NVIDIA arbeitet mit am ersten europäischen Exaflops-Computer - JUPITER soll das leistungsstärkste KI-System der Welt werden
Am Forschungszentrum Jülich in Nordrhein-Westfalen arbeitet man an Europas erstem Exascale-Supercomputer. Laut NVIDIA soll JUPITER das leistungsstärkste KI-System der Welt werden.
Werte in diesem Artikel
• In Jülich entsteht der erste Superrechner der Exascale-Klasse in Europa
• Booster-Modul basiert auf NVIDIAS Grace Hopper™-Plattform der nächsten Generation
• JUPITER soll das leistungsstärkste KI-System der Welt werden
Supercomputer in Jülich
Wie das Forschungszentrum Jülich Anfang Oktober bekanntgab, haben die europäische Supercomputing-Initiative EuroHPC JU und das Supercomputer-Konsortium ParTec-Eviden den Vertrag zum Bau von Europas erstem Superrechner der Exascale-Klasse namens "Joint Undertaking Pioneer for Innovative and Transformative Exascale Research", kurz JUPITER, unterzeichnet. Der Supercomputer wird am Forschungszentrum Jülich in Nordrhein-Westfalen stationiert sein und "ist für Simulationen und KI-Anwendungen in Wissenschaft und Industrie ausgelegt, die eine maximale Rechenkraft erfordern", wie es in der Pressemitteilung des Forschungszentrum Jülich heißt.
JUPITER solle unter anderem beim "Training großer neuronaler Netze wie beispielsweise KI-Sprachmodelle" und bei der "Simulationen zur Entwicklung von Funktionsmaterialien" Anwendung finden. Weitere Anwendungsgebiete seien "die Entwicklung digitaler Zwillinge des menschlichen Herzens oder Gehirns für medizinische Zwecke" und "die Validierung von Quantencomputern und hochauflösende Klimasimulationen, die das gesamte Erdsystem umfassen".
Modulare Supercomputer-Architektur
JUPITER wird laut dem Forschungszentrum Jülich "auf einer modularen Supercomputer-Architektur basieren" und "über ein hochskalierbares Booster-Modul sowie ein eng damit verbundenes, universell einsetzbares Cluster-Modul verfügen". Während das Cluster-Modul mit dem neuen Rhea-Prozessor von SiPearl ausgestattet werde, soll das Booster-Modul, wie NVIDIA kürzlich verkündete, "auf der beschleunigten Rechenarchitektur NVIDIA Grace Hopper™ basieren […], um extrem große Rechenleistung für KI- und Simulations-Workloads bereitzustellen".
"JUPITER markiert das Debüt einer Quad-NVIDIA GH200 Grace Hopper Superchip-Knotenkonfiguration, die auf der flüssigkeitsgekühlten BullSequana XH3000-Architektur basiert, mit einem Booster-Modul, das fast 24.000 NVIDIA GH200 Superchips umfasst, die mit der NVIDIA Quantum-2 InfiniBand-Netzwerkplattform verbunden sind", schreibt NVIDIA in seiner Pressemitteilung vom 13. November. "Der Quad-GH200 verfügt über eine innovative Knotenarchitektur mit 288 Arm-Neoverse-Kernen, die mit bis zu 2,3 Terabyte Hochgeschwindigkeitsspeicher eine KI-Leistung von 16 Petaflops erreichen können." Jeweils vier GH200-Prozessoren sollen in einem der flüssigkeitsgekühlten BullSequana XH3000 sitzen und über die Hochgeschwindigkeits-Verbindung NVIDIA NVLink® vernetzt sein.
Seine GH200 Grace Hopper™-Plattform der nächsten Generation, "basierend auf einem neuen Grace Hopper Superchip mit dem weltweit ersten HBM3e-Prozessor", hatte NVIDIA bereits im August vorgestellt.
Leistungsstärkstes KI-System der Welt
Die beteiligten Parteien sehen in dem neuen Supercomputer eine bedeutende Entwicklung und großes Potenzial. "Der JUPITER-Supercomputer, der mit NVIDIA GH200 betrieben wird und unsere fortschrittliche KI-Software nutzt, wird Exascale-KI- und HPC-Leistung liefern, um die größten wissenschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit zu bewältigen", wird Ian Buck, Vizepräsident für Hyperscale und HPC bei NVIDIA, in der Pressemitteilung des Unternehmens zitiert. "Unsere Arbeit mit Jülich, Eviden und ParTec an diesem bahnbrechenden System wird eine neue Ära des KI-Supercomputings einläuten, um die Grenzen von Wissenschaft und Technologie voranzutreiben."
Thomas Lippert, Direktor des Jülich Supercomputing Centre, findet lobende Worte für NVIDIA: "Das Herzstück von JUPITER ist die beschleunigte Rechenplattform von NVIDIA, die es zu einem bahnbrechenden System macht, das die wissenschaftliche Forschung revolutionieren wird".
Emmanuel Le Roux, Group Senior Vice President und globaler Leiter für HPC, AI und Quantum bei Eviden, erklärte, dass JUPITER "das jüngste Beispiel" sei "für die bedeutenden Fortschritte, die Eviden mit der NVIDIA GH200 macht".
JUPITER soll NVIDIA zufolge das leistungsstärkste KI-System der Welt werden und "über 90 Exaflops Leistung für das KI-Training […] und 1 Exaflop für High Performance Computing (HPC)-Anwendungen" liefern. Dabei solle der Supercomputer nur 18,2 Megawatt Strom verbrauchen.
Für das System und dessen Betrieb über sechs Jahre sollen Kosten in Höhe von 500 Millionen Euro anfallen.
Die Installation des JUPITER-Systems wird für 2024 erwartet.
Redaktion finanzen.net
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