Kapitalerhöhung befürwortet

Verdi: Lage der Lufthansa bleibt angespannt - Nachteile durch EU-Klima-Gesetze gefürchtet - Lufthansa-Aktie freundlich

09.07.21 16:21 Uhr

Verdi: Lage der Lufthansa bleibt angespannt - Nachteile durch EU-Klima-Gesetze gefürchtet - Lufthansa-Aktie freundlich | finanzen.net

Die Gewerkschaft Verdi sieht die Lufthansa weiter in einer angespannten Lage.

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Zugleich machte Bundesvorständin und Lufthansa-Aufsichtsrätin Christine Behle ihre Unterstützung für die geplante Kapitalerhöhung deutlich. "Die Strecken, die die Lufthansa fliegt, kann sie derzeit kostendeckend fliegen, Gewinne können aber noch nicht erzielt werden", sagte Behle der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Die Erholung des Luftverkehrs braucht Zeit. Wenn es aber eine Fluggesellschaft schafft, dann die Lufthansa."

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Der Aufsichtsrat unterstütze eine Kapitalerhöhung. "Eine Kapitalerhöhung wäre für das Unternehmen ein wichtiger Schritt, um die Bilanz nachhaltig zu stärken und die Stabilisierungsmaßnahmen zurückzahlen zu können", sagte Behle mit Blick auf das Rettungspaket der Bundesregierung. "Ich bin zuversichtlich, dass sich viele Aktionäre und unter ihnen viele Beschäftigte an einer solchen Maßnahme beteiligen würden."

Behle sagte weiter, der Lufthansa-Vorstand dürfe den Bogen beim Sparen der Personalkosten nicht überspannen. "Der Anteil der Personalkosten liegt bei unter 20 Prozent. Das ist im Vergleich zu den Gesamtkosten wenig. Hier nur auf Kosten der Beschäftigten zu sparen, könnte das Unternehmen allein nicht sanieren. Es gibt schon eine Abwanderung von Beschäftigten und damit einen Verlust von Kompetenz, weil andere Unternehmen besser bezahlen."

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Auf der Lufthansa-Hauptversammlung Anfang Mai hatten die Aktionäre dem Unternehmen grünes Licht für eine Kapitalerhöhung von bis zu 5,5 Milliarden Euro in den nächsten Jahren gegeben. Mit den neuen Anteilen sollen vorrangig stille Beteiligungen des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) des Bundes abgelöst werden, wie Lufthansa-Chef Carsten Spohr angekündigt hatte. Dieser Teil der Staatshilfe ist für das Unternehmen nicht billig, sondern kostet im laufenden Jahr 4 Prozent und im kommenden Jahr schon 5 Prozent Zinsen.

Offen ist, inwieweit sich der Bund über den WSF an einer Kapitalerhöhung beteiligen würde. Der Bund hatte die angeschlagene Lufthansa im vergangenen Sommer mit Milliardenhilfen unterstützt. Der WSF ist seitdem mit 20 Prozent an der Lufthansa beteiligt. Der Großteil der Hilfen bestand aus einer sogenannten stillen Beteiligung. Die Airline war schwer getroffen worden von drastischen Buchungsrückgängen in der Corona-Krise.

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Lufthansa fürchtet milliardenschwere Nachteile durch EU-Klima-Gesetze

Der Lufthansa-Konzern fürchtet Belastungen in Milliardenhöhe durch das Klimaschutzpaket der EU-Kommission. Nach seiner bisherigen Einschätzung können die Pläne zu erheblichen Wettbewerbsnachteilen für europäische Netzwerk-Fluggesellschaften führen, erklärte der Leiter Konzernpolitik, Kay Lindemann, am Freitag in Berlin. Außerdem drohten zusätzliche CO2-Emissionen, wenn Umsteigeflüge auf außereuropäische Drehkreuze verlagert werden.

Die EU-Kommission präsentiert am kommenden Mittwoch (14. Juli) ein Maßnahmenpaket, das dabei helfen soll, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 Prozent zu senken. Es wird daher "Fit for 55" genannt. Enthalten sein könnten darin in Bezug auf den Luftverkehr ein ausgeweiteter Emissionshandel, höhere Kerosinsteuern für innereuropäische Flüge sowie eine neue, schnell steigende Beimischungsquote für die teureren, nachhaltigen Flugkraftstoffe.

Aus den Maßnahmen könnten perspektivisch jährliche Belastungen zwischen ein und zwei Milliarden Euro entstehen, warnte Lindemann. Auf der anderen Seite könne die Konkurrenz vom arabischen Golf, aus der Türkei oder Russland die auf die EU begrenzten Regelungen leicht umgehen.

Für die geplante Quote für nachhaltige Kraftstoffe müsse ein Finanzierungsmechanismus gefunden werden, der alle Anbieter gleichermaßen einbezieht, verlangt Lufthansa. Dazu könnte zum Beispiel in die Abgabenberechnung das Endziel der verkauften Tickets berücksichtigt werden. "Mehr Ambition beim Klimaschutz im Luftverkehr kostet, das ist klar", sagte Lindemann. Man sei grundsätzlich bereit, diesen Weg mitzugehen, wolle aber keine Wettbewerbsnachteile in Kauf nehmen.

Am Freitag gewinnt die Lufthansa-Aktie im XETRA-Handel zeitweise 1,94 Prozent auf 10,09 Euro hinzu.

/hoe/DP/zb

BERLIN (dpa-AFX)

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