Bank of America befürchtet mögliche Blasenbildung bei KI-Techwerten
Der Hype um Künstliche Intelligenz (KI) hat auch die Börse erfasst.
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Seit Wochen pumpen Investoren in den USA wieder in großem Stil Geld in Techwerte. Michael Hartnett von der Bank of America hält die aktuelle Entwicklung am Markt angesichts voraussichtlich weiter steigender Zinsen jedoch für fatal und befürchtet eine neue "Techblase". Für den Börsenstrategen ist es daher höchste Zeit auszusteigen. Investoren sollten auf dem aktuellen Kursniveau des S&P 500 bei rund 4200 Punkten ihre US-Papiere verkaufen, schrieb Hartnett in einer Studie. Er warnte eindringlich vor den weiter steigenden Renditen an den Anleihemärkten, die ein zusätzliches Risiko darstellten.
Der NASDAQ 100 als Auswahlindex der Technologiewerte ist seit dem Jahreswechsel um gut ein Viertel gestiegen und notiert seit der steilen Talfahrt im vergangenen Jahr mittlerweile wieder auf dem Niveau von April 2022. Große Chiphersteller wie etwa der US-Konzern Nvidia haben vom voranschreitenden KI-Boom extrem profitiert, denn der erfordert höchste Rechenleistung. Nvidias Grafikkarten werden in Rechenzentren weltweit eingesetzt, der Kurs hat sich im bisherigen Jahresverlauf mehr als verdoppelt.
Aber auch Anbieter wie Microsoft oder der Einzelhändler Amazon, der neben seinem KI-basierten Sprachassistenten Alexa beispielsweise auf Künstliche Intelligenz im E-Commerce setzt und seinen Kunden per Algorithmus passende Produkte anbietet, liegen bei den Anlegern an der Börse voll im Trend.
Noch handelt es sich laut Hartnett zwar um eine "Babyblase" rund um KI-Aktien. Doch solche Blasen hätten in der Vergangenheit immer mit "billigem Geld" begonnen und seien dann mit Zinserhöhungen geendet, erinnerte das Team um den Börsenstrategen. Dies sei etwa auch 1999 so gewesen, als eine Rally bei Internetwerten abrupt durch Leitzinserhöhungen beendet worden sei. Viele Projekte in der Techbranche sind kreditfinanziert, steigende Zinsen verdüstern damit die Erfolgsaussichten.
Hartnett geht zudem davon aus, dass die US-Notenbank Fed ihre Zinsen weiter erhöhen dürfte, selbst wenn die Währungshüter noch in diesem Jahr in ihrem aggressiven Kurs zur Bekämpfung der hohen Inflation "fälschlicherweise" eine Pause einlegten. Sein Szenario sieht vor, dass in diesem Fall die Anleiherenditen über 4 Prozent steigen werden - "und in diesem Fall haben wir mit Sicherheit nicht die letzte Zinserhöhung der Fed in diesem Zyklus gesehen", folgerte der Experte. Bereits an diesem Freitag lag die Rendite für zehnjährige US-Anleihen (T-Note-Future) bei rund 3,6 Prozent.
/tav/bek/jha/
Analysierendes Institut Bank of America.
NEW YORK (dpa-AFX)
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