Donald Trump ist US-Präsident: Werden Russland-Aktien jetzt wieder attraktiv?
Seit dem 20. Januar sitzt Donald Trump im Weißen Haus - und nicht nur seine Anhänger in den USA jubeln. Auch Moskau dürfte sich freuen, schließlich gilt Trump als Putin-Freund. Gibt es jetzt auch für Russland-Anleger Grund zum Feiern?
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Momentan wirkt es so, als ob die neue amerikanische Regierung auf Kuschelkurs mit Moskau gehen könnte. Denn Donald Trump, der neue Mann an der Spitze der USA, ist in den letzten Monaten wiederholt mit russlandfreundlichen Aussagen aufgefallen. "Ich hoffe, dass wir sehr, sehr gute Beziehungen mit Putin und Russland haben werden", sagte er zum Beispiel gegenüber dem Fernsehsender "NBC News". Auf einer Wahlkampfveranstaltung schwärmte der jetzige US-Präsident außerdem: "Ich habe immer das Gefühl gehabt, dass Russland und die Vereinigten Staaten im Kampf gegen Terrorismus und für den Weltfrieden gut zusammenarbeiten können - ganz zu schweigen von wirtschaftlichen und anderen Vorteilen, die aus gegenseitigem Respekt resultieren."
Wirtschaftliche Vorteile dürften sich wohl auch viele Russen erhoffen, nun da Donald Trump das wichtigste Amt der USA innehat. Denn die russische Wirtschaft hat in den letzten Jahren kräftig gelitten. Auch Anleger haben sich immer mehr aus Moskau zurückgezogen. Doch nun könnte mit Trump die Trendwende einsetzen. Es könnte sich also lohnen, wieder über Aktien aus Russland nachzudenken.
Russlands Wirtschaft hat Durststrecke wohl überstanden
Die Aussichten für die russische Wirtschaft schätzen viele Experten inzwischen wieder optimistischer ein als noch vor ein paar Jahren. Während das BIP im Jahr 2015 noch um 3,7 Prozent geschrumpft ist, prognostizieren die Experten des Internationalen Währungsfonds (IWF) für 2017 ein Wirtschaftswachstum von rund einem Prozent. 2018 könnte die Wirtschaft laut anderen Analysen bereits um rund zwei Prozent zulegen. Zu verdanken wäre das allerdings hauptsächlich den steigenden Ölpreisen, da Russland einen Großteil des Staatshaushaltes aus Öl-Einnahmen generiert.
In Moskau ist man sich dieses Problems jedoch offenbar bewusst: Maxim Oreschkin, der russische Minister für Wirtschaftsentwicklung, sagte in einem Interview mit "Russia Today", dass man die russische Wirtschaft in Zukunft stärker diversifizieren wolle und dabei auch auf das Engagement ausländischer Investoren setze. Diese müssen jedoch erst einmal ins Land gelockt werden. Zuletzt hatten sich viele Firmen und Anleger vor allem wegen der Wirtschaftssanktionen aus Russland zurückgezogen.
In diesem Bereich könnte nun Trump eine Wende bringen und dem russischen Wirtschaftswachstum so auf die Sprünge helfen. Denn zumindest die amerikanischen Sanktionen könnte er als US-Präsident lockern oder ganz aufheben. Schon als Obama Strafmaßnahmen gegen Moskau wegen des mutmaßlichen russischen Hackerangriffs während der US-Wahl forderte und schließlich Ende Dezember umsetzte, sprach Trump sich dafür aus, keine Vergeltung zu üben, sondern "nach vorne" zu schauen. Zumindest bei den neuesten US-Sanktionen gehe die russische Regierung daher davon aus, dass Trump sie rückgängig machen werde, sagte der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow laut "Zeit online".
Russische Aktien mit starker Entwicklung
Für Anleger wären das gute Nachrichten. Denn im Vergleich zu westlichen Ländern hinkt Russlands Wirtschaft noch immer hinterher - und hätte dann zumindest die Möglichkeit, etwas aufzuholen. Das sehen wohl auch Experten so: Laut "Handelszeitung" empfehlen zahlreiche Investmentbanken mittlerweile wieder Investitionen in Russland. Unter anderem würden dazu auch JPMorgan, UBS und die Deutsche Bank gehören, schreibt das Schweizer Nachrichtenportal. Auch Goldman Sachs zeige sich optimistisch: Laut den US-Analysten sei das Land mittlerweile nicht mehr nur auf einem Erholungs- sondern sogar auf einem Wachstumskurs.
