Kampf der Giganten

Amazon vs. Disney: Blockiert Amazon Disney+ auf dem FireTV?

10.10.19 16:01 Uhr

Amazon vs. Disney: Blockiert Amazon Disney+ auf dem FireTV? | finanzen.net

Disney+ geht in den USA bald an den Start. Dafür brauchen Nutzer entweder einen Smart TV, der den Dienst unterstützt, oder einen Adapter. Beliebt ist hierbei der FireTV-Stick von Amazon. Doch noch ist unklar, ob Disney+ auf dem FireTV-Stick unterstützt wird.

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• Disney+ startet im November in den USA
• Noch ist unklar, ob FireTV Disneys Streaming-Dienst unterstützt
• Streit über Werbeinnahmen entzweit Amazon und Disney

Filme und Serien zu streamen und an einem verregneten Wochenende komplette Staffeln von Serien wegzuatmen wird immer beliebter. Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime Video erfreuen sich derzeit großer Popularität. Das hat auch längst die Konkurrenz erkannt und geht mit eigenen Streaming-Services an den Start. Neben Apple, WarnerMedia und NBC startet auch Disney mit Disney+ einen eigenen Streaming-Dienst, der vor allem mit exklusiven Inhalten aus den Häusern Disney, Pixar, Lucasfilm, Marvel, 20th Century Fox und National Geographic punkten will. US-amerikanische Serienliebhaber dürfen sich freuen: Hier geht der Dienst am 12. November an den Start. Doch wer für Streaming-Apps den Amazon FireTV-Stick nutzt, könnte das Nachsehen haben. Denn Amazon und Disney streiten übers Geld.

Amazon FireTV nicht auf Liste unterstützter Disney+-Geräte

Der FireTV-Stick kann unter anderem für Netflix oder Amazon Prime Video genutzt werden, aber auch für andere Anwendungen wie Youtube oder Nachrichtenapplikationen, wenn der eigene TV die Apps nicht bereits selbst als SmartTV unterstützt. Da liegt es nahe, dass Nutzer erwarten können, dass sie auch Disney+ über den FireTV abrufen können. Aktuell sieht es jedoch nicht danach aus.

Denn wie bereits im August bekannt wurde, steht der Amazon FireTV nicht auf der Liste der Geräte, die Disneys Streaming-Angebot unterstützen werden. Ärgerlich auch für US-Kunden: In den Vereinigten Staaten von Amerika hat der FireTV bei App-Adaptern einen Marktanteil von 29 Prozent. Häufiger wird nur das Konkurrenzprodukt von Roku genutzt, ähnliche Produkte von Apple oder Google bleiben mit 14 Prozent beziehungsweise 13 Prozent deutlich hinter Amazon zurück. Es liegt nahe, dass von den FireTV-Stick-Nutzern einige auch Disney+ abonnieren wollen - diese Streaming-Liebhaber könnte der aktuelle Clinch zwischen Disney und Amazon verärgern.

Es geht ums Geld

Doch warum blockiert Amazon - wie es momentan aussieht - die Nutzung von Disney+ auf dem FireTV? Am Konkurrenzfaktor zum eigenen Streaming-Dienst liegt es schon einmal nicht, denn auch Netflix läuft über den FireTV-Stick. Vielmehr geht es Amazon um eine Einnahmequelle, die der Onlinehändler sich momentan zu seinem Hauptgeschäft neu aufbaut.

So besteht Amazon darauf, an den Werbeeinnahmen von Apps, die über den FireTV genutzt werden, beteiligt zu werden. Und das bis zu 40 Prozent, wie das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider schreibt. Großkunden könnten den Anteil auf 20 bis 30 Prozent herunterhandeln - doch das ist immer noch ein bemerkenswert hoher Wert dafür, dass Amazon mit dem bereitgestellten Content der App nichts zu tun hat und nur die Anwendungsumgebung dafür liefert.

Disney könnte einlenken

Das Modell sieht auch Disney kritisch und scheint nicht einzusehen, Amazon prozentuale Anteile an den Werbeeinnahmen seiner Apps zu überschreiben. Amazon wehrt sich dagegen mit der Nicht-Freischaltung von Disney+ auf dem FireTV.

Übrigens geht es hierbei nicht etwa um Werbeeinnahmen, die über Disney+ generiert werden. Denn der kostenpflichtige Dienst, den Nutzer im Abomodell erwerben können, ist werbefrei. Allerdings betreibt Disney weitere Apps über den FireTV wie ABC, ESPN oder den Disney Channel, die Werbeeinnahmen generieren, an denen Amazon interessiert ist. Disney mit der Blockierung von Disney+ unter Druck zu setzen, um geänderte Bedingungen zu akzeptieren, könnte jedoch klappen: Die Mickey-Mouse-Erfinder wollen eine große Abonnentenzahl erreichen, da können sie auf die FireTV-Nutzer wohl nur schwer verzichten.

Theresa Rauffmann / Redaktion finanzen.net

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