frontline in SAP-Lösungen integriert. Frontline ist eine auf sogenannter Augmented Reality (AR) basierende Industrie-4.0-Lösung.

Die Unternehmen versprechen durch die Kooperation, die auch gemeinsame Vermarktungsaktivitäten umfasst, ein "breiteres Angebot an maßgeschneiderten Lösungen", um Arbeitsplätze und Prozesse in der Industrie weiter zu digitalisieren.

Stefan Krauss, SVP & GM Discrete Industries und Energy & Natural Resources bei SAP, sieht darin Mehrwert für die von SAP eingeführte Industry Cloud. Alfredo Patron, EVP Business Development bei TeamViewer, spricht vom Beginn einer langfristigen Zusammenarbeit, um die digitale Transformation entlang der gesamten Wertschöpfungskette voranzubringen. Beispiel für erste Anwendungsfälle seien die Unterstützung von Wartungs- und Reparaturprozessen bei SAP-Kunden in den Bereichen Maschinenbau und Komponentenfertigung.

TeamViewer Frontline wird nach Unternehmensangaben bei u.a. Deutsche Post DHL, BMW und Coca-Cola Hellenic Bottling Company eingesetzt.

So reagierten die Aktien

Die zuletzt ernüchterten Anleger von TeamViewer haben sich am Montag neue Zuversicht gewonnen. Die Aktie erhielt nach einer Unternehmensmitteilung über eine strategische Partnerschaft mit dem renommierten Software-Giganten SAP frischen Schwung. Aktienexperten werteten die Nachricht vor allem für den Göppinger Spezialisten für Computer-Fernzugriff und -wartung positiv.

Während die SAP-Aktie im DAX um 1,34 Prozent auf einen Schlusskurs von 119,92 Euro anzog, erhöhte sich die TeamViewer-Aktie bis Handelsende um 5,85 Prozent auf 32,39 Euro. Angetrieben von der Kooperation mit einem der weltweit führenden Softwarehersteller überwand sie erstmals seit etwas mehr als einem Monat die gleitende 21-Tage-Linie deutlicher. Diese signalisiert charttechnisch interessierten Anlegern den kurzfristigen Trend und liegt aktuell bei rund 31,25 Euro. Die Linien für den mittelfristigen und langfristigen Trend wurden Anfang März gerissen und stellen nun in den Bereichen zwischen etwa 34,60 Euro, 38,30 Euro und knapp unter 40 Euro Widerstände für die Aktie dar.

"SAP ist ein klangvoller Name und die Partnerschaft zeigt ein gewisses Vertrauen in TeamViewer", kommentierte Aktienexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel die positive Stimmung der Anleger für das MDAX-Unternehmen. "Das hilft der TeamViewer-Aktie sehr, die nach der nun schon länger unterdurchschnittlichen Kursentwicklung wieder zum Befreiungsschlag angesetzt hat."

Denn die Stimmung für TeamViewer hatte mit der Ankündigung zweier Marketingoffensiven und einer zugleich erfolgten Rücknahme der Margenziele stark gelitten. So lässt sich der Konzern das Sponsoring des Fußballclubs Manchester United und des Mercedes-Formel-1-Team viel Geld kosten. Ob sich das auszahlt, wird sich erst mit der Zeit zeigen. Zudem, so Altmann, schwebt nach wie vor das Risiko einer Aktienplatzierung durch den Finanzinvestor Permira über der Aktie.

Commerzbank-Analyst Florian Treisch lobte nun an diesem Montag: "Für TeamViewer ist das eine attraktive Einstiegschance in die große SAP-Enterprise-Welt, wo viele ihrer potenziellen Kunden bereits Kunden sind." Somit sei die Partnerschaft als eine Art Hebel auf ihr eigenes Produkt zu werten.

Und auch Analyst Andreas Wolf von Warburg Research sagte: "TeamViewer eröffnet sich so Zugang zu neuen Kundengruppen", was ihm zufolge dank der Unterstützung durch die SAP-Partnerschaft "gut gelingen" sollte. Er sieht in dem Schritt für TeamViewer auch eine Art "Leuchtturm"-Funktion. Diese Partnerschaft dürfte laut ihm "als Blaupause für andere Softwarehersteller in der Industrie" Relevanz haben.

FRANKFURT (Dow Jones) / dpa

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