NVIDIA-Kooperationspartner Hewlett Packard Enterprise mit Rekordumsatz - HPE-Aktie dennoch tiefer
Am gestrigen Abend öffnete Hewlett Packard Enterprise seine Unternehmensbücher. Trotz eines Rekordumsatzes waren die HPE-Anleger wenig erfreut über die Zahlen.
Werte in diesem Artikel
• HPE macht mehr Umsatz denn je
• Nachfrage nach KI-Infrastruktur verleiht Aufwind
• Aktionäre trotzdem nicht zufrieden: HPE-Aktie dennoch leichter
Hewlett Packard Enterprise (HPE), der traditionsreiche Hersteller von Computern und Druckern aus Kalifornien, geht mit der Zeit. So verkündete der KI-Platzhirsch NVIDIA Mitte Juni, eine Kooperation mit HPE geschlossen zu haben, um Synergieeffekte bei der KI-Technik in Unternehmen zu schaffen. Die HPE-Aktionäre belohnten die innovativen Pläne ihres Unternehmens im KI-Bereich in den vergangenen Jahren mit hohem Kaufinteresse.
Am Mittwoch kam es nachbörslich jedoch zu einem kleinen Dämpfer - zwar fielen die HPE-Quartalszahlen besser als erwartet aus; die Hoffnungen der Investoren konnten sie aber offensichtlich dennoch nicht vollends befriedigen.
HPE übertrifft Analystenschätzungen bei Gewinn und Umsatz
HPE verzeichnete im zweiten Quartal einen Gewinn von 0,50 US-Dollar pro Aktie (Vorjahresquartal: 0,49 US-Dollar) und übertraf damit die die durchschnittliche Analystenerwartung, die laut "Zacks" bei 0,46 US-Dollar je Aktie gelegen hatte. Dies bedeutet eine Gewinnüberraschung von 8,70 Prozent und setzt die Serie von HPE fort, die Prognosen der Analysten zu übertreffen. Dies gelang HPE nun schon zum vierten Quartal in Folge - so zuletzt im Vorquartal.
Der Quartalsumsatz betrug 7,71 Milliarden US-Dollar - ein neuer Rekordwert. Dieser lag zwar nur leicht über der Konsensschätzung von 7,67 Milliarden US-Dollar, aber deutlich über den 7 Milliarden US-Dollar des Vorjahreszeitraums. Die HPE-Finanzchefin Marie Myers bezeichnete dieses Quartal in der Pressemitteilung auch als "sehr erfolgreich" und stellte fest, dass HPE in Bezug auf "Umsatz, Gewinn pro Aktie, Barmittel und KI-Kennzahlen" überdurchschnittliche Ergebnisse erzielte.
HPE profitiert: Steigende Nachfrage nach KI-Infrastruktur
Ein Schlüsselfaktor für die Leistung von HPE in diesem Quartal war die steigende Nachfrage nach Infrastruktur für künstliche Intelligenz (KI). CEO Antonio Neri führte einen Großteil des Wachstums des Unternehmens auf die Umstellung auf KI-Systeme und eine breitere Edge-to-Cloud-Strategie zurück. "Wir haben ein starkes drittes Quartal mit einem beeindruckenden Umsatzwachstum abgeliefert, insbesondere durch die Umstellung auf KI-Systeme", wird der HPE-CEO in der Quartalsaussendung zitiert.
Der Schwerpunkt von HPE auf KI, Hybrid-Cloud und Netzwerktechnologien entspricht den allgemeinen Branchentrends und habe dazu beigetragen, dass der Umsatz leicht über den Erwartungen lag. Neri wies auch darauf hin, dass sich das Unternehmen auf Innovationen in seinem gesamten Portfolio konzentriert und sich so positioniert hat, um bei den Kunden relevant zu bleiben. Ein kritischer Faktor für die langfristige Strategie von HPE bleibt jedoch das Ausmaß, in dem die KI-Nachfrage weiterhin das Wachstum antreiben wird.
Myers sieht gute Aussichten - Aktionäre aber skeptisch
Obwohl HPE in den vergangenen Quartalen gewinntechnisch positiv überraschte, könnten Marktunsicherheiten die zukünftige Performance beeinträchtigen. Myers betonte, dass das Unternehmen "gut positioniert ist, um Anteile am wachsenden Markt für KI-Infrastrukturen zu erobern", warnte jedoch, dass die laufenden Bemühungen um Kostenmanagement entscheidend für die Aufrechterhaltung der Rentabilität sein werden. Das Unternehmen erhielt außerdem 2,1 Milliarden US-Dollar an Barmitteln aus dem teilweisen Verkauf seiner H3C-Aktienposition, was seine finanzielle Flexibilität erhöht.
Zu Beginn des letzten Quartals des Jahres hat das Management von HPE die Prognose für den Gewinn pro Aktie angehoben. So geht HPE laut Quartalsbericht nun von einem Nettogewinn je Aktie von 0,76 bis 0,81 US-Dollar im kommenden Jahresviertel aus, während der Umsatz im Bereich von 8,1 bis 8,4 Milliarden US-Dollar liegen soll. Myers schloss mit den Worten: "Wir sind zuversichtlich, dass wir das Jahr gut abschließen werden".
Die Aktionäre reagieren hingegen alles andere als begeistert auf die Zahlenvorlage. Die HPE-Aktie verlor am Donnerstag im NYSE-Handel letztlich 6,06 Prozent auf 17,64 US-Dollar. Dennoch liegt sie seit Jahresanfang noch rund zehn Prozent im Plus.
Redaktion finanzen.net
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