Konjunkturtermine: Die Woche der Notenbanken
Ein Event gilt in der kommenden Woche als besonderes Highlight: die am Dienstag beginnende zweitägige Sitzung der US-Notenbank Fed.
von Jörg Bernhard
Ein Zinsschritt um 25 Basispunkte nach oben gilt als relativ sicher. So zeigt zum Beispiel FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group auf Basis der FedFund-Futures derzeit eine Wahrscheinlichkeit von 91,3 Prozent an, dass wir im Juni höhere Zinsen als heute sehen werden. Für erhöhte Spannung dürfte aber auch die für Donnerstag anberaumte EZB-Sitzung generieren, bei der das Ende der Anleihekäufe angekündigt werden könnte. Ungeachtet der Unsicherheit hinsichtlich der von den USA heraufbeschworenen Sorgen um den Welthandel befindet sich die US-Wirtschaft weiterhin in einer ausgesprochen robusten Verfassung, was zuletzt vor allem durch starke Arbeitsmarktdaten und Einkaufsmanagerindizes zum Ausdruck gekommen war. Sollte der Handelskonflikt jedoch zu einem globalen Handelskrieg mutieren, dürfte sich dies sicherlich ändern. Mit den US-Konsumentenpreisen (Dienstag), den Produzentenpreisen (Mittwoch), den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe und den Einzelhandelsumsätzen (beide Donnerstag) sowie Zahlen zur Industrieproduktion (Freitag) könnte es an der US-Konjunkturfront "relativ laut" werden.
Wichtige Daten auch aus Deutschland und China
Hierzulande dürften sich die Finanzmarktakteure besonders stark für den Konjunkturausblich der ZEW (Dienstag) und die endgültigen Zahlen zur deutschen Inflationsrate im Monat Mai (Donnerstag). Zur Erinnerung: Mit 2,2 Prozent p.a. kletterte die Teuerung auf den höchsten Stand seit November 2011. China, die aktuell zweitgrößte Wirtschaft der Welt, darf sich am Donnerstag der Aufmerksamkeit der globalen Finanzwelt ebenfalls gewiss sein. Dann werden nämlich die aktuellen Maizahlen zur US-Industrieproduktion bzw. den Einzelhandelsumsätzen kommuniziert. Im Vormonat gab es diesbezüglich jährliche Wachstumsraten in Höhe von 7,0 bzw. 9,4 Prozent zu vermelden. Auch hier dürfte die Vermutung naheliegen, dass ein massiver Handelskrieg mit den USA zu empfindlichen Rückgängen führen würde.
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