Das spiegelt sich auch an der Moskauer Börse wider: Der wichtigste russische Aktienindex RTS legte in den vergangenen zwölf Monaten um rund 67 Prozent zu. Allein seit der US-Wahl im November 2016 hat er rund 16 Prozent gewonnen und notiert nun auf dem höchsten Stand seit 2014.
Eine ähnliche Aufwärtsbewegung lässt sich auch bei Einzeltiteln beobachten: Die Aktienkurse der russischen Ölfirmen Rosneft und Lukoil stiegen in den letzten zwölf Monaten um rund 53 beziehungsweise 63 Prozent. Aufwärts geht es also schon etwas länger - ein kräftiger Kursschub ist aber dennoch bei beiden auch nach dem Wahlsieg von Donald Trump zu erkennen. Auch GAZPROM hat der Ausgang der US-Wahl nicht geschadet: Die Aktie des Gasförderers befand sich 2016 zunächst auf Achterbahnfahrt, konnte seit November aber ebenfalls klar zulegen. Auch Rostelecom musste im Sommer 2016 kräftig Federn lassen - erst seit Trumps Sieg geht es hier wieder bergauf. Bei anderen russischen Papieren wie Aeroflot oder Sberbank of Russia verstärkte sich der bereits bestehende Aufwärtstrend nach der US-Wahl.
Positiv gestimmt sind Experten auch für den russischen Automarkt. Der steckt seit Jahren in der Krise, nun soll es aber endlich wieder bergauf gehen. Der Auto-Experte Jörg Schreiber von der Vereinigung Europäischer Unternehmen (AEB) sagte gegenüber der Nachrichtenagentur "dpa", dass er dem Markt 2017 ein Wachstum von etwa vier Prozent zutraue. Auch russische Auto-Manager glauben an den Aufschwung. So zum Beispiel Wladimir Miroschnikow von Russlands größtem Autohändler, der ROLF-Gruppe. Er sagte laut "Bilanz": "Die nächsten Monate werden zwar noch schwierig, aber ab der Jahresmitte dürften die Geschäfte wieder anziehen." Das dürfte dann auch deutsche Unternehmen wie Volkswagen freuen, die ebenfalls unter der bisherigen Absatzkrise in Russland litten.
Investments in Russland bleiben dennoch riskant
Momentan stehen also alle Zeichen für Russland-Investments wieder auf grün. Dennoch sind Anlagen weiter mit zum Teil großen Risiken verbunden.
Donald Trump ist zwar erst ein paar Tage im Amt, erarbeitete sich jedoch bereits im Vorfeld einen gewissen Ruf durch seine Unberechenbarkeit. Niemand weiß genau, was von ihm zu erwarten ist. Es wäre also gut möglich, dass die russischen Hoffnungen, die auf ihm ruhen, doch zu hoch gegriffen sind und enttäuscht werden. Sollte das geschehen, dürften auch die Kursgewinne wieder abschmelzen, die die russischen Konzerne den Vorschusslorbeeren für Trump zu verdanken haben.
Daneben bleibt auch der Ölpreis ein Risikofaktor für eine Geldanlage in Russland. Denn Experten sind sich längst nicht einig, dass es für Öl weiter bergauf gehen wird. Shawn Driscoll, Manager eines großen Energiefonds, sagte Mitte Januar einen erneuten Einbruch der Ölpreise bis auf unter 30 Dollar voraus. Reformen, die Russland unabhängiger vom Preis für das schwarze Gold machen würden, fehlen bislang.
Ökonom Wim Boonstra von der Rabobank gibt sich gegenüber "Cash" daher auch zurückhaltend, wenn es um die langfristigen Investmentchancen in Russland geht. "Auf lange Sicht ist die Prognose für Russland nicht ganz so positiv", meint der Experte. Trotz Trump bleiben Russland-Investments also wohl doch eher nur etwas für spekulativ eingestellte Anleger.
Redaktion finanzen.net
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29.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Market-Perform | Bernstein Research | |
27.11.2024 | Volkswagen (VW) vz Neutral | JP Morgan Chase & Co. |
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