Evotec-Aktie schießt rund 10 Prozent nach oben

Dabei sei festgelegt worden, dass von den garantierten Zahlungen an Evotec in Höhe von insgesamt 250 Millionen Euro 40 Millionen sofort fließen. Dies teilte das Unternehmen in der Nacht zum Freitag in Hamburg mit. Die Höhe der Sofort-Zahlung war noch offen. Die anderen Punkte der weitreichenden Kooperation in den nächsten fünf Jahren wurden bereits im Dezember mitgeteilt.

Die Evotec-Aktie schoss am Freitagmorgen auf XETRA zeitweise um rund 10 Prozent nach oben und stieg damit auf den höchsten Stand seit Sommer 2014. Im vergangenen Jahr waren Evotec-Papiere nach Ankündigung der Zusammenarbeit sogar um bis zu 25 Prozent nach oben geschnellt - dann legte sich die Euphorie aber wieder etwas und der Gewinn schmolz auf rund 15 Prozent zusammen. Die Aktie entwickelte sich damit seit Anfang Dezember deutlich schlechter als der TecDAX.

Seit der Ankündigung der Kooperation mit Sanofi stieg der Evotec-Börsenwert jdedoch um rund ein Viertel auf 530 Millionen Euro. Mit der Zusammenarbeit baue Evotec die Fähigkeit bei der Medikamentenforschung aus, schrieb Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff in einer Kurzstudie. Er bestätigte seine Kaufempfehlung für das Papier. Sein Kursziel setzt er auf 4,40 Euro.

Die beiden Unternehmen wollen bei ausgewählten vorklinischen Entwicklungsprojekten zusammenarbeiten. Der Fokus liege hierbei zunächst auf der Krebsforschung. Sanofi wäre im Erfolgsfall für die klinische Entwicklung und die Vermarktung verantwortlich. Außerdem kauft Evotec den Franzosen eine Forschungsstätte in Toulouse mit mehr als 200 Wissenschaftlern ab. Schließlich wollen Sanofi und die Deutschen ihre Substanzbibliotheken kombinieren.

Evotec will so die Effizienz in der Wirkstoffforschung und der vorklinischen Entwicklung steigern. Mit der Zusammenarbeit soll auch eine Brücke zu französischen akademischen Einrichtungen entstehen. Zahlreiche Pharmakonzerne setzen bei der Entwicklung neuer Medikamente neben Übernahmen auch auf Kooperationen. Denn Pharmaforschung ist besonders teuer und bei der Entwicklung neuer Arzneimittel braucht es einen langen Atem./zb/jha/stb

HAMBURG (dpa-AFX)